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Greifenberg: Greifenberg: Kommen Fitness und Bad zusammen?

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Greifenberg: Kommen Fitness und Bad zusammen?

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    Zwei Nachbarn, die derzeit noch nicht zusammenfinden: das Warmfreibad und das Fitnessunternehmen Hardy’s in Greifenberg. 
    Zwei Nachbarn, die derzeit noch nicht zusammenfinden: das Warmfreibad und das Fitnessunternehmen Hardy’s in Greifenberg.  Foto: Thorsten Jordan

    Die Pläne von Hardy’s, rund um das neue Warmfreibad in Greifenberg ein Hotel mit zusätzlicher Gastronomie sowie gesundheitstherapeutischem Zentrum zu bauen, stoßen auf Aufmerksamkeit. Auch bei der Info-Veranstaltung im

    Immer wieder wurden Pläne angepasst

    Nachdem der Landsberger Kreistag kurz vor Weihnachten den Neubau des Warmfreibads in Greifenberg abgesegnet hat, intensiviert nun auch Fitnessunternehmer Reinhard Klinke (Hardy’s) seine Bemühungen, vom Landratsamt ein Signal zu erhalten. Derzeit herrscht allerdings Funkstille zwischen beiden Parteien. Reinhard Klinke: „Wir sind nicht böse auf den Landrat, allerdings brauchen wir jetzt langsam eine Entscheidung, ob wir mit unseren Planungen weitermachen können.“ Schon zu lange würden Gespräche geführt, immer Pläne geändert und angepasst. Anna Klinke, Mitglied der Geschäftsführung: „Es ist ein Punkt erreicht, an dem wir nicht mehr weiterplanen können.“

    Die Krux an der Geschichte: Das Gelände des Bads, auf dem Klinke erweitern möchte, befindet sich im Besitz des Landkreises. Es umfasst etwa den Bereich des ursprünglichen Schwimmerbeckens mit Eingangsbereich und ehemaligem Hotel. Das Areal aber benötigt Reinhard Klinke, um seine Pläne verwirklichen zu können. Doch die Gespräche und Verhandlungen mit dem Landkreis liefen seit Jahren bislang ergebnislos, so Klinke.

    Die Ausschreibungen gehen jetzt raus

    Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsamts, erklärte auf LT-Anfrage, dass für den Landkreis der Bau des Warmfreibads oberste Priorität habe. Die Ausschreibungen würden jetzt rausgehen, mit dem Baubeginn sei Ende Februar zu rechnen – wenn das Wetter entsprechend mitspiele. Man kenne die Pläne der Familie Klinke, „aber das ist derzeit nicht unser Thema“. Dennoch bestünde seitens des Landrats und des Landratsamts durchaus Gesprächsbereitschaft, wenn dies gewünscht werde.

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    „Wir bekommen zu Recht Kritik wegen der Dauer bis zur Bad-Entscheidung, die aber bis zuletzt nicht einfach war“, räumte Kreisrat Peter Wittmaack (SPD) gestern bei Hardy’s ein. Er selbst ist Befürworter des Bades in Regie des Landkreises. Er habe Verständnis für die Familie Klinke, die „ein interessantes Projekt verwirklichen möchte“ – das zudem ein für die Region wichtiges Hotel bringen würde, gab Niklas Weyer vom Bund der Selbstständigen Ammersee Nord-West zu bedenken: „Vor zehn Jahren gab es in Utting drei Hotels, heute keines mehr.“ An welche Klientel denn das Hotel gerichtet sei, wollte Jens Wucherpfennig, Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Weilheim, wissen. „Wir planen kein Kur- oder Luxushotel“, erklärte Anna Klinke. Vielmehr werden die Zimmer vom Material her zwar wertig, aber „ohne großen Schnickschnack“ ausgestattet. Angesprochen werden sollen Gäste, die kurzzeitig ein Zimmer suchen, wie etwa Tagungsteilnehmer, Durchreisende oder auch Besucher der Region, die sich drei bis vier Tage vor Ort aufhielten.

    Vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Grundstück

    Ängste, dass die Gebäude überdimensioniert und nicht verträglich für die Umgebung ausfallen könnte, zerstreute Ralf Müller, Chef der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf. So habe die Gemeinde geplant, für das Erweiterungsgrundstück einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen: „Da kann dann jedes Detail bis hin zu den Fenstern und Türen festgelegt werden.“ Reinhard Klinke bekräftigte zudem, dass die Überlassung des Grundstückes in Form eines Erbbaurechts für ihn eine akzeptable Option wäre. „Wir haben unser Fitnessunternehmen ja auch im Erbbaurecht verwirklicht.“

    Bürgermeisterkandidatin Bettina Hölze aus Schondorf wollte wissen, wie öffentlich die Schwimmhalle sei, ob da auch Kinderschwimmkurse stattfinden könnten. Anna Klinke erklärte, dass es sich nicht um ein herkömmliches Schwimmbad handle, sondern dass es als zusätzlicher Fitness- und Kursraum gedacht sei, in dem kontinuierlich Programme wie Kinder- oder Seniorenschwimmen oder auch Babyschwimmen von qualifizierten Mitarbeitern durchgeführt werden.

    Einen Appell für die Hardy-Pläne hielt ein Greifenberger Bürger: „Für unseren Ort wäre das eine enorme Bereicherung.“ Man könne froh sein, dass eine Familie bereit sei, eine solche Investition zu tätigen. Als gebürtiger Italiener habe er regelmäßig Freunde zu Gast, die es bislang schwer hatten, eine Unterkunft zu finden. Er forderte unter Applaus: „Machen wir einen Anfang.“

    Lesen Sie dazu auch: Warmbad: Man muss miteinander sprechen

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