Die Gemeinde Vilgertshofen hat sich für heuer viel vorgenommen: Der Rathaus-Umbau schlägt mit einer Million Euro zu Buche, und auch für zwei Feuerwehrfahrzeuge und für neues Bauland werden im Jahr 2016 große Summen ausgegeben.
Das kann nicht alles aus den Rücklagen finanziert werden: 950000 Euro sollen daher als Darlehen aufgenommen werden. So sieht es der Haushaltsplan für das laufende Jahr vor, den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung absegnete.
„Der Rathausumbau wird durch Kredit finanziert – alles andere kriegen wir so hin“, auf diese Formel brachte es Bürgermeister Dr. Albert Thurner in der Sitzung. Zwar würden wahrscheinlich nicht mehr alle Rechnungen für das Rathaus noch in diesem Jahr anfallen, doch vorsichtshalber sei gleich die komplette Darlehenssumme mit in den Haushalt 2016 aufgenommen worden. Der Etat schließt im Verwaltungshaushalt mit gut vier Millionen Euro, und im Vermögenshaushalt mit rund 3,58 Millionen Euro. Das Zahlenwerk war vorab in mehreren Sitzungen besprochen worden.
Dass die hohe Kreditaufnahme heuer eine Ausnahme bleiben muss, machte der Bürgermeister gleich von vornherein klar: Heuer werde die Gemeinde noch kräftig „reinlangen“, „aber die nächsten Jahre müssen wir den Gürtel dann enger schnallen“. Deshalb ist für die kommenden Jahre auch keine Darlehensaufnahme mehr vorgesehen, zumal sich Klaus Schneider (Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Reichling) und Thurner auch Sorgen bezüglich eines weiteren Anstiegs der Kreisumlage machen. Schon in diesem Jahr überschreitet die Umlage, die an den Landkreis gezahlt werden muss, die Millionengrenze: Sie steigt von rund 907000 Euro im Jahr 2015 auf nunmehr 1,07 Millionen Euro.
Einen großen Teil der Investitionen kann die Gemeinde aus Rücklagen bestreiten: Rund 1,86 Millionen Euro waren zum Ende des Jahres 2015 vorhanden. Daraus sollen im Laufe des Jahres rund 1,33 Millionen Euro entnommen werden.
Damit können zum Beispiel die Zahlungen für die Feuerwehrfahrzeuge finanziert werden: 150000 Euro soll das Fahrzeug der Mundrachinger Brandschützer kosten, und nochmals 150000 Euro muss die Gemeinde für die erste Anzahlung eines HLF 20 für die Wehr aus Pflugdorf-Stadl hinlegen.
Neue Baugebiete sorgen für viele Umsätze
Kräftig investiert wird heuer in die Baugebiete. So sind insgesamt 400000 Euro für einen neuen Grunderwerb für Baugebiete in Stadl und Issing vorgesehen. 325000 Euro sind für Tiefbauarbeiten im Baugebiet „Breitele“ in
Für einen Trinkwasser-Notverbund mit Fuchstal sind 150000 Euro im Haushalt reserviert. Der Umbau der Mittags- und Nachmittagsbetreuung an der Issinger Schule wird rund 80000 Euro kosten, wofür die Gemeinde aber wiederum mit einem staatlichen Zuschuss in Höhe von 30000 Euro rechnet. 88000 Euro werden für die Sanierung der Kirchenmauer in Pflugdorf anfallen. Dazu kommen noch 15000 Euro für die Sanierung der Straße an der Kirchenmauer. Des Weiteren will die Gemeinde noch in allen Ortsteilen Urnenwände errichten: Dafür sind insgesamt 80000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Eine wichtige Einnahmequelle für die Kommune ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (1,19 Millionen Euro). Aber auch die Schlüsselzuweisungen (knapp 645000 Euro) und die Gewerbesteuereinnahmen, die voraussichtlich rund 326000 Euro einbringen werden, spülen Geld in die Kasse.
Dem Vermögenshaushalt können in diesem Jahr laut Etat nur rund 195000 Euro zugeführt werden. Der Schuldenstand zum Ende des Jahres 2015 belief sich auf rund 659000 Euro.