Mit einem ersten Höhepunkt startet das Kaltenberger Ritterturnier in seine 37. Auflage. Gaukler, Narren, Jongleure und Akrobaten, Musikanten, Spielleute und Tänzer werden am Freitag die Besucher auf Schloss Kaltenberg in der Gauklernacht auf eine „Reise ins Reich der Fantasie“ mitnehmen.
Eigentlich müsste die Gauklernacht ja „Nacht der 1000 Talente“ heißen, denn viele der Künstler und Darsteller verfügen über mehr als nur ein Talent. Da ist zum einen natürlich die Figur, die Gruppe, die Company, die zum Gelingen des wohl international mit einzigartigen Mittelalter-Events beitragen. Da gibt es aber zusätzlich die heimlichen Lieben der Darsteller, die vom Erwarteten oft gänzlich abweichen. So zählt zum Beispiel „Teufel“ schon zum Inventar des Ritterturniers. Aber Mike Paulenz, so sein bürgerlicher Name, ist nicht „nur“ der Musiker mit den unverwechselbaren roten Hörnchen und der markanten Stimme, die er bereits Corvus Corax und seiner aktuellen Formation Tanzwut leiht, sondern ein ausgebildeter Puppenspieler. Und dieses Talent wird er morgen dann auch mit dem Puppentheater „Theatrum Diaboli“ unter Beweis stellen.
Überhaupt hält die Gauklernacht, die morgen ab 17 Uhr – bei prognostiziertem guten Wetter – für die Besucher beginnen wird, einiges an Überraschungen bereit. Zum einen wie erwähnt, durch neue Mitwirkende, die zum Teil nur an diesem ersten Wochenende auf Schloss Kaltenberg zu sehen sein werden. Der Puppenspieler Teufel wie auch seine Musikformation Tanzwut gehören dazu.
Neu ist aber auch eine alte Bekannte, die Gauklerkönigin des Jahres 2008, die Hexe Roxana. Rebecca Mack, die Jahr für Jahr für das Künstlerprogramm zuständig ist, outet sich als besonderer Fan von Nicola Elze: „Roxana wird oft verkannt. Sie ist eine Akrobatin der besonderen Güteklasse.“ Die Hexe wird in diesem Jahr erstmals zusammen mit ihrer Tanzformation Danza Furiosa auftreten, die mehr als nur eine Überraschung auf Lager hat.
Neu sind laut Rebecca Mack auch die tschechische Formation „Hypnotica“, die eine Feuershow bieten werden, bei der die Funken nur so in den Himmel sprühen. Überhaupt werde wohl die Gauklernacht auch in diesem Jahr vom Thema „Feuer“ stark geprägt sein. Höhepunkt des Abends: das Feuerwerk gegen 23 Uhr. Gab es im vergangenen Jahr noch Probleme, es von jedem Standort gleich gut sehen zu können, hat der Feuerwerker Sauer aus Gersthofen, einer der Erfahrensten auf seinem Gebiet, ein spektakuläres Hochfeuerwerk versprochen, das jeden Besucher begeistern dürfte.
Wie sich die Gauklernacht inzwischen als erster Höhepunkt zum Auftakt des Kaltenberger Ritterturnier bewährt und etabliert hat, ist sie auch der Auftakt zur Wahl des Gauklerkönigs von Kaltenberg, eine gemeinsame Aktion der Augsburger Allgemeinen, dem Stammhaus des Landsberger Tagblatts, und der Ritterturnier Veranstaltungs GmbH. Zum elften Mal bereits wählen die Besucher der Veranstaltung und Fans der Künstler denjenigen aus, der den begehrten Gauklerstab am letzten Turniertag in der großen Schlossarena überreicht bekommen wird und fortan für ein Jahr den Titel „Gauklerkönig von Kaltenberg“ tragen darf.
Neu in diesem Jahr: Es wird eine Jury geben, die in der Gauklernacht von Vorführung zu Vorführung gehen und zehn Kandidaten nach zuvor festgelegten Kriterien auswählen wird, die sich dann im Rennen um den Gauklerstab an den drei Turnierwochenenden messen werden. Bestehen wird die Jury zunächst einmal aus der Leiterin des Regionalzentrums Mitte, Anzeigen-Service und Service-Partner, Angelika Glogger. Sie hält seit Jahren die Fäden der Medienpartnerschaft zwischen der Augsburger allgemeinen und dem Hause Kaltenberg in Händen.
Aus der Fuggerstadt bringt sie den Chef vom Dienst der AZ, Charly Rauch, mit, ein Mann, der nicht nur vom Interesse, sondern auch vom Aussehen her einen prächtigen Magier oder Geschichtenerzähler abgeben würde.
Der Dritte im Bunde ist Adrian Herrmann, seit Jahrzehnten ein leidenschaftlicher Rollenspieler und Abenteuerautor mit Faible fürs Fantastische und Spektakelhafte. Der Dramaturg am Theater Konstanz wird in Kürze die stellvertretende Studienleitung an der Theaterakademie August Everding in München übernehmen.
Komplettiert wird das Jury-Team durch einen Kunsthandwerker aus Dießen am Ammersee. Simon Spensberger wird das entsprechende Know-how einbringen. Denn in seiner heimatlichen Kunstschmiede entsteht seit Jahren das Objekt der Begierde, der Gauklerstab.
Ab sofort sind 22 Künstler im Internet unter www.gauklerkoenig.de zu sehen. Ab Samstagmorgen wird das Feld auf zehn Finalkandidaten reduziert und exakt um 9 Uhr die Wahlfunktion aktiviert. Ab dann zählt jede Stimme für den jeweiligen Favoriten. Und mitmachen lohnt sich, denn auch in diesem Jahr verlosen wir wieder ein Festessen unter den Teilnehmern. der Gewinner und seine Freunde, insgesamt zehn Personen, werden zum Ritterturnier 2017 eingeladen und an einer großen Rittertafel mittelalterlich verköstigt. Anschließend geht es dann geschlossen zum Turnier in die große Arena.
Verkündet werden die Preisträger am letzten Turniertag (31. Juli) bei der Prämierung des Gauklerkönigs 2016 in der großen Arena.