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Dießen: Wo steckt in diesem Sommer das Dießener Polizeiboot?

Dießen

Wo steckt in diesem Sommer das Dießener Polizeiboot?

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    Das Polizeiboot WSP7 wird in diesem Jahr nicht auf dem Ammersee unterwegs sein.
    Das Polizeiboot WSP7 wird in diesem Jahr nicht auf dem Ammersee unterwegs sein. Foto: Thorsten Jordan/Archiv

    Wie die Zeit vergeht: Das Dienstboot der Dießener Wasserschutzpolizei hat inzwischen auch schon wieder 19 Jahre auf dem Buckel, und so, wie es aussieht, könnte es gar nicht mehr mit Ammerseewasser in Berührung kommen. Wegen größerer Schäden wird an den Kauf eines neuen Dienstfahrzeugs für den

    Mit Beginn der Wassersportsaison liegt üblicherweise auch das Polizeiboot WSP 7 einsatzbereit am Dießener Dampfersteg. In diesem Jahr nicht: Polizeichef Ziegler spricht von erheblichen Defekten und Beschädigungen. Betroffen sei vor allem der Laminatrumpf. Der Zustand würde eine „Generalsanierung“ des Wasserfahrzeugs erfordern. Es werde aber bezweifelt, ob dies wirtschaftlich wäre. Deshalb gehe im Innenministerium die Tendenz eher zu einer Neuanschaffung, so Ziegler weiter.

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    In jedem Fall muss die Polizei in der Saison 2021 ohne WSP 7 auskommen, denn ein

    Mit dem in Aussicht stehenden Fahrzeugwechsel bei der Wasserschutzpolizei sieht Ziegler auch eine stärkere Dringlichkeit, ein Bootshaus für die Polizei am Ammersee zu errichten. Seit Langem weist die Polizei darauf hin, dass die Lagerung im Freien dem Zustand des Boots nicht zuträglich sei. Die Diskussion läuft seit der Inbetriebnahme der WSP 7, ohne dass diese jemals in den Genuss einer überdachten Abstellmöglichkeit gekommen ist.

    Hier wie dort wehrten sich die Bürger gegen ein Bootshaus

    Zunächst sollte ein solches Bootshaus in St. Alban (dort hatte sich auch die alte Hütte für den Vorgänger der WSP 7 befunden) gebaut werden. Massive Bürgerproteste führten dazu, dass das Vorhaben in letzter Minute – das Baumaterial war schon da – abgeblasen wurde. Zwölf Jahre später ploppte das Thema wieder auf, als sich das Innenministerium 2014 darauf festlegte, am Dampfersteg in Holzhausen ein solches Bootshaus zu errichten. 2017 wurden erstmals konkrete Pläne für eine rund 17 Meter lange und jeweils gut sechs Meter breite und hohe Hütte vorgestellt. Doch in Holzhausen war der Widerstand von Bürgern und Anwohnern nicht geringer als in St. Alban und tatsächlich gibt es für das Vorhaben immer noch keine Baugenehmigung.

    Die Standortfrage in Sachen Polizeibootshaus am Ammersee bleibt offen: Seit 2014 möchte das Innenministerium am Dampfersteg in Holzhausen dort bauen.
    Die Standortfrage in Sachen Polizeibootshaus am Ammersee bleibt offen: Seit 2014 möchte das Innenministerium am Dampfersteg in Holzhausen dort bauen. Foto: Julian Leitenstorfer/Archiv

    Zwar hatte das Innenministerium den Standort Holzhausen im Vergleich zu anderen Uferabschnitten als „alternativlos“ betrachtet, wie die Bürgerinitiative Dampfersteg Holzhausen zurückblickt. Doch der Einspruch von Nachbarn führte zunächst einmal dazu, dass das Genehmigungsverfahren vom Landratsamt an die Regierung von Oberbayern übertragen und neu begonnen werden musste. Neben dieser Formalie ließen Nachbarn auch ein naturschutzfachliches Gegengutachten erstellen, das zu einer gänzlich anderen Einschätzung kam als eine entsprechende Studie, die das Innenministerium beauftragt hatte.

    Der Uttinger Bürgermeister führt seit Monaten Gespräche

    Aktuell sieht es nicht danach aus, dass bald eine Baugenehmigung für Holzhausen vorliegen und damit ein etwaiges neues Boot zeitig eine Unterkunft bekommen könnte. Zudem laufen inzwischen auch wieder Gespräche zur Frage, wo ein solches Bootshaus gebaut werden könnte. Die Initiative ging vom Uttinger Bürgermeister Florian Hoffmann aus: „Ich bin nicht jemand, der sagt, ich mag etwas nicht und mich ausruhe in der Hoffnung, dass jemand anderes etwas macht“, sagt Hoffmann. Seit August sei er bereits wegen des Bootshauses im Kontakt mit Polizei, Innenministerium und Seenverwaltung. Dabei geht es auch um die Frage, wo anstelle vom Dampfersteg in Holzhausen ein Bootshaus für die Polizei gebaut werden könnte.

    Dass vonseiten des Staates jetzt wieder über andere Standorte gesprochen wird, kommt nach Einschätzung von Daniel Fusban von der Initiative Dampfersteg Holzhausen nicht von ungefähr: Das Gutachten der Nachbarn habe gezeigt, dass es „jede Menge Alternativen“ zu einem Bootshaus in Holzhausen gebe. Würden Nachbarn gegen eine Baugenehmigung dort klagen, bestünde deshalb für den Staat das Risiko, dass die Baugenehmigung aufgehoben wird. Vom Innenministerium war am Donnerstag keine Stellungnahme zu den Fragen des Ammersee Kurier zu erhalten.

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