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Erlebnis: 450 Kilometer in fünf Tagen

Erlebnis

450 Kilometer in fünf Tagen

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    Bei einem Allgäuer Hinweisschild auf den Bauernhof Stechele machten die Stechele-Brüder, die auch aus einem Bauernhof kommen, ein Erinnerungsfoto.
    Bei einem Allgäuer Hinweisschild auf den Bauernhof Stechele machten die Stechele-Brüder, die auch aus einem Bauernhof kommen, ein Erinnerungsfoto. Foto: Foto: privat

    Thaining 450 Kilometer haben die Brüder Ulrich und Bernhard Stechele aus

    Nur einige Tagestouren waren dem vorausgegangen, berichten die beiden. Die Vorbereitung auf die Via-Claudia-Tour von Thaining bis Venedig im vergangenen Jahr, die sie zusammen mit Matthias Happach meisterten, habe besser ausgesehen. „Wir haben zu zweit einige Tage am Stück am Gardasee trainiert“, berichtet Ulrich Stechele. „Die Anstiege“, ergänzt sein Bruder Bernhard. Obwohl dieses Training heuer fehlte, packten sie die 4500 Höhenmeter, die zwischen Bodensee und Königssee zu überwinden waren. „Das Schlimmste ist das Sitzen“, sagen sie. Mit speziellen Cremes beugten sie Hautreizungen und Wunden vor.

    Vor ihrer Venedig-Tour hätten sie diesen Tipp nicht besonders ernst genommen, aber dennoch schon damals beherzigt. Ohne Verletzungen und Unfälle lief es auch 2011 ab. Das Einzige, was auf der Strecke blieb, war ein Hinterrad. Die Tour führte sie meist abseits viel befahrener Straßen, zu 70 Prozent auf asphaltierten Wegen. „Überall haben wir ein Hallo oder Servus gehört“, freut sich Bernhard Stechele. Eine Gruppe Augsburger Radfahrer habe man im Zug nach Lindau erstmals gesehen und auf der Strecke immer wieder getroffen. „Am letzten Tag sind wir in der gleichen Wirtschaft eingekehrt.“

    Dort gönnten sie sich ein Bier, bevor es mit der Bahn zurück nach Kaufering ging. Ausgerüstet mit einem guten Radtouren-Guide waren die Thaininger ohne feste Etappenziele gestartet. Unterwegs buchten sie telefonisch die Unterkünfte. Am ersten Tag legten sie nachmittags bis Immenstadt 75 Kilometer zurück, auch am nächsten Tag war ihnen der Wettergott hold und sie kamen 110 Kilometer weit bis Eschenlohe. Am dritten Tag setzte der Regen ein. „Um acht Uhr haben wir gesagt, wir schauen mal, wie es wird“, erzählt Ulrich Stechele. Als ihnen das Wasser in die Schuhe rann und durch die Löcher für die Befestigung der Clips in den Schuhsohlen wieder hinaus floss, sagten sie sich: „Wenn wir schon nass sind, ist es egal.“ So legten sie an diesem „Horrortag“ bei zehn Grad Celsius und bis auf die Haut durchnässt doch 85 Kilometer zurück. Eine falsche Abzweigung kostete zudem Kraft. „250 Höhenmeter haben wir bergauf geschoben“, sagt Ulrich Stechele. Die längste Etappe lag zwischen Schliersee und Teisendorf, da spielte auch das Wetter mit. Am letzten Tag war nach knapp 50 Kilometern das Ziel Berchtesgaden erreicht. Die Tour 2012 soll sie – geht es nach Bernhard – nach Paris, – geht es nach Ulrich – nach Hamburg führen. „Das Wunschziel ist auf jeden Fall Barcelona“, so Bernhard Stechele. (res)

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