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Ein Miniatur-Paradies
Ludenhausen (dh) - Die Herzen der Eisenbahnfreunde schlagen ab Freitag in Ludenhausen: Im ehemaligen Gasthaus Happerger können sie eine rund 15 Meter lange und bis zu zwei Meter breite Fleischmann-Modelleisenbahnanlage erleben, die mit bis zu sieben Zügen befahren wird. Stefan Maier hat die deutsch-österreichische Anlage - die Kulisse reicht von der Zugspitze bis zur bayerischen Kleinstadt - in liebevoller Kleinarbeit erstellt und für die Betrachter viele Überraschungen versteckt, die es zu entdecken gilt.
Stefan Maier liegt die Eisenbahn im Blut. Schon einen Tag nach seiner Geburt hat er seine erste Eisenbahn erhalten, lacht der 45-Jährige. Seitdem haben den gebürtigen Karlsruher große und kleine Züge nicht mehr losgelassen. 1985 lernte der Fachverkäufer für Modelleisenbahnen Jan Witzig kennen und baute fünf Jahre später mit ihm zusammen eine gut 40 Quadratmeter große Anlage in Herrsching auf. Zehn Jahre lang - von 1990 bis 2000 - war sie dort zu bewundern, und ebenso lange arbeitete Maier, der sein Handwerk bei Modellbaupapst Bernhard Stein gelernt hat, daran. Dann verschlug es Witzig nach Ludenhausen und Maier nach Mittenwald, die Bahn wurde abgebaut und eingelagert. Nach dem Tod seiner Mutter fand Maier nun bei Witzig in Ludenhausen Unterschlupf - und begann am 1. Oktober mit dem Bau einer neuen Eisenbahnanlage im ehemaligen Café des Happerger. In insgesamt elf Modulen - allesamt aus Holz, Pappe und Styropor hergestellt - zeigt er ein alpenländisches Panorama mit vielen liebevollen Details: Da tummeln sich handbemalte Kühe auf Grasfaser, steht ein blinkendes Löschfahrzeug vor dem Feuerwehrhaus, sieht man Bauer und Bäuerin bei der Heuernte und spielt sich eine dramatische Bergrettung ab. Maier hat sich um Authentizität bemüht. So fahren die Züge wie im Original in Österreich links, in Deutschland rechts, ist die Zahnradbahn auf die Zugspize mit eingebaut und die Strecke Garmisch-Weilheim nachempfunden. Dazwischen aber nimmt er sich auch künstlerische Freiheiten heraus wie die Brauerei Kaltenberg samt Werbezug, die er kurzerhand zur Zugspitze verlegt hat. Die bayerische Kleinstadt mit Kirche, Markt und großem Bahnhof zeigt ebenso ungeniert die Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber neben dem Brunnen des Nürnberger Christkindlmarktes.
Rund drei Kilometer Kabel hat Maier für die selbst installierte Elektronik der analogen Bahn verlegt, dazu unzählige Schottersteinchen um die H0-Gleise festgeklebt, Signale gebastelt und Häuser wie Züge beleuchtet - mit 50 Lampen, die am Freitag erstmals allesamt erstrahlen. Für die Kleinen, vermutet Maier, werden dann wohl die sieben Züge - der Längste ein Ganzzug mit 1,50 Metern - im Vordergrund stehen, die er und zwei Mitstreiter steuern. Die Großen dagegen können sich im Panorama um die Gleise verlieren und immer wieder bestechende Details entdecken und bewundern. Die Eisenbahnausstellung in Ludenhausen wird am Freitag, 21. November, um 19 Uhr eröffnet. Anschließend ist sie bis Ende Januar jeweils Freitag von 19 bis 21 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen; in den Weihnachtsferien wird täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei, es können auch Modelleisenbahnen zur Reparatur mitgebracht werden.
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