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Kaltenberg: Gerade ist Gauklernacht in Kaltenberg: Das kann man einfach nur genießen

Kaltenberg

Gerade ist Gauklernacht in Kaltenberg: Das kann man einfach nur genießen

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    Die Flugträumer jonglierten nicht nur mit Hüten.
    Die Flugträumer jonglierten nicht nur mit Hüten. Foto: Thorsten Jordan

    „Hallo, du altes Marktweib“, ist keineswegs als Beleidigung aufzufassen, wenn dieser Satz einer herzlichen Umarmung vorausgeht, und auf der Zufahrtsbrücke zu Schloss Kaltenberg ausgesprochen wird. In dem Fall waren die Besucher beide noch in mittelalterlichem Gewand unterwegs und fanden dennoch kaum Beachtung, denn es war Gauklernacht und gestern Abend ein rauschendes Sommerfest. 8500 Karten hatten die Kaltenberger Veranstalter im Vorverkauf abgesetzt, im Laufe des langen Abends sollten es derer noch viele mehr werden.

    Ein unvergessliches Erlebnis

    Mit der Erwartung eines unvergesslichen Erlebnisses waren auch Ricarda Grabmann und Christian Müller aus Weißenburg aus dem Allgäu hergekommen. Dass sie eher zu den Neulingen unter den Besuchern gehören, war an dem zunächst zögerlichen Aufenthalt auf dem Platz hinter dem Eingangstor zu bemerken. Während die Gauklernachtprofis zielstrebig und zügig diesen Bereich hinter sich ließen, um Basseltan auf der Waldbühne, die leisen Klänge von Braagas am Marktplatz oder auch die frechen Sprüche des amtierenden Gauklerkönigs von Kaltenberg, Fabio Esposito, auf der Bühne im Schlossgraben nicht zu versäumen, verharrten die beiden erst einmal für einen Moment, um den Veranstaltungsplan genau zu studieren.

    Besuch bei einem Löffelschnitzer

    Christian Müller ist in der Tat noch ein Kaltenberg-Novize, wobei ihm die Begeisterung ins Gesicht geschrieben stand: „Ich war voriges Jahr in Furth im Wald, aber das hier schlägt das um Längen.“ Aber er kennt Kaltenberg aus den sozialen Medien, hat sich über Facebook und bei YouTube längst in den Vorfreudemodus versetzt. Dazu kamen dann auch noch die Erzählungen von Ricarda, die vor 20 Jahren schon mal auf Besuch im Kaltenberger Mittelalter war. Wie die Erinnerungen sind: „Super, einfach nur super.“ Und immer weiter füllt sich das Schlossgelände. Dass das Leben im Mittelalter hart war, steht außer Frage, doch für die Marktleute ist Stimmung und Gaukelei auch gleichzeitig ein hartes Stück Arbeit, das sie sich und den Besuchern so angenehm wie möglich machen. Ein Aufenthalt bei Julius, dem Löffelschnitzer, der eigentlich Werner heißt, gerät zu einem Ausflug in die Historie.

    Der Festumzug wird stürmisch gefeiert

    Seit gut 20 Jahren ist er in Kaltenberg, genießt die Atmosphäre. Mit dem Geschäft ist er immer noch zufrieden, wobei ihm sein geöltes Mundwerk dabei großartige Unterstützung bietet. Aber er weiß auch, und da wird er einen Moment ernst, dass die Zeiten momentan für Marketender schwierig sind: „Wir sind angezählt.“ Aber, und da kommt sofort wieder der unerschütterliche Optimist zutage: „Es kommen auch wieder andere Tage.“ Denn Amazon und Co. könnten das alles, was Kaltenberg bietet, nicht bieten: Atmosphäre, Gespräche mit gut gelaunten Kunden und eine einzigartige Umgebung. Die genossen dann die vielen Tausend Mittelalterfans in ganzen Zügen. Stürmisch bejubelt wurde nicht nur der Festumzug, sondern auch die Premiere von Clémence Faivre mit ihrer Hohen Schule der Pferdedressur in der Arena.

    Dort, wo ab heute wieder die Ritter Ruhm und Ehre hinterherjagen, zogen auch zu später Stunde Hypnotica nicht nur die Besucher zu Tausenden auf die Ränge, sondern mit ihrer faszinierenden Zaubershow in Bann.

    Hypnotica aus Tschechien sind unter den zehn Künstlern, die von einer Jury für den Wettbewerb zum Gauklerkönig nominiert wurden. Wer unter www.gauklerkoenig.de sein Votum abgibt, kann ebenfalls unter den Siegern sein. Wir verlosen nämlich unter den Teilnehmern, die bis Sonntag, 29. Juli, 12 Uhr mittags ihre Stimme abgeben, ein opulentes Rittermahl für zehn Personen, mit Eintrittskarten für das Jubiläumsturnier (40.) im kommenden Jahr.

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