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Heiße Themen diskutiert

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Heiße Themen diskutiert

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    Auch das Thema Abfallwirtschaftszentrum wurde in der Hofstettener Bürgerversammlung diskutiert. Archivfoto: Thorsten Jordan
    Auch das Thema Abfallwirtschaftszentrum wurde in der Hofstettener Bürgerversammlung diskutiert. Archivfoto: Thorsten Jordan

    In einem umfassenden Rechenschaftsbericht informierte Bürgermeister Benedikt Berchtold zunächst die rund 80 Bürger über ortspolitische Themen und Projekte des Berichtsjahres ab Juli 2009. Dabei spannte er einen weiten Bogen von der interkommunalen Zusammenarbeit für das Freibad Thaining, den Verkauf von Waldgrundstücken und dem Waldwegebau bis hin zur ersten Jungbürgerversammlung im November, die sehr gut angenommen worden sei.

    Im schulpolitischen Bereich steht für die Hauptschüler der Gemeinde ab dem neuen Schuljahr eine Änderung bevor. "Wir wollen wieder nach Landsberg und haben deshalb den Vertrag mit dem Schulverband Utting zum Schuljahresende gekündigt", informierte das Gemeindeoberhaupt. Die Hauptschüler werden somit zukünftig wieder an der Schlossbergschule unterrichtet. "Die Hauptschüler, die bisher nach Utting gefahren sind, können aber über einen Gastschulantrag die dortige Schule bis zu ihrem Schulabschluss weiter besuchen", so Berchtold.

    Die Schule war auch im weiteren Verlauf ein Thema. Das Schulgebäude wird mit Geldern aus dem Konjunkturprogramm II zurzeit energetisch saniert und die Turnhalle wird zu einer Mehrzweckhalle umgebaut. Insgesamt veranschlagt seien für die beiden Projekte 1,8 Millionen Euro, wobei die Aufträge zum Großteil bereits vergeben sind.

    Hohe Investitionen

    Die hohe Investition für das Schulgebäude (rund 1,2 Millionen Euro) führte auch zu einer kritischen Nachfrage aus der Bürgerschaft. "Jetzt wird die Schule teuer saniert, aber es kamen nur zehn Kinder zur Welt, wie wir gehört haben. Wie lange wir die Schule halten können, ist doch fraglich", war zu vernehmen.

    Auch die Beteiligung einheimischer Firmen an der Sanierung wurde hinterfragt. Bürgermeister Berchtold dazu: "Wir wollen die Schule so lange wie möglich halten. Eine genaue Zeitangabe kann ich dazu nicht machen, das muss die Zukunft zeigen." Einheimische Firmen seien bei der Sanierung nicht zum Zuge gekommen, sie hätten sich aber auch kaum an der Ausschreibung beteiligt.

    Zu einem viel diskutierten Thema aus der Vergangenheit nahm das Gemeindeoberhaupt ausführlich Stellung: Das Abfallwirtschaftszentrum. Nach schwierigen Verhandlungen und Beratungen durch einen guten Anwalt sei deutlich geworden, dass man in einem etwaigen Prozess schlechte Chancen gehabt hätte. "Wir hätten dann die 500 000 Euro Ausgleichszahlung aufs Spiel gesetzt und wären am Schluss womöglich mit leeren Händen dagestanden", so Berchtold. So habe man die Zusage, dass der Kreuzungsbereich an der Kiesgrube entschärft werde, die Öffnungszeiten würden optimiert und die Umladestation würde eingehaust und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, fasste der Bürgermeister die Vereinbarungen mit dem Landkreis zusammen.

    Offen sei allerdings noch, ob mit der Neugestaltung der Umgehungsstraße auch eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer verwirklicht werden könne. "In die Planungen wird das mit einfließen, aber der Bau wird letztlich davon abhängen, ob diese auch aus öffentlichen Mitteln gefördert wird", setzte er dazu noch ein Fragezeichen.

    Im wahrsten Sinne des Wortes bleibt auch die Feuerwehr ein brandheißes Thema (das LT berichtete mehrfach). Berchtold nahm den Rechnungsprüfungsausschuss ausdrücklich in Schutz, der seiner Ansicht nach lediglich berechtigte Fragen aufgeworfen habe, und bekannte sich klar zur Pflichtaufgabe des Brandschutzes. In diesem Zusammenhang kritisierte er die aus seiner Sicht nicht in allen Punkten korrekte Berichterstattung in der Presse. Diese Sichtweise blieb aber aus Kreisen der

    Haushalt mit Überschuss

    Zu Beginn der Bürgerversammlung hatte Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Reimund Hohenauer über den Etat der Gemeinde berichtet. Er stützte sich dabei auf die Zahlen der Jahresrechnung 2009. Die 1800-Seelen-Gemeinde hat demnach das letzte Geschäftsjahr mit einem Schuldenstand von rund 1,7 Millionen Euro abgeschlossen. Daraus errechnet sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 983 Euro. Hohenauer zog aber trotz des Schuldenstandes haushaltstechnisch ein positives Fazit: "Der Haushalt ist intakt", sagte Hohenauer, und verwies darauf, dass dem Vermögenshaushalt ein Überschuss von 124 000 Euro zugeführt werden konnte.

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