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Kaltenberg: Zu 100 Prozent aus Bayern

Kaltenberg

Zu 100 Prozent aus Bayern

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    Das 36.Kaltenberger Ritterturnier ist Geschichte, das Gelände um das Wittelsbacher Schloss leert sich zunehmend. Die Mitwirkenden gehen wieder ihrem täglichen Broterwerb nach oder sind zur nächsten Veranstaltung weitergezogen. Auch dem Organisationsteam stehen zunächst ein paar freie Tage zu. Wertvolle Zeit, die Seele etwas baumeln zu lassen, denn die Vorbereitungen für das 37. Turnier im kommenden Jahr werden oder haben bereits begonnen. Prinz Heinrich von Bayern unterhielt sich mit LT-Redakteur Dieter Schöndorfer über die soeben beendete Veranstaltung und über seine Zukunftspläne:

    Frage: Sie wirken sehr entspannt, sehr zufrieden – anders als die letzten Tage vor dem Turnier.

    Prinz Heinrich: Ja das stimmt absolut. Ich weiß garnicht, ob ich mich freuen soll, dass das Turnier mit all seinen Anstrengungen vorbei ist, oder ob ich nicht gerne noch ein Wochenende vor mir hätte. Auf alle Fälle bin ich mit dem Verlauf sehr zufrieden.

    Frage: Wie groß war die Unsicherheit, dass die Veranstaltung mit all den einschneidenden Neuerungen eventuell nicht angenommen wird?

    Prinz Heinrich: Da muss man vielleicht unterscheiden. Da ist zunächst einmal das Rahmenprogramm, das behutsam Jahr für Jahr von einem eingespielten Team veredelt wird. Bereits die Basis, auf die wir uns verlassen können, ist im Qualitätsranking und im Vergleich zu anderen Veranstaltungen sehr weit oben angesiedelt. Auf der anderen Seite haben wir den großen Block Arena-Show. Da war in der Tat am Anfang die große Frage, wie die funktionieren wird. Sie hat eine schönere Verpackung bekommen, die Show wurde aber auch stellenweise entschleunigt, unter großem Aufwand mit wunderschönen Bildern ausgestattet. Ich bin sicher, dass es derzeit Vergleichbares nicht gibt. Ausgesprochen stolz bin ich darauf, dass wir eine zu 100 Prozent in Bayern gemachte Show präsentieren konnten, die von einem super internationalen Team entwickelt wurde.

    Frage: Sie haben mit Regisseur Till Wyler von Ballmoos, Mario Luraschi und auch dem Schauspieler Johannes Steck lauter exzellente Profis zusammengebracht. Ging das ohne Reibungsverluste ab?

    Prinz Heinrich: Dafür ist ein Produzent ja da. Das war zunächst nicht ganz einfach, aber wir haben uns ordentlich zusammengerauft und von da an ging es steil bergauf. Das lief letztlich so gut, dass die Leute nach jeder Aufführung mit einer total guten Stimmung aus der Arena gingen. Das war anders als früher.

    Frage: Welche der Neuerungen hat funktioniert, welche nicht?

    Prinz Heinrich: Das neue Arenadach ist jetzt schon nicht mehr wegzudenken. Es eröffnet uns so viele Möglichkeiten. Schade, dass es erst so kurz vor dem Turnier fertig geworden ist. Wir konnten nur wenig umsetzen. Bei uns herrscht ein regelrechter Ideenstau, den wir in den nächsten Jahren mit Freude abbauen werden. Geglückt sind die Vorgaben, das Publikum in der Geschichte mitzunehmen. Die Übergänge der Szenen wurden vom Regisseur Till Wyler Ballmoos flüssiger gestaltet, sodass die zwei Stunden Arenashow wie im Flug vergingen. Eine andere anspruchsvolle Aufgabe war immer schon der Ton. Da war die Premiere aus oben genannten Gründen zunächst tatsächlich schwierig, doch haben die Toningenieure sofort nachgearbeitet.

    Frage: Bleiben wir beim Ideenstau. Was schwebt ihnen für die Zukunft an Weiterentwicklung vor?

    Prinz Heinrich: Ich möchte vor allem die vielen weiteren Möglichkeiten, die uns das neue Tribünendach eröffnet, nutzen. Das können zum einen Veranstaltungen sein, die wir relativ wettersicher öfter im Jahr durchführen können. Das reicht von einer neuen Eigenproduktion bis hin zu verschiedensten Veranstaltungen. Zudem werden wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Till Wyler und Mario Luraschi sind im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder mit dabei, gleiches gilt wohl auch für Johannes Steck und Michael Peinkofer (Buchautor). Damit stellen wir ein „high performing team“, in dem zu arbeiten noch viel Freude bereiten wird. Wir werden mit den Proben in kleinen Einheiten noch früher beginnen, das hat sich als richtig gut erwiesen. Die Leute lernen sich zudem so immer besser kennen, auch die Stuntmen sind davon begeistert. Damit werden sie noch besser integriert. Die Nachtveranstaltungen werden wir beibehalten, lediglich der Freitag macht uns noch etwas Kopfzerbrechen. Aber dafür wird sich sicher auch noch die richtige Lösung gefunden.

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