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"Ding des Jahres": Ein Kinsauer stellt eine tierisch gute Erfindung im TV vor

"Ding des Jahres"

Ein Kinsauer stellt eine tierisch gute Erfindung im TV vor

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    Ernstfried Prade aus Kinsau hat eine aufblasbare Transportbox für Hunde entwickelt und kämpft heute ab 20.15 Uhr auf Pro Sieben darum, ins Finale der Erfinder-Show „Das Ding des Jahres“ zu kommen. Der Sieger erhält 100.000 Euro.
    Ernstfried Prade aus Kinsau hat eine aufblasbare Transportbox für Hunde entwickelt und kämpft heute ab 20.15 Uhr auf Pro Sieben darum, ins Finale der Erfinder-Show „Das Ding des Jahres“ zu kommen. Der Sieger erhält 100.000 Euro. Foto: Pro Sieben/Willi Weber

    Der 73-jährige Ernstfried Prade aus Kinsau hat viele gute Ideen und inzwischen mehr als 30 Patente angemeldet. Seine neueste Erfindung präsentiert er am Dienstagabend zur besten Sendezeit in der Fernsehsendung „Das Ding des Jahres“ auf ProSieben: eine aufblasbare und gepolsterte Transportbox für Hunde. Der große Vorteil: Selbst wenn der Autofahrer abrupt abbremst oder zu schnell in eine Kurve fährt, der Hund landet in einer weichen Wand und knallt nicht gegen die harte Wand wie bei den bisher üblichen Boxen.

    Erfinder bei "Ding des Jahres": Auch das aufblasbare Surfbrett hat er erfunden

    Die Idee dazu kam Prade, als er seinem Sohn dabei zusah, wie dieser seinen Hund in die Metallbox im Kofferraum steckte. „Die wirkte auf mich wie ein Gefängnis mit den Gitterstäben. Das habe ich dann meiner Frau erzählt, und sie hat mich gefragt, warum ich nicht aus dem Material, das ich auch für die Surfbretter verwende, nicht etwas Besseres entwickle.“ Prade ist Designer und hat unter anderem auch eine Feder entwickelt, die den Mastfuß beim Windsurfen hält, sagt er im Gespräch mit dem LT. Überhaupt sei Surfen stets ein wichtiger Bestandteil seines Lebens gewesen. 1973 eröffnete Prade die erste Surfschule am Starnberger See, und er bezeichnet Hawaii als seine zweite Heimat. Er hat zudem aufblasbare Surfbretter entwickelt, die sich unter anderem bei Stand-up-Paddlern großer Beliebtheit erfreuen. Mehr als eine Million seien davon inzwischen weltweit verkauft worden, sagt er.

    In den Seitenwänden seiner neuen Erfindung sind, ebenso wie in den Surfbrettern, Tausende Fäden aus Polyester zur Stabilisierung eingearbeitet. Bei der Hundebox sorgt der Luftdruck für die nötige Flexibilität und Federkraft, die im Ernstfall wie ein Airbag wirke, beschreibt Prade die Funktionsweise. Große Netze sorgten dafür, dass das Tier ausreichend Luft bekomme. Drei Jahre hat er getüftelt und einen Ingenieur eingestellt, bis das Produkt Marktreife erreichte und jetzt in die Serienproduktion gehen soll. Das Ganze war laut Prade eine Familienleistung. „Meine Frau hatte die Idee, meine Tochter ist Stoffdesignerin und hat die Prototypen genäht und das Logo stammt von einem meiner Söhne“, sagt der Kinsauer. Er hat insgesamt sechs Kinder. Auch die Hunde wurden einbezogen. Der Husky testete die Prototypen, und nach dem Border Collie Tami ist das Produkt benannt: Tami Dogbox.

    "Ding des Jahres": Der rechte Winkel war die größte Herausforderung

    „Die größte Herausforderung bei der Entwicklung war, die Wände im rechten Winkel abzuknicken und dennoch eine Befüllung mit Luft über ein Ventil zu ermöglichen. Kein Kunde würde es akzeptieren, wenn er jede Wandseite einzeln befüllen müsste“, sagt Prade, der seit rund 35 Jahren in Kinsau lebt. Gelöst hat er das Problem mit einem von ihm entwickelten Verformungsverfahren. Wichtig sei ihm auch gewesen, keine Materialien mit Giftstoffen zu verwenden, die dann ausdünsten, schließlich haben Hunde eine sehr feine Nase, so der Erfinder. Insgesamt 80.000 Euro hat er bislang in die Idee investiert, sagt er auf Nachfrage.

    Sein Produkt ist im Vergleich leichter. „Die Metallboxen fürs Auto wiegen 20 bis 30 Kilogramm. Bei uns sind es bei der mittleren Größe sechs Kilogramm.“ Und es dauere etwa 15 Sekunden, dann sei sein Modell einsatzbereit. Nötig dafür ist eine Luftpumpe, wie sie für Schlauchboote verwendet wird. Die Box gibt es in acht Größen. „Vom Pudel bis zum Schäferhund passen alle hinein“, sagt Prade. An den Ecken befinden sich Metallringe für die Fixierung der Box mit Karabinerhaken. „Fast jedes

    Die entwickelte Box gibt es nicht nur für den Kofferraum, sondern auch für den Rücksitz. „Auf die Idee hat mich eine Kundin gebracht. Sie wollte ihren Hund möglichst nah bei sich haben und hat deswegen nach einer solchen Lösung gefragt.“ Die Box ist nach dem Aufblasen so breit wie die Rückbank und hat die Form eines Rhombus, sodass sich diese an die schräge Rücklehne anpasst. Es gibt zwei Modelle. Eines geht über die gesamte Rückbank und das andere bis zur Hälfte, sodass noch eine Person hinten Platz nehmen kann. Auch diese werden über die Haken im Kofferraum fixiert.

    Warum der Erfinder oft in China ist

    Gerne würde Prade seine Box in Deutschland produzieren lassen, allerdings sei bei der Herstellung viel Handarbeit nötig, weswegen dies nicht wirtschaftlich wäre. Deswegen ist er derzeit häufiger in China, um sich mit seinem dortigen Partner auszutauschen. „Es gibt bislang keine Maschine, die diese Arbeit in der gewünschten Qualität erbringen kann, wie dies in Handarbeit gewährleistet ist.“

    Und warum hat er sich bei der Sendung „Das Ding des Jahres“ beworben? Schließlich gibt es auch andere TV-Formate, in denen Erfinder ihr Produkt vorstellen können. „Mir geht es darum, mein Produkt vorstellen zu können. Bei Sendungen wie ,Höhle der Löwen‘ wollen die Investoren ja mitverdienen an meiner Idee, wenn sie Kapital investieren.“ Fünf Tage begleitete ihn ein Kamerateam in Kinsau und drei Tage war Prade für die Aufzeichnung der Sendung in Köln. Große Aufmerksamkeit dürfte dem 73-Jährigen jedenfalls bei der TV-Show gewiss sein. Mehr als eine Million Zuschauer sahen sich das Format zuletzt an.

    Wie seine Idee bei den Juroren und Zuschauern ankommt, und ob er die nächste Runde erreicht, ist ab 20.15 Uhr auf Pro Sieben zu sehen. Nur die fünf Sieger der Ausscheidungsrunden schaffen es ins Finale und kämpfen dort um 100.000 Euro.

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