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Die Perchten treiben in Dießen die bösen Geister aus
![Die Perchten haben in Dießen ihr Unwesen getrieben. Die Perchten haben in Dießen ihr Unwesen getrieben.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Sie sind laut, gruselig und furchteinflößend. Die Perchten des Bleibochpass Langkampfen aus Tirol treiben auf dem Dießener Untermüllerplatz zur Freude der Zuschauer ihr Unwesen.
Nach Einbruch der Dunkelheit sind sie gekommen und lehrten die Dießener erneut das Gruseln: die Perchten des Bleibochpass Langkampfen. Samstagabend kam die 16-köpfige Gruppe in die Marktgemeinde und führte am Untermüllerplatz ein teuflisch-gruseliges Schauspiel der besonderen Art vor. Dies war der erste Halt der „Back in Black Tour“, die die „Untoten“ noch nach Kufstein und Langkampfen in Österreich führt. Die Teilnehmer müssen viel Kraft und Kondition mitbringen.
Lange bevor der Traktor mit dem tonnenschweren Anhänger die Mühlstraße herunterkam, standen schon Hunderte am Untermüllerplatz und warteten auf die gruseligen Gestalten der Nacht. Alle versuchten den besten Blick auf das feurige Spektakel zu erhaschen. Dann, kurz nach 18 Uhr, erschienen sie: zwei Felldeifi, ein Glockinger, acht Tamperer und zwei Hexen. Alle in schweren, handgemachten Kostümen, mit Riesenschellen und Blechtrommeln, die man an diesem Abend noch weit hören sollte.
Seine Heimat hat er nie vergessen
Mathias Perthaler, kurz „Mathias“ genannt, leitete viele Jahre als Chef die wilde, furchterregende Truppe, bevor er seine Heimat Langkampfen, zwischen Kufstein und Wörgl in Tirol, mit dem Landkreis Landsberg vertauschte. Der Liebe wegen zog es den 35-Jährigen vor einiger Zeit hierher, da er die Dießenerin Tanja Ernst kennengelernt hatte. Zusammen leben sie, mittlerweile verheiratet, mit ihrer fünfjährigen Tochter Mia in Rott. Seine Heimat und das Geisteraustreiben hat er aber nie vergessen, und so brachte Mathias die Perchten vor einigen Jahren nach Dießen.
![Die Perchten haben in Dießen ihr Unwesen getrieben. Die Perchten haben in Dießen ihr Unwesen getrieben.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Seit Wochen basteln die Akteure an ihren Kostümen, den Instrumenten, handgefertigten Mais-Blätter-Anzügen, Fellmänteln oder schaurigen handgeschnitzten Gruselmasken, bei deren Anblick einem der Schauer den Rücken hinunterläuft. Die Masken werden jedoch erst unter den staunenden Augen der vielen anwesenden Kinderaugen aufgesetzt, taktisch klug, so sehen die Mädchen und Buben, dass hinter diesen grauenhaften Masken lustige Burschen stecken. Einmal alle Positionen richtig besetzt, geht das feurige Spektakel los: Die Blechtrommeln geben den Takt Richtung Feuerstelle an, um die die Hexen rhythmisch tanzen.
Die fünfjährige Tochter ist mittendrin
Schellen, Glocken, Tröten – lautstark stapfen die Perchten um das Feuer, umgeben von dichten Rauchschwaden. Mittendrin Mathias Perthaler, der seine Tiroler Leidenschaft nie abgelegt hat und heuer wieder als Hexe mit dabei ist. Und in diesem Jahr erstmals nicht allein, denn seine fünfjährige Tochter Mia sitzt in voller Peaschtl-Montur verkleidet hinten in seinem Buckelkorb und lacht auf die staunenden Besucher runter. Sie kennt die Tradition schon seit Geburt und hat keine Angst vor Lärm, Rauch und Gruselmasken. Auch heuer bietet die Gruppe ein faszinierendes Schauspiel, feurige, heiße Showeinlagen, und Perthaler lässt es sich auch nicht nehmen, einige Male Feuer gen Himmel zu spucken, was jedes Mal von einem Raunen und Klatschen der Zuschauer begleitet wird. Nach 30 Minuten Höllenlärm und Akrobatik sind die Tiroler wieder weg. Auf ein gruseliges Wiedersehen im nächsten Jahr. (lt)
Die Bildergalerie zum Auftritt der Perchten:
![In Dießen sind die Perchten los Am Diessener Untermüllerplatz sind am Samstagabend die Tiroler Perchten eingefallen und haben viel Rauch und Lärm gemacht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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