Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Hoagart: Deftige Frühlingsg’schichten

Hoagart

Deftige Frühlingsg’schichten

    • |
    Die Mundartvertreter Marlene Nieberle, Willi Großer und Maria Schweiger unterhielten das Publikum mit lustigen und deftigen G’schichten.
    Die Mundartvertreter Marlene Nieberle, Willi Großer und Maria Schweiger unterhielten das Publikum mit lustigen und deftigen G’schichten. Foto: Foto: Susanne Schmidt-Tesch

    Rott Fast 90 Besucher amüsierten sich im Rotter Pfarrsaal mit den Mundart-Vertretern Maria Schweiger aus Epfach, Marlene Nieberle aus Germaringen und Willi Großer aus Starnberg.

    Lechrainerisch startete Mundartdichterin Maria Schweiger mit den Nöten des Unkrauts. Marlene Nieberle stellte nach den ersten Frühlingsfreuden mit den Staren auf Allgäuerisch fest: „Die Berle g’hörn de Stare.“ Sie zitierte aus dem Versbuch „Es geit nix g’sünders als sich kranklache“ von Ludwig Hindelang. Das Ehepaar Ludwig und Luise Hindelang hatte für den Abend absagen müssen und Nieberle übernahm ihren Part. Willi Großer zitierte Oberbayerisch-Deftiges von Heimatdichter und Journalist Georg Queri. „Is’ jetzt ein Halbdepp ein Depp, der’s ned a mal zum ganzen Depp g’schafft hat oder nur a halber Depp“, sinnierte er auf Starnbergerisch über die verschieden Kraftausdrücke in Mundart. Außerdem ging er der Frage nach, wann man „Fotz’n“ und wann „Maul“ zum Mund sagen kann – und zu wem.

    Fehlende Wacholderbeeren im Sauerkraut

    Herrlich war auch seine Interpretation von den fehlenden Wacholderbeeren im Sauerkraut, die bis zur Scheidung führen könnten, denn: „A Verliabter merkt ned, wenn die Wacholderbeere im Sauerkraut fehlt.“ Der „Planetenurlaub“, verfasst von Christian Buck, war eine köstliche Reise auf Mars und Saturn unter dem Aspekt von Weißwurst und Weißbier außerhalb der Heimat. Der Weilheimer Buck habe in Schriftdeutsch geschrieben, aber in Satzstellung und Sinn das Typische des Dialektes eingefangen, erklärte Großer dem Publikum. So können die Texte gut dem jeweiligen oberbayerischen Dialekt angepasst werden.

    Mit dem Leid einer Lechrainerin, die sich einem französischen Essen ausgesetzt hatte, brachte dann wieder Maria Schweiger das Publikum zum Schmunzeln sowie mit G’schichten über ein widerspenstiges Ochsenkälble und die Fehlinterpretation eines „Oldtimers“. Sehr vergnüglich waren auch Nieberles Dichtungen zum Fasching mit einem grünen Kondom als Kaktus. Die Folgen des Bockbierfestes durften im Frühling ebenfalls nicht fehlen. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Rotter Saitenmusik und dem Rotter Dreigesang. Dem Heimat- und Trachtenverein „D’Rottbachtaler“ war damit ein rundes und unterhaltsames Programm zum Hoagart gelungen. (sst)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden