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FFH-Gebiet: Bessere Lebensbedingungen für die Moosjungfer

FFH-Gebiet

Bessere Lebensbedingungen für die Moosjungfer

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    Im Ochsenfilz wurde früher Torf gestochen, die Strukturen lassen sich noch erkennen. Die Bayerischen Staatsforsten haben Gräben wieder angestaut. Das Moor nahe Abtsried ist Teil des FFH-Gebietes „Moore und Wälder westlich von Dießen“, für das nun der Managementplan fast fertig ist.
    Im Ochsenfilz wurde früher Torf gestochen, die Strukturen lassen sich noch erkennen. Die Bayerischen Staatsforsten haben Gräben wieder angestaut. Das Moor nahe Abtsried ist Teil des FFH-Gebietes „Moore und Wälder westlich von Dießen“, für das nun der Managementplan fast fertig ist. Foto: Foto: Dr. Alfred und Ingrid Wagner

    Dießen, Paterzell Die Moore und Wälder westlich von

    Albert Lang von der Regierung von Oberbayern verdeutlichte, dass für Privateigentümer ein Verschlechterungsverbot und ein Erhaltungsgebot gelten. Das heißt, aktiv eingreifen und den Zustand einer Feuchtwiese beispielsweise durch eine Drainage verschlechtern darf ein Landwirt nicht. Er kann aber auch nicht gezwungen werden, nasse Flächen als Streuwiese zu nutzen. Hier soll der sogenannte Vertragsnaturschutz einen finanziellen Anreiz bieten, dass eine notwendige Mahd durchgeführt wird. Staat und Kommunen sind dagegen dazu verpflichtet, den Zustand von FFH-Flächen zu verbessern. Welche Lebensraumtypen es auf den Waldflächen gibt, wie ihr Zustand ist und welche Maßnahmen notwendig und welche wünschenswert sind, erläuterte Förster Szvetozar Sasics. Beispielsweise gilt es im Eibenwald bei Paterzell die Eibennaturverjüngung zu fördern, bei bestimmten Moorwaldtypen empfiehlt der Förster natürlichen Nachwuchs (Sukzession).

    Über die offenen Flächen referierten die Landschaftsökologen Dr. Alfred und Ingrid Wagner. Schon durchgeführt ist der Anstau der Gräben im Ochsenfilz und auch auf den Torfflächen im Wieswaldfilz. Bei Letzterem fiel den Landschaftsökologen der Nährstoffeintrag auf, der verhindert werden sollte. „Das wäre wichtig für die Große Moorjungfer.“ Im Ochsenfilz gebe es die größte Population dieser Libellenart in Bayern. Und die könnten das nahe Wieswaldfilz besiedeln. Im Moorwaldbereich wollen die Bayerischen Staatsforsten eher weniger eingreifen und das Ausbreiten des Waldes zulassen. Auch die Landschaftsökologen halten dies für sinnvoll, sofern nicht eine bestimmte schützenswerte Art betroffen ist. Man müsse immer im Auge haben, wo die natürliche Entwicklung hingeht, so

    Kritik an der Pflege von Feuchtflächen kam von Dr. Eberhard Sening und Josef Habersetzer vom Dießener Bund Naturschutz, die bei Wiesen an der Erlwiesfilz zur Staatsstraße hin die Mahd vermissten. Es sei ein Areal mit wertvollem Enzianaufkommen, so Sening. „Die Flächen verbuschen, wann wird der Managementplan umgesetzt?“, fragte Habersetzer. Nikolaus Stöger von den Bayerischen Staatsforsten sagte gegenüber dem LT, dass der Forst größere offene Flächen in diesem Bereich verpachtet habe und sie über den Vertragsnaturschutz bewirtschaftet würden. Organisiert werde dies über die Untere Naturschutzbehörde. „Wir werden jetzt auch noch gemeinsam die übrigen Flächen anschauen.“

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