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Kaufering: Bayerns Innenminister Joachim Hermann besucht GS Corpuls in Kaufering

Kaufering

Bayerns Innenminister Joachim Hermann besucht GS Corpuls in Kaufering

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    Der bayerischer Innenminister Joachim Herrmann besucht die Firma GS Ccorpuls in Kaufering. (von links) Mitarbeiter Christoph Schneider, Mitarbeiter Christoph Graumann, Bundestagsabgeordneter Michael Kießling, Minister Joachim Herrmann, Landtagsabgeordneter Alex Dorow und Landrat Thomas Eichinger.
    Der bayerischer Innenminister Joachim Herrmann besucht die Firma GS Ccorpuls in Kaufering. (von links) Mitarbeiter Christoph Schneider, Mitarbeiter Christoph Graumann, Bundestagsabgeordneter Michael Kießling, Minister Joachim Herrmann, Landtagsabgeordneter Alex Dorow und Landrat Thomas Eichinger. Foto: Julian Leitenstorfer

    Wie funktioniert das Telenotarztsystem? Darüber konnte sich eine Besuchergruppe um Joachim Herrmann am Dienstag bei der Firma GS Corpuls in Kaufering informieren. Der bayerische Innenminister besuchte das mittelständische Unternehmen, das sich auf Defibrillatoren und Patienten-Monitoringsysteme spezialisiert hat.

    Das mittelständische Unternehmen entwickelt Defibrillatoren, die im Rettungsdienst zum Einsatz kommen und anderen Voraussetzungen genügen müssen, als Geräte, mit denen in Kliniken gearbeitet wird, wie Geschäftsführer Dr. Christian Klimmer erläuterte. Diese sind Regen, Kälte, Stößen und verschiedenen Temperaturen ausgesetzt. Auch die Energieversorgung sei eine zentrale Frage. In über 60 Länder verkauft das Unternehmen laut Klimmer seine Produkte inzwischen.

    So funktioniert die Ferndiagnose

    Wie das Telenotarztsystem konkret funktioniert, stellten Mitarbeiter, die fast alle selbst auch im Rettungsdienst tätig sind, nach. In einem Rettungswagen behandelten Stephan Flitta und Philipp Ehmeier, einen Mann der über sehr starke Schmerzen in der Brust klagt.

    Christoph Graumann spielte den Notarzt, der vier Bildschirme vor sich hat und sowohl ein Livebild aus dem Rettungswagen sieht wie auch einige Livedaten, beispielsweise das EKG. Die Diagnose: Herzinfarkt. Er empfahl als erste Schritte Aspirin und Heparin geben, und wegen der Schmerzen Morpin. Dann gab er noch die Anweisung, den so stabilisierten Patienten zum Herzkatheter nach Buchloe zu fahren. Bei dem System gebe er nicht nur seine Anweisungen am Telefon, erläuterte der Notarztdarsteller Graumann, die Anweisungen seien auch digital vorhanden und würden im Rettungswagen ausgedruckt.

    Der Innenminister informierte darüber, dass das Telenotarztsystem derzeit in Straubing in einem Pilotversuch getestet werde. Es sei aber nicht das Ziel, Notärzte überflüssig zu machen. „Es geht darum, dass der Notarzt dort ist, wo er nötiger gebraucht wird, beispielsweise bei einem schweren Unfall." Im gezeigten Fall sei der Patient ins Krankenhaus gefahren worden, es sei in diesem Fall kein Notarzt mehr nötig gewesen. Außerdem gebe es immer wieder Fälle, bei denen jemand die 112 anrufe, und nicht unbedingt einen Notarzt brauche, so Hermann. Das Telenotarztsystem sieht er als Qualitätssteigerung in der Versorgung von Patienten an.

    Günter Stemple gründete das Unternehmen

    Gegründet hat das Unternehmen Günter Stemple 1982 unter dem Namen GS Elektromedizinische Geräte G. Stemple. Der Senior führte die Besucher gemeinsam mit seinem Sohn und Geschäftsführer Klaus Stemple und Schwiegersohn und Geschäftsführer Christian Klimmer durch das Unternehmen. Klaus Stemple berichtete, dass die Firma schon früh auch die Übertragung von Patientendaten mitintegriert habe, „per Satellitentelefon quer über den Globus.“

    Und mit der Livedatenübertragung ist Corpuls auch dabei beim Telenotarztprinzip, das vor allem in Flächenstaaten eine große Rolle spielt, wie Klimmer am Beispiel Australiens verdeutlicht. Dort gebe es auf einer Fläche, die das zehnfache der Größe Deutschlands habe, gerade 600 Ambulanzen. „Es ist es sehr weit bis zur nächsten Klinik. Da ist es wichtig, dass ein Telenotarzt aus der Ferne die Ersthelfer anweisen kann, die richtigen Schritte zu tun.“

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