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Geltendorf: Verpuffung an Grundschule: Schüler müssen ins Krankenhaus

Geltendorf

Verpuffung an Grundschule: Schüler müssen ins Krankenhaus

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    Am Donnerstag gab es wieder einen Feueralarm in der Geltendorfer Schule: Vor allem der bei der Verpuffung entstehende Rauch führt dazu, dass zwei Schüler ins Krankenhaus mussten.
    Am Donnerstag gab es wieder einen Feueralarm in der Geltendorfer Schule: Vor allem der bei der Verpuffung entstehende Rauch führt dazu, dass zwei Schüler ins Krankenhaus mussten. Foto: Thorsten Jordan

    Alfred Högerle, Vater eines Zweitklässlers in der Geltendorfer Grundschule, schwante am Donnerstagmittag nichts Gutes. Als er seinen Sohn gegen 12.15 Uhr von der Schule holen wollte, sah er schon von Weitem Polizei, Feuerwehr und auch Notarztwagen vor der

    Sieben Klassenzimmer sind betroffen

    Insgesamt sind in der Grundschule sieben Klassenzimmer betroffen, und zwar im Anbau, in dem entsprechend alte Neonleuchten verbaut und immer noch in Betrieb sind. Immer wieder gehen die Kondensatoren – nicht die Leuchtröhren – der betagten Lampen kaputt. „Dabei handelt es sich um eine Verpuffung, die mit viel Rauch und einem unangenehmen Geruch verbunden ist“, erklärt Patrick Naumann, Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Geltendorf. Das Problem sei in der Verwaltung bekannt, ein Austausch nicht nur dieser Leuchtmittel auf LED-Technik inzwischen beschlossen und vorbereitet. Der hätte nun in den Sommerferien vonstatten gehen sollen.

    Eltern ärgern sich über die späte Reaktion

    „Viel zu spät“, ärgert sich der Vorsitzende des Elternbeirats, Michael Rank. Denn das Problem bestehe nicht erst seit einigen Tagen oder Wochen, sondern schon seit Monaten. Für die Eltern schien sich aber trotz kontinuierlichen Nachfragens, auch der Schulleiterin, nichts zu tun. Dem widerspricht Patrick Naumann, der selbst erst seit Anfang des Jahres als Geschäftsstellenleiter in Geltendorf arbeitet: „Seit ich hier bin, sind wir intensiv an dem Problem dran.“

    Allerdings, so Naumann, benötigen solche Vorgänge wie der Komplettaustausch beziehungsweise die Umstellung der Leuchten auf LED, wie er vom Gemeinderat beschlossen ist, eine bestimmte Zeit. „Erst ist da die politische Entscheidung, was gemacht wird, dann die Ausschreibung, die Vergabe und dann der Austausch.“ Das seien Schritte, die eine Verwaltung einfach einhalten müsse.

    Der Schulleitung dauert der Austausch der Lampen zu lange

    Den Eltern und der Schulleitung dauert das zu lange. Viele fühlen sich zudem nicht ernst genommen in ihrer Sorge um die Kinder. Und dass jetzt drei mal hintereinander, am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Kondensatoren sich quasi in Rauch auflösten, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. „Viele Eltern haben sich ohnehin schon überlegt, nach dem zweiten Vorfall ihre Kinder vorübergehend nicht mehr in die Schule zu bringen“, sagt Alfred Högerle und auch Schulamtsdirektorin Monika Zintel berichtet von Briefen besorgter Eltern, die bei Schule und im Amt eingingen.

    Wenn auch die Expertise eines Elektrikers laut Patrick Naumann ergeben habe, dass der Rauch völlig ungefährlich sei und stets nur Kondensatoren, nicht aber die Glas-Neonröhren, kaputt gehen, hat das Schulamt reagiert und die Schule gesperrt. Monika Zintel: „Es geht um die Sicherheit der Kinder, die jeden Moment damit rechnen müssen, dass es die nächste Lampe über ihnen erwischt.“ Außerdem seien an der Schule zwei schwangere Lehrerinnen beschäftigt.

    Laut Patrick Naumann ist lediglich der Teilbereich der Schule mit den sieben Klassenzimmern im Anbau betroffen, woanders habe man Lampen unterschiedlicher Ausführungen im Betrieb. Die kritischen Leuchten wurden von dem Elektriker vom Stromnetz genommen, sodass durch die Leuchten aktuell keine Probleme mehr entstehen können. Mit der Schulleitung sei man im Gespräch, um dann am Montag den Schulbetrieb wieder ermöglichen zu können. Auch für die Kinder der Eltern, die so kurzfristig keine Betreuung organisieren können, wurde eine Lösung organisiert.

    Auch wenn die Gemeinde als Sachaufwandsträger versichert, die Umrüstung gerade dieser Klassenzimmer mit höchster Priorität voranzutreiben, kann Naumann kein Datum nennen. Aber: „Wir wollen den Austausch dieses Leuchtmitteltyps auf alle Fälle vorziehen.“ Michael Rank sieht sich und die anderen Eltern durch die Vorfälle derzeit „stark emotionalisiert“ und Alfred Högerle versichert, dass er sehr genau verfolgen werde, wie sich die Geschichte weiterentwickelt: „Wenn sich wieder nichts tut, dann bleibt die Schulpflicht hinter der Sicherheit der Kinder zurück.“

    So kommentiert LT-Redakteur Dieter Schöndorfer die Vorfälle: Nach Verpuffung in Schule: Gemeinde muss schnell handeln

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