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Elternantrag: Kein Kindergarten in Pürgen

Elternantrag

Kein Kindergarten in Pürgen

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    In der Gemeinde Pürgen wird es in absehbarer Zeit keinen zweiten Kindergarten geben. Einen entsprechenden Elternantrag hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit zwei Gegenstimmen abgelehnt.

    Eine Liste mit 25 Unterzeichnern liegt dem Antrag auf Neubau eines Kindergartens im Ortsteil Pürgen bei, über den am Mittwoch im Rathaus debattiert wurde. Zurzeit besuchen 165 Kinder aus allen Ortsteilen den BRK-Kindergarten in Lengenfeld. 18 Mitarbeiterinnen sind im „Haus der Kinder“ beschäftigt.

    Vor allem die Platznot im Lengenfelder Kindergarten wird im Antrag angeführt. Auch beklagen die Antragsteller, der Kindergarten sei alt und nicht barrierefrei. Die Gemeinde wird darum gebeten, abzuwägen ob in ein „altes Gebäude“ weiter investiert werden soll oder ein Neubau in Pürgen nicht die bessere Lösung sei.

    „Ich kenne keinen Kindergarten im Landkreis, in dem so viele Kinder betreut werden,“ erläutert Bettina Schwachhofer, Initiatorin des Antrages im Gespräch mit dem LT. Der Lärmpegel, vor allem in der Kernzeit, sei enorm hoch, die Kinder kämen völlig überlastet nach Hause, beklagt sie. Es sei nicht zwingend notwendig einen neuen Kindergarten in Pürgen zu bauen, auch die Umnutzung eines bestehenden Gebäudes könnte die Situation entzerren. Dass der Kindergarten in Lengenfeld gut gefüllt ist, sieht auch Bürgermeister Klaus Flüß so. Allerdings seien zum jetzigen Zeitpunkt noch einige Plätze frei und die Kinderzahlen seien nach Angaben der Kindergartenleitung eher rückläufig.

    Von der Bewertung, der Kindergarten sei alt und nicht barrierefrei, distanzierte sich Flüß. „Wir haben sehr wohl einen barrierefreien Kindergarten in Lengenfeld“, empörte sich der Rathauschef in der Sitzung. Erst 2011 war das Gebäude komplett saniert worden. Sein Stellvertreter Gerhard Straus ergänzte: „Es gibt nur eine einzige Schwelle, und die ist an der Haustür 18 Millimeter hoch, damit es im Winter keinen Schnee ins Gebäude weht.“

    Auch Helmut Murr wollte nicht hinnehmen, dass der Kindergarten alt sei. „Und wenn wir wirklich Platznot haben, dann stellen wir eben erst mal Container auf.“ So lange er im Gemeinderat tätig sei, werde er einem Neubau nicht zustimmen, gab Murr unmissverständlich zu Protokoll.

    Container aufzustellen beziehungsweise das bestehende Gebäude zu erweitern sieht auch Flüß als mögliche Optionen für die Zukunft. „Der Vorteil in Lengenfeld ist die Infrastruktur, die mit einem Neubau in Pürgen erst noch geschaffen werden müsste.“ Auch die Kosten, die ein solches Projekt mit sich bringe, führt der Bürgermeister ins Feld. Dazu hatte er den Architekten Robert Schenk zur Sitzung gebeten, der die Kosten für Erweiterung oder Neubau gegenüberstellte.

    Rund 1,15 Millionen Euro würde ein Erweiterungsbau am südlichen Eingang zum bestehenden Kindergarten kosten. Ein Neubau würde mit etwa 2,22 Millionen Euro zu Buche schlagen, erläuterte Schenk. Der Planer klärte das Gremium darüber auf, dass der Lengenfelder Kindergarten großzügiger dimensioniert sei, als das, was heute gefördert werde. „Das sind zwei Quadratmeter pro Kind.“ Lengenfeld gehöre zu den modernsten Kindergärten, die er kenne.

    Edmund Weh und Simone Sedlmair waren dagegen, den Antrag auf einen Kindergartenneubau generell abzulehnen. Sie wollten sich die Möglichkeit, über einen zweiten Kindergarten in der Gemeinde nachzudenken, nicht grundsätzlich verbauen.

    Eine wahrscheinlich notwendige Erweiterung in Lengenfeld soll in den nächsten Monaten Thema im Gemeinderat sein. Dazu könne auch ein Arbeitskreis ins Leben gerufen werden, die Kindergartenleitung sowie die Elternschaft befragt werden, war man sich im Gemeinderat einig. „Heute stimmen wir aber nur über den gestellten Antrag ab“, stellte der Bürgermeister klar und beendete damit die anhebende Debatte über einen Erweiterungsbau in Lengenfeld, die damit einhergehende Verlegung des Spielplatzes und Grundstücksankäufe.

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