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Geltendorf: Flüchtling am Bahnhof niedergestochen: Verdächtiger sitzt in U-Haft

Geltendorf

Flüchtling am Bahnhof niedergestochen: Verdächtiger sitzt in U-Haft

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    Am Geltendorfer Bahnhof hat es eine Messerattacke gegeben.
    Am Geltendorfer Bahnhof hat es eine Messerattacke gegeben. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Messerattacke am Geltendorfer Bahnhof: Am Donnerstagnachmittag ist dort ein 32 Jahre alter Afghane niedergestochen worden. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mitteilt. Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten, wurde jedoch am frühen Freitagmorgen in Würzburg festgenommen. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Bei ihm und dem Opfer handelt es sich um afghanische Asylbewerber, die zuletzt in Dießen untergebracht waren.

    Es war gegen 15.30 Uhr, als sich diese Szenen im Bereich von Gleis 1 abspielten. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, riegelte den Geltendorfer Bahnhof ab und suchte fieberhaft nach dem Täter. Das lebensgefährlich verletzte Opfer wurde in eine Klinik gebracht. Im Rahmen der Ermittlungen fiel der Verdacht auf den 31-Jährigen. Für ihn klickten am Freitag gegen 3.30 Uhr am Würzburger Hauptbahnhof die Handschellen, als er von Beamten der Bundespolizei verhaftet wurde.

    Nach der Tatwaffe wurde am frühen Morgen gesucht

    Auch am Geltendorfer Bahnhof gingen die Ermittlungen weiter. Gegen 4 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, die die Ermittler der Polizei auf der Suche nach der Tatwaffe unterstützte und das Bahnhofsgelände ausleuchtete. Während dieser Zeit wurde der Bahnverkehr zum Teil angehalten. Etliche Pendler verpassten ihren ersten Zug in Richtung München. Der erste Regionalzug in die Landeshauptstadt fuhr kurz nach halb sechs Uhr und der war proppenvoll.

    Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen den 31-jährigen, mutmaßlichen Täter wegen des Verdacht des versuchten Mordes. Das Opfer schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Der Messerangriff in Geltendorf ist nicht der erste dieser Art unter Asylbewerbern im Landkreis und in der Region.

    • 13. August 2016: Ein 34-jähriger Iraker greift in einer Landsberger Unterkunft zu einem Küchenmesser und sticht auf einen 28-jährigen Landsmann ein. Das Opfer wird lebensbedrohlich verletzt.
    • 16. September 2016: Wegen einer Kleinigkeit geraten zwei Männer in Kaufering in Streit. Einer wird mit einem Besenstiel im Gesicht verletzt, er soll den Angreifer zuvor mit einem Messer bedroht haben.
    • 25. September 2016: In einer Dießener Unterkunft streiten sich zwei junge Eritreer und verletzen sich. Als die Sanitäter anrücken, greift ein angetrunkener Verletzter die Helfer mit einem Messer an, kann jedoch überwältigt werden.
    • 7. November 2016: Zwei 23 und 38 Jahre alte Syrer geraten in einer Unterkunft in Hurlach in Streit und fügen sich mit Messern gegenseitig lebensbedrohliche Verletzungen zu.
    • 22. Dezember 2016: In der ehemaligen Tennis- und Soccerhalle greift ein 21-jähriger syrischer Asylbewerber einen 27-jährigen Iraner mit einem Messer an. Der Angegriffene kann ausweichen. Als Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sowie die Polizei den 21-Jährigen festnehmen wollen, leistet er Widerstand. Andere Bewohner versuchen, die Festnahme zu verhindern und attackieren mit einer abgebrochenen Flasche die Polizei. Gegen das Trio wird wegen zwei versuchten Tötungsdelikten ermittelt. Sie landen in Untersuchungshaft.
    • 10. Februar: Ein 24-jähriger Syrer sticht in Asch auf einen schlafenden Mitbewohner ein. Das Opfer kommt mit leichten Schnittverletzungen davon. Der Täter landet wegen gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.
    • 14. Februar: Auf einem Parkplatz in der Nähe des Geltendorfer Bahnhofs kommt es zu einer Prügelei zwischen zehn Asylbewerbern. Ein 20-Jähriger erleidet massive Gesichtsverletzungen. Die Beteiligten stammen aus Münchner Unterkünften. Zwei von ihnen sollen auch eine Pistole und ein Messer dabei gehabt, aber nicht verwendet haben.
    • 29. Mai: Wegen Ruhestörung rückt in Landsberg die Polizei an. Ein 39-jähriger Asylbewerber aus Pakistan geht auf die Beamten mit einem Messer los. Ein anderer Mann kann ihn niederringen. Der Pakistani wird ausgenüchtert und nach der Vernehmung entlassen.
    • 22. Juni: In Herrsching geraten zwei 26 Jahre alte Afghanen in einer Flüchtlingsunterkunft in Streit. Einer greift zum Messer. Ein Bewohner kann Schlimmeres verhindern.
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