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Gewässerentwicklungsplan: Luge will mehr vom See sehen

Gewässerentwicklungsplan

Luge will mehr vom See sehen

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    Der Strand am Freizeitgelände in Eching wird zunehmend vom Unterholz zugewuchert. Die Gemeinde will das ändern.
    Der Strand am Freizeitgelände in Eching wird zunehmend vom Unterholz zugewuchert. Die Gemeinde will das ändern. Foto: Foto: Julian Leitenstorfer

    Eching Der Entwurf für das Gewässerentwicklungskonzept (GEK) liegt vor. Die Gemeinden wollen noch über die jetzt vorliegenden Pläne diskutieren, bevor das Gesamtwerk öffentlich vorgestellt wird, wie Hermann Bamgratz vom Wasserwirtschaftsamt erläutert. Die Weilheimer Behörde leitet das Projekt. Auch wenn der Ammersee laut Bamgratz in „relativ gutem Zustand“, ist, bleibt der Auftrag auch nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie, das Gewässer so zu erhalten, beziehungsweise zu verbessern. Uferrenaturierung und Hafenverlandung sind wasserbauliche Themen, mit dem sich das

    Ruhezonenkonzept ist keine Verordnung

    Laut Bamgratz haben die Gemeinden Angst, dass das Ruhezonenkonzept in ihre Planungshoheit eingreifen könnte. Gefordert werden ganzjährige, winterliche und Ruhezonen während der Brutzeit an unterschiedlichen Stellen des Sees. Bamgratz betont jedoch, dass das GEK keine Verordnung nach außen hin sei, sondern eine Arbeitsgrundlage für das Wasserwirtschaftsamt. Und das Ruhezonenkonzept gehe nur bis zur Wasserlinie.

    Bei privatem Grund setzt der Freistaat auf Aufklärung. „Im naturnahen Schilf sollen Eigentümer dazu gebracht werden, Stege abzubauen.“ Seitens der Regierung von Oberbayern wird das Ruhekonzept als Materialvorgabe des Landesamtes für Umwelt bezeichnet, welche herangezogen wird, beispielsweise wenn die Jagdpacht geregelt wird. Es habe keine Verordnungskraft.

    Für Bamgratz geht es nicht nur darum, dass sich die unterschiedlichen Interessengruppen zu einem Konsens zusammenfinden: „Hauptpunkt ist, dass es irgendjemand in die Hand nimmt, die Verbesserungen umzusetzen.“ Für die wasserwirtschaftliche Seite ist die Behörde zuständig, beispielsweise für die Umweltbildung bedürfe es anderer Träger. „Am Chiemsee gibt es einen Zweckverband, der sich um den Gewässerentwicklungsplan kümmert.“

    In Eching war der Gewässerentwicklungsplan in der jüngsten Sitzung kurz Thema. Bürgermeister Siegfried Luge lässt den Gemeinderäten das Konzept zukommen, um es nach der Sommerpause zu diskutieren.

    Der Gemeindechef sieht nur einen Knackpunkt: Das Verbuschen des Freizeitgeländes. „Die großen Bäume müssen alle stehen bleiben, wir brauchen sie als Schattenspender, aber das Unterholz muss weg.“ Luge zeigt eine Mülltonne, die einst aufgestellt wurde, mittlerweile aber völlig eingewachsen ist. „Früher war hier ein Strand vom Landschaftsschutzgebiet im Norden bis zu den Wasserwachthütten im Süden.“ Der Gemeindechef fordert, dass wieder Blickbeziehungen geschaffen werden.

    Im Gewässerentwicklungsplan ist dies auch vorgesehen, zumindest im nördlichen Bereich. Auch ein Beobachtungsturm soll entstehen. Er ist laut Luge schon genehmigt, die Zuschusssituation müsse noch geklärt werden. Die Ruhezonen treffen Eching nach Luges Auffassung nicht groß, gilt doch östlich des Freizeitgeländes schon lange ein Betretungsverbot. Gegen das jedoch immer wieder verstoßen wird: Die sogenannten Liebesinseln dienen als FKK-Strand.

    Luge will anregen, dass an anderer Stelle eine Fläche für diejenigen, die gerne hüllenlos baden, ausgewiesen wird. Dies sei schon einmal angedacht gewesen, ist aus dem Landratsamt zu erfahren, derzeit im Gewässerentwicklungskonzept aber nicht vorgesehen.

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