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Fair gehandelte Produkte: Landsberg bekommt nach der Schokolade noch einen Kaffee

Fair gehandelte Produkte

Landsberg bekommt nach der Schokolade noch einen Kaffee

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    „Die gute Schokolade“ stammt aus fairem Handel. Die Banderole zeigen Landsberger Motive - gezeichnet von Schülern des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums.
    „Die gute Schokolade“ stammt aus fairem Handel. Die Banderole zeigen Landsberger Motive - gezeichnet von Schülern des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums. Foto: Thorsten Jordan

    Sie ist ein Verkaufsschlager: die faire Stadtschokolade. Die Banderole trägt verschiedene Motive mit Wahrzeichen, die von Schüler des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums (DZG) gestaltet wurden. Rund 50000 Tafeln sind in den vergangenen beiden Jahren verkauft worden. Das ist jedoch nur ein Baustein dessen, was Landsberg zur sogenannten „Fairtrade-Stadt“ macht. Diesen Titel darf die Lechstadt zwei weitere Jahre tragen. Die Auszeichnung wurde erstmals im Mai 2014 durch TransFair e.V. verliehen.

    Ein grün-blaues Siegel kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen. Und dass die grün-blauen Fahnen noch länger in Landsberg wehen, freut die Verantwortlichen – Bürgermeisterin Doris Baumgartl, Stadtrat Jost Handtrack (Grüne), Fairtrade-Steuerungsgruppen-Leiter Wolfgang Buttner und Studiendirektor Hermann Pacher (Koordinator für nachhaltige Aktivitäten am DZG): „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Landsberg. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen.“

    Das DZG ist seit 2015 dabei

    Das Engagement der Fairtrade-Town Landsberg ist vielfältig: Oberbürgermeister und der Stadtrat trinken fair gehandelten Kaffee, essen fair gehandeltes Obst in den Stadtratssitzungen, halten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest und unterstützen auch finanziell. Viele Aktivitäten gibt es mit dem DZG, das seit 2015 Fairtrade-Schule ist.

    Mindestens drei Produkte, die es am Schulkiosk zu kaufen gibt, müssen aus fairem Handel stammen. Aber nicht nur das. Bei Elternabenden und anderen Schulveranstaltungen gibt es weitere Produkte. „Wir haben gute Verbindungen zum Eine-Welt-Laden und bekommen die Waren auf Kommission“, sagt Hermann Pacher. Er koordiniert sämtliche Projekte am DZG. Momentan sei die Fachschaft Kunst dabei, neue Motive für die Stadtschokolade aufzulegen. „Andere Schüler erhalten jetzt die Chance, ihre Motive unterzubringen. Sie reißen sich darum, dass ihre Motive genommen werden“, so Pacher. Ende Juni soll eine Ammersee-Edition mit entsprechenden Banderolen auf den Markt kommen und dort im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sein.

    Im Spätherbst könnte es soweit sein

    Außerdem arbeitet man am DZG daran, den Infoflyer „Stadtplan zum Fairlaufen“ neu aufzulegen. Vor zwei Jahren hatte ein P-Seminar die kleine Broschüre erstellt. Darin sind Geschäfte und gastronomische gelistet, die Produkte aus fairem Handel anbieten. Neu hinzukommen soll demnächst ein fairer Stadtkaffee, wie Hermann Pacher sagt. „Wir sind gerade dabei, mit den 9. Klassen eine Schülerfirma zu gründen“, so der Studiendirektor. Im Oktober oder November könnte der Kaffee dann erhältlich sein. Ein Motiv für die weitestgehend plastikfreie Verpackung schwebt Pacher auch schon vor: „Es wäre toll, wenn dort das Bayertor abgebildet sein könnte.“

    Als weiteres Zukunftsprojekt hat er den Verkauf von fairer Kleidung auf der Agenda. Wer noch nicht mit den bislang fairen Waren mit Lokalkolorit in Begegnung gekommen ist, der kann das auf dem Stadtfest tun. Am 21. und 22. Juli soll die Stadtschokolade verkauft werden, ebenso wie fair gehandelter Kaffee.

    So viele Fairtrade-Städte gibt es weltweit

    Darüber hinaus sind weitere Projekte – unter anderem mit weiteren Schulen – geplant. Landsberg ist eine von 530 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk umfasst über 2000 Städte in insgesamt 36 Ländern. „Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engagement“, sagt Stadtrat Jost Handtrack. Und vielleicht trinkt er in diesem Jahr in einer Stadtratssitzung noch einen Landsberg-Kaffee.

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