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Gesamtverkehrsplan: Eine Chance für die Entwicklung Kauferings

Gesamtverkehrsplan

Eine Chance für die Entwicklung Kauferings

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    Der Bus ist in Kaufering hauptsächlich bei Schülern und Pendlern begehrt.
    Der Bus ist in Kaufering hauptsächlich bei Schülern und Pendlern begehrt.

    Kaufering Erste wesentliche Ergebnisse auf dem Weg zum

    Dass der Radverkehr in Kaufering einen hohen Stellenwert hat, ist eine von vielen Erkenntnissen der Befragung. Dies unterstrichen Diplomingenieur Werner Frey vom Büro „gevas“ und Bernd Peter, Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes Landsberg, in der Sitzung. In Sachen Verkehrsentwicklungsplan arbeiten gevas und ADFC zusammen – ebenso seien Polizei und Landratsamt mit im Boot, um das „geballte Fachwissen“ zusammenzubringen und konstruktiv über Probleme und Lösungen zu diskutieren.

    Peter sieht jetzt „eine große Chance für die gute Entwicklung in Kaufering“, wie er sagte. Man habe sich beim ADFC viele Gedanken über Gefahren, Radwege und Abstellplätze gemacht – von Letzteren gebe es viele „schlechte“, also instabile, in Kaufering. Er erwähnte, dass in der Haushaltsbefragung 45 Prozent der Befragten von einigen Gefahrenstellen für Radler gesprochen haben, zum Beispiel in der Bayern-, der Kolping-, oder Dr.-Gerbl-Straße. Hier gebe es Handlungs- und Diskussionsbedarf, an manchen Stellen seien markierte Schutzstreifen für Radfahrer auf der Straße ratsam, um für mehr Sicherheit zu sorgen (zum Beispiel an der Hiltistraße). Eine Röhre an der „brandgefährlichen“ Viktor-Frankl-Straße halte der ADFC für eine sinnvolle Maßnahme, um Unfälle mit Radlern zu vermeiden, sagte Peter. Ebenso sei der Ausbau des Radwegenetzes erwünscht. Neben der

    Deutlich weniger Unfälle auf der alten B17

    Auch die Unfallanalyse – „Die Top Ten der Unfallstellen 2007 bis 2009“ – soll der späteren Maßnahmenkonzeption dienen, sagte Frey und erklärte die Erhebungen. Nachdem es auf der alten B17 in nur drei Jahren 58 Unfälle gegeben hatte, sei jetzt – durch die Eröffnung der neuen B17 – eine deutliche Verbesserung zu spüren. Allerdings seien erst wenige Monate vergangen, um konkret werden zu können. „Und nach wie vor fahren viele aus Richtung Landsberg auf der alten B17 Richtung Augsburg“, sagte Frey. Gehäuft haben sich die Unfälle laut Analyse auch an der Kolping- und der Bayernstraße. Unfälle mit Fußgängern habe es von 2007 bis 2009 zwölf gegeben, die meisten davon geschahen in der Dr.-Gerbl-Straße.

    Den nächsten wichtigen Punkt für den Verkehrsentwicklungsplan stellte Dietmar Winkler vom Landratsamt vor: die Erkenntnisse zum ÖPNV. Dass Bus und Bahn in Kaufering vor allem für Pendler eine Bedeutung haben, hat die Befragung ergeben. Winkler sprach von zwei großen Achsen – einmal die mit der Bahn nach München und einmal die via Bus Richtung Landsberg. Einige Bürger bemängeln fehlende Anbindungen (innerorts und nach Landsberg), fehlende Fahrplandichte sowie unzureichende Barrierefreiheit. Auch müsse man überlegen, wie sich die Ortsbusführung mit dem neuen Wohngebiet im Norden ändere, so Winkler.

    Eine weitere Säule ist laut Frey die Kennzeichenerfassung (aufgeteilt in Durchgangs-, Quell-, Ziel-, Binnen- und Außenverkehr), die am Stichtag 28. September 2010 in Kaufering via Videoaufnahmen durchgeführt wurde (LT berichtete). Fast 42000 Kfz-Kennzeichen erfasste man an diesem Tag an allen Ortsein- und Ausfahrten. Auf der B17 alt Richtung Norden waren weit weniger unterwegs als in umgekehrter Richtung. Laut Frey sei dringend eine weitere Reduzierung der B17-alt-Attraktivität nötig – eventuell durch eine Baumaßnahme. Unfallschwerpunkte müssten entschärft werden, Verlagerungspotenzial sei vorhanden.

    Bis zum Sommer sollen nun gemeinsam Konzepte entwickelt werden. Auch über die älter werdende Gesellschaft, die Förderung der Infrastruktur und über die geänderte Verkehrssituation durch die Ansiedlung der Realschule müsse man sich Gedanken machen.

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