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Kaltenberg: Ritterturnier und Orientfest bezaubern die Zuschauer

Kaltenberg

Ritterturnier und Orientfest bezaubern die Zuschauer

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    Ritterturnier in Kaltenberg
    Ritterturnier in Kaltenberg Foto: Thorsten Jordan

    Es ist, als hätten sie nur auf den Moment gewartet, an dem sich das große Schlosstor zu Kaltenberg endlich öffnet und den Weg freigibt – in diesem Jahr nicht nur ins Mittelalter, sondern auch für „Die Reise ins Morgenland“. Allerdings waren die Unsicherheiten des Wetters wohl dafür verantwortlich, dass die Arena nach einer zeitweise doch relativ feuchten Generalprobe am Donnerstagabend bei der Premiere nicht ganz ausverkauft war. Was der Stimmung im weiten Oval jedoch kaum abträglich war. Auch nicht, als der Himmel kurz vor dem Finale im letzten Drittel dann doch noch seine Schleusen öffnete.

    Rückblick: Miguel, das Pferd des Schwarzen Ritters, tänzelt nervös von einer Seite auf die andere. Es scheint zu spüren, dass in wenigen Stunden Tausende von erwartungsfrohen Menschen die Arena füllen werden und einen tollen Rahmen bilden für die Premiere des zweiten Teils der König-Artus-Trilogie. Oder reagierte der vierbeinige Gefährte des Schwarzen Ritters mit seinen feinen Sinnen nur auf das Gewitter, das kurz zuvor niedergegangen war?

    Das sind Situationen, wie sie Mario Luraschi, Regisseur und Chef der Stunttruppe Cavalcade, herausfordern, um sie mit einer ihm eigenen Ruhe zu meistern. Auch ist er vermutlich froh, dass Probleme bei der Generalprobe auftreten, denn dann kann man sie in aller Gelassenheit und ohne Zeitdruck lösen.

    Und mit dieser letzten Probe vor der gestrigen Premiere war er mehr als zufrieden. Die Akteure, so lobt er anschließend, seien hoch konzentriert und sehr motiviert gewesen, der Ablauf der Geschichte nahezu perfekt. Mit dieser Einschätzung geht er konform mit seinem Auftraggeber, Luitpold Prinz von Bayern, der aufmerksam jede Bewegung in der Arena verfolgt: „Wir haben schon während des Jahres ganz deutlich gemacht, dass wir eine gute, spannungsgeladene Geschichte von ihm erwarten.“ Er weiß, dass im vergangenen Jahr Längen in der Story nicht zu übersehen waren, obwohl während des Turniers nachgebessert wurde.

    Teil zwei der Artus-Sage startete gestern vielversprechend. „Die Reise ins Morgenland“ stellt Mordred, den Schwarzen Ritter (Frédéric Laforêt), wieder mehr in den Mittelpunkt der Geschichte. Teil eins im vergangenen Jahr ging für diesen ja nicht sehr schmeichelhaft aus, nun jubelt ihm Morgana (Ute Niffka) begeistert zu: „Jetzt bist du wieder mein Sohn.“ Mit ihren Zauberkräften verhilft sie Mordred zu alter Stärke zurück und die benötigt er auch auf seiner Reise durch das Morgenland. Denn dort hat er nur die Wahl: Entweder er bezwingt seine Gegner im Wettstreit und versichert sich damit ihrer Ergebenheit oder ihm bleibt nur der Gang vor den Scharfrichter.

    Farben und Glanz der orientalischen Welt

    Die Zuschauer haben dabei weniger Stress. Ihnen bietet sich ein von Farben und Glanz nahezu überschäumendes Szenario. Die bunte Welt des Orients bietet dabei eine Fülle von gestalterischen Möglichkeiten. Ein optischer Genuss: das Sattel- und Zaumzeug der wunderbaren Pferde Mario Luraschis. Die Vollblutaraber, eine Verbindung von Schönheit und nervösem Temperament, sind beinahe allein schon das Eintrittsgeld wert.

    Gut gelaunt und bis unter die Haarspitzen austrainiert präsentieren sich auch die französischen Stuntprofis der „Cavalcade“, die teilweise als Mongolen- und Assassinenkrieger der Veranstaltung ein erfrischendes Flair bringen. Immer wieder muss sich der Betrachter auf neue optische Reize einstellen, sei es die fellgeschmückte Riesensänfte des Mongolenfürsten Khan (Dieter Bambach) oder die plötzlich aus dunkler Nacht aufleuchtende chinesische Riesentrommel, die über die neue Surroundanlage einen satten Klang verbreitet.

    Aufgefrischt mit neuen Gruppen (unter anderem die Stuntteams Kadeti oder des Blauen Drachen Lan Long Wushui Xue Yuan) hebt sich auch die Qualität der Rahmenhandlung gegenüber dem Vorjahr spürbar an. So werden es die künftigen Besucher genießen, diese Fülle von Eindrücken zu verarbeiten, warten zudem auf dem Marktgelände neben Altbewährtem viele Neuerungen (Tipp: das Lager am Schlossgraben), die es noch bis zum 24. Juli zu entdecken gilt.

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