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Greifenberg: Das ehemalige Warmfreibad wird zur Kunstausstellung

Greifenberg

Das ehemalige Warmfreibad wird zur Kunstausstellung

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    Riesige mit echtem Tee gefüllte Teebeutel von Franz Hartmann sollen Ruhe signalisieren. Holzbildhauer Josef Lang zeigt aus dem Wasser ragende Arme und das Künstlerduo „Dirk und Christof“ von der Künstlergruppe „Einbauschrank“ aus Herrsching hat Frosch König ins Greifenberger Warmfreibad mitgebracht.
    Riesige mit echtem Tee gefüllte Teebeutel von Franz Hartmann sollen Ruhe signalisieren. Holzbildhauer Josef Lang zeigt aus dem Wasser ragende Arme und das Künstlerduo „Dirk und Christof“ von der Künstlergruppe „Einbauschrank“ aus Herrsching hat Frosch König ins Greifenberger Warmfreibad mitgebracht. Foto: Romi Löbhard

    Eine Ausstellung im Schwimmbad? Dass die Werke namhafter Künstler aus dem Ammerseegebiet keineswegs baden gehen, sondern sehr gelungen sind, kann man derzeit im ehemaligen Warmfreibad Greifenberg sehen. Empfehlung: Unbedingt anschauen!

    Der Titel „Kunst geht baden“ spiegelt nur den Ort des Geschehens wider und rund 1500 Gäste kamen zur Eröffnung des Festivals am Maifeiertag. „Wir sind überglücklich. Die Resonanz ist großartig“, freut sich „Freischwimmer“ Axel Wagner. Er hat zusammen mit Andreas Kloker und Janos Fischer die Aktion initiiert. Noch bis Sonntag erwartet die Besucher in den vier Becken und auf der rund 12.000 Quadratmeter großen Freifläche so allerlei.

    Da sind die riesigen Teebeutel in einigen Bäumen, die Ruhe signalisieren. Eine Ruhe, die mittels Klanginstallation immer wieder gestört wird durch das Nachfedern der Sprungbretter und Wasserplätschern von den Durchschreiteduschen. Franz Hartmann lässt dort den Schwimmbadsommer ein letztes Mal aufleben.

    Auch in den Technikräumen gibt es etwas zu sehen

    Weiter hinten kommunizieren zwei große Installationen auf eigenartige, berührende Weise miteinander. Da ist einmal der Sandkasten, aus dem Andreas Kloker einen Acker - wahlweise auch ein Meer - gemacht hat, aus dem Köpfe (vor dem Untergang?) ragen. Daneben ist in eindringlicher Weise dokumentiert, was gerade im Mittelmeer passiert: Draußen ertrinken Menschen, an den für Flüchtlinge verbotenen Stränden sonnen sich Urlauber.

    Möglichst viel Sonne benötigt der „Lichtregen“ am Südhang: Nue Ammann fängt mit vielen zurechtgeschnittenen und auf Draht befestigten Spiegelchen das Licht ein und lässt damit Worte entstehen. Richtig witzig ist es in den Technikräumen. Dort startet nicht nur ein klitzekleines Raumschiff und ist durch ein ebenso kleines Bullauge Wasser zu sehen. Hier kann beispielsweise auch die Entstehung der Schwimmnudel nachvollzogen werden – Vorsicht, sehr lustig!

    Die Besucher sollen auch lauschen

    In den Umkleiden hat Harry Sternberg einen „Klangraum“ installiert. Betrachter werden zunächst in völliger Finsternis mit freibadtypischen Geräuschen konfrontiert.

    Später knipst sich ein Licht an und Fotografien erzählen von sommerlichen Badefreuden. Im gesamten Badbereich begegnen einem immer wieder überdimensionierte Münder. Für diese Fotos haben sich einige der ausstellenden Künstler zur Verfügung gestellt. Alle Künstler wiederum stellen sich im Schließfachbereich vor. Jeder Teilnehmer hat dafür ein Fach nach seinen Vorstellungen und Vorlieben ausgestaltet.

    Die Veranstaltung passt ins Konzept der Kreiskulturtage

    Es sei eine gute Idee, die Zeit zwischen dem „zu Grabe tragen“ der alten Anlage und der Errichtung eines neuen Bads mit einer Aktion wie dieser zu nutzen, sagte Landrat Thomas Eichinger bei der Preview.

    „Kunst geht baden eine Woche vor der Eröffnung der Kreiskulturtage mit dem Thema ‚Mut‘ ist für mich ein hervorragender Einstieg in das Thema“, erklärte der Landrat. Schließlich gehöre ordentlich Mut dazu, so ein Freibad noch einmal zu nutzen, neue Eindrücke zu vermitteln.

    Termine Erstaunliches, Provokantes und Verspieltes ist bis Sonntag, 5. Mai, täglich ab 11 Uhr zu sehen. Am Freitag spielt ab 21 Uhr die Band „Zeitzeugen“, am Samstag, 4. Mai ist „Funkzahn“ zu Gast. Außerdem gibt es allabendlich Party mit „Nic Jalusi and friends“.

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