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Landkreis Landsberg: Einziger Landsberger AfD-Kreisrat verlässt die Partei

Einen Platz hatte die AfD bei der Kommunalwahl 2020 im Landsberger Kreistag ergattert. Jetzt gibt Kreisrat Kurt Wacker seinen Austritt aus der Partei bekannt. Das teilte er am Dienstag via Pressemitteilung mit.

„Durch Verlautbarungen und Auftritte einzelner Repräsentanten in den Parlamenten und zuletzt dem Verhalten der Partei in der Corona-Krise hat sich die Partei zunehmend entfremdet. Aber letztendlich waren es die getroffenen Beschlüsse für das Wahlprogramm 2021 auf dem Parteitag in Dresden“, so Wacker. Er bezeichnet den „Dexit“-Beschluss (Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union) als schweren Fehler. Seiner Ansicht nach habe die AfD damit „den Anspruch, konstruktive Politik gestalten zu wollen vorerst, wenn nicht sogar auf Jahre hinaus aufgegeben“. Dieser Beschluss stehe im Gegensatz zum Politikverständnis von Wacker.

Die anderen Parteien wollen nicht mit ihm zusammenarbeiten

Kurt Wacker gehört keiner Fraktion im Kreistag an und ist deshalb auch in keinem Ausschuss mit Rederecht vertreten. Gespräche über die Bildung von Arbeitsfraktionen mit anderen Parteien seien nicht erfolgreich gewesen, was in erster Linie nicht in der Person, sondern in der Parteizugehörigkeit zur AfD begründet gewesen sei. „Entgegen der juristischen Meinung und Auffassung der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Landkreistags hat Landrat Thomas Eichinger (CSU) mir bis heute die Teilnahme an Fraktionsführerbesprechungen stets verweigert“, schreibt Kurt Wacker.

Er selbst setzt sich im Inklusionsbeirat für Sport- und Freizeitgestaltung für Menschen mit Behinderung ein. „Vorschläge von mir haben Eingang in das Programm der Inklusionstage 2021 gefunden. Für das Jahr 2022 habe ich ein Fußball-Konzept eines ’Mixed-Cups’ vorgestellt. Dabei sollen Menschen mit und ohne Behinderung im Breitensport zusammen gebracht werden“, so Wacker weiter.

Die Reaktivierung der Fuchstalbahn ist dem Kommunalpolitiker wichtig

Der nun parteilose Kreisrat will sich auch für die Reaktivierung der Fuchstalbahn einsetzen. Dazu habe er Kontakt zum Bürgermeister von Schongau und zum Arbeitskreis Fuchstalbahn in der Umweltinitiative Pfaffenwinkel aufgenommen. Er habe die Überzeugung, dass die Reaktivierung der Bahn in das Konzept der „Marke Landkreis Landsberg“ passe und für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung für beide Landkreise – Weilheim-Schongau und Landsberg – von Vorteil sei. Daneben sieht er einen positiven Einfluss auf die Erreichung der Klimaziele.

Bei der Kreistagswahl 2020 hatte die AfD, die mit sieben Kandidaten angetreten war, 1,9 Prozent geholt. Kurt Wacker erhielt dabei 8852 Stimmen. Der Physiker wurde 1953 in Baden-Württemberg geboren und lebt seit Anfang der 90er-Jahre in Landsberg. (lt)

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