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Greifenberg: Im Gasthof wohnen bald Flüchtlinge

Greifenberg

Im Gasthof wohnen bald Flüchtlinge

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    Im Gasthof Zur Post im Greifenberg will der Landkreis 50 Asylbewerber unterbringen.
    Im Gasthof Zur Post im Greifenberg will der Landkreis 50 Asylbewerber unterbringen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Greifenberg bekommt demnächst seine ersten Flüchtlinge und verliert eine Traditionsgaststätte: Am Donnerstag behandelt der Bauausschuss den Antrag auf Nutzungsänderung für den Gasthof zur Post. Pressesprecher Wolfgang Müller bestätigte gegenüber dem Landsberger Tagblatt, dass der Landkreis dort 50 Personen unterbringen will. Die Belegung solle Mitte bis Ende November stattfinden. Alleine für die Unterkunft in

    Der Gasthof zur Post ist das historische Wirtshaus in Greifenberg. Laut dem alten Kreisheimatbuch beschreiben Salbücher von 1465 und 1515, also die grundherrschaftlichen Besitzbücher, sowie eine so genannte Herdstättenbeschreibung von 1814 schon „den Wirtshof und die Taferne, das spätere Gasthaus zur Post“. In den vergangenen Jahren war im Saal des Wirtshauses auch des Öfteren Kleinkunst zu erleben gewesen, im Saal hatten auch Bürgerversammlungen und Vereinszusammenkünfte stattgefunden.

    Der Gasthof zur Post ist laut Auskunft von Bürgermeister Johann Albrecht seit den Sommerferien geschlossen. Gerüchte, dass die Gaststätte zum Flüchtlingsheim werden soll, gab es wohl schon länger im Ort. An der Eingangstür hing bis gestern nur ein Zettel, auf dem zu lesen ist, dass Betriebsurlaub sei. Dass die Traditionsgaststätte mitten in Greifenberg schließt, sei für viele sicherlich ein Verlust, so der Bürgermeister. „Sie hätten aber vorher auch mehr hingehen können.“ Der Eigentümer des Gasthofes war gestern nicht zu erreichen. Jetzt gebe es noch den Gasthof Bader in Neugreifenberg, die Badgaststätte und den Wangerbauer in Painhofen, zählt Albrecht die verbleibenden Gastronomiebetriebe auf.

    Mit der geplanten Umnutzung wird wohl ein für alle Mal die Geschichte des Hauses als Wirtschaft vorbei sein. Denn wie vom Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf, Ralf Müller, zu erfahren ist, gilt der Gasthof jetzt noch als Bestand. Auf diesen rechtlichen Zustand könnte sich eine erneute gastronomische Nutzung in einigen Jahren aber nicht berufen und es wären beispielsweise Stellplätze in ausreichender Zahl nachzuweisen.

    Auch in Dießen wird demnächst eine alteingesessene Gaststätte, die auf mehrere Wirtswechsel in jüngster Zeit zurückblickt, zur Flüchtlingsunterkunft. 22 unbegleitete Jugendliche werden im Gasthof Drei Rosen voraussichtlich ab Ende Oktober in zwei Wohngruppen leben. In der

    Zuständig für die Betreuung der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren ist das SOS-Kinderdorf. Gemeinderatsmitglied und Kinderdorf-Leiter Erich Schöpflin berichtete, dass bereits zehn unbegleitete Jugendliche im Kinderdorf aufgenommen seien und auch in der Rotter Straße eine Wohngemeinschaft mit vier bis sechs Personen geplant sei.

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