Und dieser waren offenbar einige Verkehrsteilnehmer nicht gewachsen. Anders lässt sich der folgenschwere "Ausrutscher" des Lastzugs in den frühen Morgenstunden des gestrigen Donnerstags nicht erklären, der stundenlange Verkehrsbehinderungen auf der B 17 zwischen Hurlach und Landsberg nach sich zog. Wie der Sprecher der Polizeiinspektion Landsberg, Hauptkommissar Franz Kreuzer, berichtet, war ein 44-jähriger Lkw-Fahrer gegen 6 Uhr mit seinem Sattelzug vom Rastplatz Hurlacher Heide in Richtung Landsberg unterwegs.
Kurz vor dem Kreisverkehr Landsberg-West geriet der Sattelzug auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Rutschen. Kreuzer: "Er war eindeutig zu schnell unterwegs." Das Gefährt, das mit 17 Tonnen schweren Gussteilen beladen war, schrammte rund 60 Meter an der rechten Schutzplanke der Fahrbahn entlang und drückte diese in den Erdwall. Dabei drehte sich die Zugmaschine gegen die Fahrtrichtung und verkeilte sich mit dem Auflieger (siehe Bilder). Die Schutzplanke wurde in dem Streckenabschnitt zerstört, das Bankett aufgerissen. Am gesamten Zug entstand Totalschaden in Höhe von 60 000 Euro. Da für die Bergung des tonnenschweren Sattelzugs ein Abschleppkran anfahren musste, musste die B 17 in südlicher Richtung über vier Stunden gesperrt werden. Der Verkehr wurde über die Anschlussstelle Igling/Kaufering durch die Iglinger Feuerwehr ausgeleitet. Der Fahrer des Lkws, übrigens der Chef des Fuhrunternehmens persönlich, blieb unverletzt.
Bäume stürzen unter der schweren Schneelast um
Großes Glück im Unglück hatte bereits um 5.20 Uhr eine 21-jährige Frau, die mit ihrem Auto auf der Landsberger Straße in Richtung Süden unterwegs war und bei Pürgen auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern geriet. Ihr Wagen rutschte dabei in einen entgegenkommenden Pkw hinein. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Klinikum Landsberg eingeliefert, der Fahrer des anderen Autos blieb unverletzt.
Allerdings hatten die Autofahrer nicht nur mit schnee- und eisglatten Fahrbahnen zu kämpfen, sondern waren auch mit gefährlichen Überraschungen konfrontiert. So hatte der schwere Schnee dafür gesorgt, dass ein Baum auf die Fahrbahn der Verbindungsstraße zwischen Engratshofen und Stock stürzte. Ein 32-jähriger Mann konnte, als er das Hindernis erkannte, nicht mehr anhalten und stieß gegen den umgestürzten Baum. Der Mann blieb unverletzt, der Schaden am Auto beträgt rund 6000 Euro.
Auch in den nächsten Tagen sollten sich die Autofahrer auf schwierige Straßenverhältnisse einstellen. Meteorologen prognostizieren nämlich weiterhin Temperaturen um den Gefrierpunkt. Es wird also immer wieder im Wechsel schneien, tauen und frieren.