Pestenacker „Ich kann es kaum glauben, dass es schon 60 Jahre sind“, hört man Hermine Lang immer wieder sagen, wenn sie auf das bevorstehende runde Ehejubiläum angesprochen wird. Am 29. September haben sich Josef und
Josef Lang wurde 1946 mit seiner Familie aus seinem deutsch-ungarischen Heimatdorf in Unterzemming vertrieben. Eine neue Bleibe fand er in dem kleinen Ort Pestenacker. Dort lernte er bei der Land- und Gastwirtsfamilie, die ihn, seine Eltern und zwei weitere Geschwister aufgenommen hatte, auch seine spätere Frau Hermine kennen und lieben. Hermine Saag, wie sie damals noch hieß, musste von da an neben der eigenen Großfamilie auch noch für Neuankömmlinge den Haushalt führen, nachdem die eigene Mutter bereits früh verstorben war.
Josef Lang nahm nach dem Krieg jede Arbeit an und war auch beim Bau der Landsberger Karolinenbrücke eingesetzt. Bald schon fand er eine dauerhafte Anstellung bei der Augsburger Firma MAN, bei der er bis zum Ruhestand Mitte der 90er-Jahre als Schlosser beschäftigt war. Bereits Anfang der 60er-Jahre hatten sich die beiden den Traum vom Eigenheim erfüllt.
Eifriger Sänger und das Kreuzworträtsel gehört dazu
Zufrieden kann das Paar nun auf 60 gemeinsame Ehejahre, aus der zwei Kinder und drei Enkelkinder hervorgingen, zurückblicken. Während sich Josef Lang aus dem Vereinsleben beim Liederkranz Weil, bei dem er viele Jahre begeistert gesungen hat, zurückgezogen hat, widmet er seine Zeit hauptsächlich seinem Hobby, der Pflege des großen heimischen Gartens. Seine Frau hat die „künstlerische Leitung“ inne, er übernimmt dafür den handwerklichen Part der Gartenpflege. Immer noch löst Hermine Lang für die geistige Fitness nach ausführlichem Studium der Landsberger Heimatzeitung mit großem Eifer das tägliche Kreuzworträtsel.
Erst vor Kurzem haben die beiden ihrem Urlaubsdomizil, einem kleinen Häuschen im ungarischen St. Gotthard, wieder einmal einen Besuch abgestattet. Sie hatten das renovierungsbedürftige Haus in der Nähe des Heimatdorfes von Josef Lang kurz nach der Grenzöffnung erworben und danach liebevoll renoviert.
Nun erwarten die beiden Ehejubilare zum Fest am Wochenende, das mit einem Dankgottesdienst in der heimischen Pfarrkirche beginnen wird, zahlreiche Verwandte und Freunde, mit denen sie anschließend gemeinsam feiern und anstoßen werden. (lt)