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Eresing: Eresing feiert ein Ulrichsfest mit Überraschungen

Eresing

Eresing feiert ein Ulrichsfest mit Überraschungen

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    Entgegen mehrfacher Ankündigungen wird der Dorfplatz in Eresing zum Ulrichsfest nicht fertig gepflastert sein.
    Entgegen mehrfacher Ankündigungen wird der Dorfplatz in Eresing zum Ulrichsfest nicht fertig gepflastert sein. Foto: Gerald Modlinger

    Das Ulrichsfest am 4. Juli (Patrozinium der Pfarrkirche) ist das wichtigste Ereignis im Eresinger Jahreslauf. Und deshalb war es auch Vorgabe, dass die Neugestaltung des Dorfplatzes bis dahin abgeschlossen sein soll. Doch obwohl der Gemeinderat bereits vor elf Monaten die Bauarbeiten vergeben hat, ist der neue Dorfplatz zum Ulrichsfest unvollendet. Doch das ist nicht die einzige Überraschung des diesjährigen Fests, das auch das Ulrichsjahr 2023/24 abschließt. Das Ulrichsjahr erinnert an die Berufung des heiligen Ulrich zum Bischof von Augsburg im Jahr 923, also vor 1100 Jahren, und dessen Tod am 4. Juli 973, also vor 1050 Jahren.

    Während freilich in den vergangenen Wochen zumindest zu ahnen war, dass der Dorfplatz nicht fertig wird, wissen offenbar nur wenige Eingeweihte, was es mit den anderen beiden Überraschungen zum Ulrichsfest 2024 auf sich haben wird. Bürgermeister Michael Klotz hat zwar von einer Sache gehört, wie er sagt, aber er verrät natürlich auch nichts weiter. Gelüftet werden die Geheimnisse am Vormittag des Ulrichsfests. So viel darf man aber vielleicht schon verraten: Beide Dinge haben einen Bezug zu dem Fest und es handelt sich um zwei verschiedene Kunstformen.

    Ulrichsfest in Eresing mit Messe, Prozession und Andacht sowie Markt und Bierzelt

    Weil mehr nicht verraten werden soll, ist zum Ablauf des diesjährigen Ulrichsfests auch nur zu erzählen, dass um 9 Uhr an der Ulrichskapelle eine Messe gefeiert wird, anschließend zieht eine Prozession zur Pfarrkirche im Dorf, um 14 Uhr folgt dort eine Andacht. Auf den Eresinger Straßen reihen sich wieder zahlreiche Marktstände auf. 85 Fieranten seien bislang angemeldet, berichtet Marktmeister Stefan Geyer, am Ende werden es wohl knapp 100 Marktleute sein. Damit dürfte der Eresinger Jahrmarkt so ziemlich der größte in der Region sein.

    Am Dorfplatz stellt der Schützenverein ein Zelt auf und versorgt die Besucher mit Getränken, der Musikverein kümmert sich mit seiner Grillhütte ums Essen. Stefan Geyer rechnet damit, dass das Wetter eher trocken bleibt und es auch am Abend etwas länger gehen könnte, wenn manche Eresinger nach ihrem örtlichen Feiertag am Freitag einen arbeitsfreien "Brückentag" nehmen.

    Warum sich die Dorfplatz-Baustelle in Eresing so lange hinzieht

    Etwas länger als angekündigt zieht sich derweil auch die Umgestaltung des Dorfplatzes hin, sodass sich das Ulrichsfest teilweise auf dem neuen Granitpflaster und teilweise auf provisorischen Kiesflächen abspielen wird. Grund dafür ist im Wesentlichen, dass nach der Auftragsvergabe im vergangenen Sommer sich noch ein paar Dinge geändert haben, wie Bürgermeister Klotz auf Nachfrage erläutert. Zum einen wurde danach entschieden, dass die Granitsteine nicht nur 14 Zentimeter, sondern 18 Zentimeter dick sein sollen, um den Verkehrsbelastungen in der Kaspar-Ett-Straße gewachsen zu sein. Der Baubeginn verschob sich auf März, weil diese Änderung noch mit der Förderstelle abgeklärt werden musste. 

    Außerdem wird nun doch kein sandfarbener Bayerwald-Granit verlegt, sondern Steine aus Portugal in verschiedenen Grauabstufungen und Gelb. Das sei aus Kostengründen geschehen, denn das portugiesische Pflaster sei um 200.000 Euro günstiger als die bayerische Ware, aber wiederum 150.000 Euro teurer als ein chinesisches Produkt. Weil man sich nicht für das billigste Material und für 18-Zentimeter-Ware entschied, liegen die Baukosten für den Dorfplatz aktuell bei rund 1,1 Millionen Euro, während die ursprüngliche Vergabesummer bei 907.000 Euro lag, dazu kommen noch Planungskosten. Überwiegend wird die Dorfplatz-Neugestaltung mit einem staatlichen Zuschuss finanziert. Der Förderbescheid weise 955.000 Euro aus, so Klotz.

    Zum Ulrichsfest wird auf der Kaspar-Ett-Straße vor der Kirche ein provisorischer Kiesbelag aufgebracht.
    Zum Ulrichsfest wird auf der Kaspar-Ett-Straße vor der Kirche ein provisorischer Kiesbelag aufgebracht. Foto: Gerald Modlinger

    Mit den portugiesischen Steinen tat sich ein Problem auf: Sie wurden nur verzögert und unregelmäßig geliefert und entsprechend langsam verlief der Baufortschritt. Die Folge: der nördliche Teil des ersten Bauabschnitts zwischen der Zufahrt zum Pfarrhof und der Pfarrkirche ist noch ungepflastert. Auch die Stellen am Maibaum und rund um den Brunnen vor der Kirche sind bislang nicht begrünt. Fürs Ulrichsfest musste beziehungsweise muss ein provisorischer Kiesbelag aufgebracht werden.

    Verschiedene Formate und Farben sorgen für ein lebhaftes Bild am neuen Eresinger Dorfplatz

    Ansonsten ist aber bereits ganz gut der Charakter des neuen Dorfplatzes erkennbar: Mit sechs verschiedenen Steinformaten (die größten Steine sind 26 Kilogramm schwer) und mehreren Farben wirkt der Belag recht lebhaft. Zu sehen sind auch schon drei große Holzelemente, die als Sitzgelegenheiten vor dem KultuRathaus dienen und künftig noch mehr zum Verweilen einladen sollen. Weitere Sitzbänke werden an der Friedhofsmauer und an der Ostseite des KultuRathauses aufgestellt. An der Westseite wurde ein zweiter Brunnen gebaut, der vom bisherigen Brunnen rund um die Mariensäule mit Wasser gespeist wird, wie der Bürgermeister erläutert. "Ein zusätzliches Wasserelement vor dem Rathaus war eine Idee der Planer, das wurde im Gemeinderat diskutiert und für gut befunden."

    Neben dem Brunnen an der Kirche wird es auf dem Eresinger Dorfplatz nun auch neben dem KultuRathaus einen Brunnen geben.
    Neben dem Brunnen an der Kirche wird es auf dem Eresinger Dorfplatz nun auch neben dem KultuRathaus einen Brunnen geben. Foto: Gerald Modlinger

    Nach dem Ulrichsfest wird auch der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen. Der weitere Verlauf der Kaspar-Ett-Straße bis zum "Alten Wirt" und die Pflaumdorfer Straße bis zur VR-Bank werden ebenfalls gepflastert. Der bisherige Asphalt werde am Montag abgefräst, kündigt Bürgermeister Klotz an. Bis auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt ist, wird es wohl Dezember werden. Dann werden im Ortskern von Eresing insgesamt rund 3000 Quadratmeter Granitpflaster verlegt sein.

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