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Dießen/Landsberg: Wenn der Zug bereits voll ist: Hunderte Schüler kommen zu spät

Dießen/Landsberg

Wenn der Zug bereits voll ist: Hunderte Schüler kommen zu spät

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    Über die Bayerische Regiobahn (BRB) gab es zuletzt einige Klagen. Unter anderem kamen etliche Schüler nicht pünktlich zum Unterricht am Ammersee-Gymnasium, weil der Zug zu kurz und bereits voll war. Unser Foto zeigt den Haltepunkt in St. Alban.
    Über die Bayerische Regiobahn (BRB) gab es zuletzt einige Klagen. Unter anderem kamen etliche Schüler nicht pünktlich zum Unterricht am Ammersee-Gymnasium, weil der Zug zu kurz und bereits voll war. Unser Foto zeigt den Haltepunkt in St. Alban. Foto: Julian Leitenstorfer

    Pendler, die in Kaufering knapp ihren Anschluss verpassen und eine Stunde warten müssen. Schüler, die am Bahnsteig stehen und nicht einsteigen können, weil der Zug bereits voll ist. Das sind die jüngsten Klagen über den Zugverkehr der Bayerischen Regiobahn (BRB) in unserer Region.

    Im Ammersee-Gymnasium wartete man am Dienstag in der ersten Stunde auf geschätzt ein Viertel der Schüler, wie Direktor Alfred Lippl dem Landsberger Tagblatt sagt. er geht davon aus, dass geschätzt um die 200 Schüler eine Stunde später gekommen sind. Denn: Statt der drei Zugeinheiten, die normalerweise zu dieser Zeit von Augsburg Richtung Weilheim fahren, sei es nur eine Einheit gewesen und irgendwann passten keine Schüler mehr in diesen kurzen Zug. Besonders problematisch sei dies gerade jetzt, da Schulaufgaben geschrieben werden, so Lippl.

    Einige Pendler verpassen ihren Zug, obwohl sie laufen

    Zu so einem gravierenden Vorfall ist es bis auf den Streik im Dezember 2018 laut Lippl noch nicht gekommen. Aber es komme vor, dass der Zug mit der geplanten Ankunftszeit um 7.55 Uhr erst um 8.05 Uhr in St. Alban einfahre. Wenn sich die Verspätungsproblematik in Zukunft einigermaßen in Grenzen hält, sieht Lippl keine weiteren Probleme. Er will dennoch die Situation beobachten. Grundsätzlich kooperiere man mit der BRB: „Wir treffen uns jetzt zu einem Runden Tisch – auch mit der Bundespolizei wegen der Bahnaufsicht.“

    Bereits im Dezember hatten Pendler die BRB und die DB kritisiert: Verspätungen nerven die Bahnfahrer

    Von mehreren Landsberger Pendlern kommt Kritik, die offenbar ein immer wieder auftretendes Problem darstellt: Wenn Züge aus München oder aus Richtung Buchloe zu spät in den Bahnhof Kaufering einfahren, verpassen die Pendler den Anschluss nach Landsberg. Als noch die Deutsche Bahn die Strecke

    In Augsburg gab es Probleme

    Der Pressesprecher der Bayerischen Regiobahn, Christophe Raabe, erläutert, warum am Dienstag etliche Schüler infolge Platzmangels zu spät am Ammersee-Gymnasium eintrafen. Bei zwei Zugteilen, die in Augsburg hätten starten sollen, sei ein technischer Defekt aufgetreten. „Wir haben sofort versucht, Ersatzbusse zu organisieren, aber das war nicht möglich.“ Die BRB habe ein Bahnbetriebswerk in Augsburg, zu dem die defekten Fahrzeuge zur Reparatur gebracht worden seien. Der BRB fehlten derzeit zwei

    Ein wichtiger Faktor im Bahnverkehr ist auch das Personal – und das ist auch bei der BRB knapp, wie Raabe sagt. „Wir rechnen mit einer spürbaren Entspannung, wenn einige Triebfahrzeugführer Ende Januar, Anfang Februar ihre Ausbildung abschließen und auf die Strecke kommen.“

    Jetzt will die BRB mehr mit der Deutschen Bahn sprechen

    Zum zweiten Kritikpunkt, dass die BRB nicht wartet, wenn ein anderer Zug verspätet ankommt, sagt er: Die Triebfahrzeugführer seien angewiesen, auf heraneilende Fahrgäste zu warten. Zu lange könnten Anschlusszüge aber nicht warten, da die Verspätungen im Netz dann immer weiter gereicht würden. Fahre ein Zug in Kaufering zu spät los, könne es auch sein, dass die Zeit in Landsberg bis zur Rückfahrt nicht mehr ausreiche, wenn der Zug dort zu spät eintrifft. „Wir sind wegen der Verspätungen mit der Deutschen Bahn im Gespräch.“ Denn, auch wenn die BRB die Strecke fährt, ist für die Infrastruktur wie Gleise und Stellwerke die DB zuständig. Für die sogenannte Fahrwegschaltung ist die DB laut Raabe ebenfalls verantwortlich. Das heißt, sie stellt die Signale auf Grün – und nur für ein bestimmtes Zeitfenster.

    Raabe rät Passagieren, die einen Anschlusszug erreichen müssen, dazu, dies dem Kundenbetreuer im Zug zu sagen, der dies weitergeben könne. Und wenn es zu Verspätungen beziehungsweise Anschlussproblemen komme, sollten die Fahrgäste dies der BRB melden – mit Tag, Uhrzeit und der Verbindung. So könne das Unternehmen auch reagieren, wenn es an einer bestimmten Stelle gehäuft zu Problemen kommt.

    Lesen Sie auch den Kommentar: Warum gibt es immer wieder Bahnprobleme?

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