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Investition: Kloster Andechs erweitert seine Brauerei

Investition

Kloster Andechs erweitert seine Brauerei

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    Zum Kloster Andechs – im Hintergrund ist die Wallfahrtskirche zu sehen – gehört das Bier. Die klostereigene Brauerei soll jetzt für zwölf Millionen Euro erweitert werden. 	<b>Foto: Peter Kneffel/dpa</b>
    Zum Kloster Andechs – im Hintergrund ist die Wallfahrtskirche zu sehen – gehört das Bier. Die klostereigene Brauerei soll jetzt für zwölf Millionen Euro erweitert werden. <b>Foto: Peter Kneffel/dpa</b> Foto: Peter Kneffel/dpa

    Andechs Das Kloster Andechs am Ostufer des Ammersees ist nicht nur ein beliebter Pilgerort, viele Besucher aus dem Landkreis Landsberg und der ganzen Welt kommen auch wegen des Bieres, das dort gebraut wird. Für sie gibt es gute Nachrichten. Die Klosterbrauerei wird bis Mitte nächsten Jahres erweitert und erhält damit eine neue Flaschenfüllerei und eine Lagerhalle. Mit Kosten von insgesamt zwölf Millionen Euro ist es die größte Einzel-Investition der Andechser Benediktiner in die klostereigene Brauerei seit dem vollständigen Neubau der Produktionsstätte vor bald 35 Jahren, teilt das Kloster mit.

    „Mit der Erweiterung unserer Klosterbrauerei sichern wir langfristig die ökonomische Grundlage unseres Klosters. So können wir auch unser Engagement in der Obdachlosen- und Bildungsarbeit in Sankt Bonifaz weitertragen“, sagt Abt Johannes Eckert. Mit dieser Investition setze das Kloster zudem ein Zeichen und werde den Weg mit einer eigenen konzernunabhängigen Brauerei weitergehen. „Wir werden damit auch in Zukunft unsere Biere bei uns in der Klosterbrauerei abfüllen“, sagt Christian Rieger, kaufmännischer Leiter der klösterlichen Wirtschaftsbetriebe.

    Zwei Gründe hätten letztendlich den Ausschlag gegeben, die Erweiterung der Klosterbrauerei jetzt in Angriff zu nehmen. Zum einen fehle es seit Längerem an Lagerflächen für das Leergut auf dem Betriebsgelände. Das hatte zur Folge, dass immer wieder

    Der Ende August begonnene Neubau schließt sich im Osten an den 1973 fertiggestellten Flachbau an. Dort sind bisher unter anderem die Flaschen- und Fassfüllerei, Filtration und Entalkoholisierungsanlage, das Vollgut-Lager, die Labore zur Qualitätssicherung und Büros untergebracht. Das Erweiterungsgebäude soll sich in den Abmessungen harmonisch an den bisherigen Flachbau anfügen und die Höhe des bestehenden Baus nicht überschreiten. „Mit der lange geplanten Erweiterung wird sich die Klosterbrauerei aus Sicht von Brau- und Abfülltechnik für die kommenden Jahre auch bei verstärktem Kosten-, Regulierungs- und Konkurrenzdruck gut am Markt behaupten können“, sagt Alexander Reiss, Betriebsleiter der Klosterbrauerei. Die neue Füllerei werde bis zu 24000 Flaschen in der Stunde füllen können.

    Dies stelle zwar keine Erweiterung der bisherigen Kapazitäten dar, der Vorteil der neuen Füllerei liege in ihrer verbesserten Umweltverträglichkeit. Der Gesamtenergieverbrauch sinke, und durch eine effizientere Wassernutzung werde der Wasserverbrauch zurückgehen. Ein noch besser dosierbarer Einsatz von Reinigungsmitteln minimiere die Umweltbelastung zusätzlich.

    In der neuen Lagerhalle für das Leergut finden in Zukunft maximal 1500 Paletten mit jeweils 40 Bierträgern, also insgesamt 1,2 Millionen Halbe-Flaschen Platz. Die neue Halle werde auch Verbesserungen für die logistische Abwicklung auf dem Betriebsgelände der Brauerei bringen. Das liegt laut Pressemeldung nicht nur daran, dass das Leergut dann ohne Witterungseinflüsse neutral temperiert gelagert werden kann. Auch rückt das Leergut insgesamt nach dem Abschluss der Brauereierweiterung räumlich näher an die Füllerei heran, was die Transportwege auf dem Betriebsgelände verkürzt.

    Das Kloster Andechs ist Teil der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München. Die Mönche auf dem „Heiligen Berg Bayerns“ betreuen eine der ältesten Wallfahrten in Bayern und finanzieren mit ihren Wirtschaftsbetrieben das wissenschaftliche, kulturelle und soziale Engagement der Abtei.

    Der größte Wirtschaftsbetrieb der Abtei ist die Klosterbrauerei. Sie ist eine der wenigen Klosterbrauereien in Deutschland, die eine existierende Ordensgemeinschaft komplett konzernunabhängig führt. Der jährliche Bierausstoß beträgt über 100000 Hektoliter Bier und umfasst inzwischen acht Sorten, darunter seit dem Jahr 2016 auch ein alkoholfreies Weißbier.

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