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Der erhoffte schnelle Erfolg ließ 27 Jahre auf sich warten

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Der erhoffte schnelle Erfolg ließ 27 Jahre auf sich warten

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    Entsprechend war der Auftrieb von Fernseh-, Rundfunk- und Presseleuten in Eching. Viele im Dorf kennen das. Immer wieder wurde der Fall Ursula Herrmann in den vergangenen Jahren in den Medien aufgerührt. Oft schien es, als habe man eine heiße Spur, doch die Hoffnungen auf einen Ermittlungserfolg zerstoben schnell wieder.

    Gestern, am Tag nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters Werner M., war der Medienauftrieb in der Gemeinde am Ammersee-Nordufer so groß wie seit der Tat nicht mehr. Reporter schwärmten durch das Dorf, am neuen Friedhof wurde gefilmt und fotografiert. Ursulas Grab schmückt ein schmiedeeisernes Kreuz, der Buchs ist groß geworden in den vergangenen 27 Jahren, aber das Herz aus Blumen, das dort liegt, ist frisch. Die Nachricht, dass der Fall Ursula Herrmann jetzt offenbar aufgeklärt ist, verbreitete sich seit dem frühen Morgen in Eching wie ein Lauffeuer. "Wir sind erfreut, dass der Täter vermutlich gefasst ist", sagt Erwin Stangl, dessen Metzgerei eine der Anlaufstellen der Reporter war. Eine Tochter von ihm ging mit Ursula Herrmann in die Schule, erzählt er. Und er kennt noch gut die Aufgeregtheit in den Wochen nach der Tat, geriet er doch selbst in das Visier der Ermittler. Der Grund: Wenige Tage vor der Entführung hatte er mit zwei Vereinskollegen im Weingarten nahe des späteren Tatorts die Route für eine Fuchsjagd markiert - und war dabei von Zeugen beobachtet worden. Die Kripo setzte einen riesigen Ermittlungsapparat in Gang: Massenhaft wurden Fingerabdrücke gemacht, die Ermittler gingen von Haus zu Haus.

    Junge Bäume als Tarnung gepflanzt

    Zu denen, die das Geschehen im Herbst 1981 ganz hautnah mitbekamen, gehört Siegfried Wimmer. Der Austragsbauer gehörte zu den Feuerwehrleuten, die die Holzkiste, in der Ursula Herrmann ums Leben kam, im Weingarten-Wald ausgruben. Die Stelle weiß er noch ziemlich genau. Man geht oberhalb des heutigen Aldi-Markts gute 100 Meter den Forstweg hinein, gerade so weit, bis die Schranke noch zu sehen ist. Linker hand, einige Meter tief im Jungwald war ein Bereitschaftspolizist auf die vergrabene Kiste gestoßen. Um die Stelle zu tarnen, hatte er junge Bäume gepflanzt, erinnert sich der Augenzeuge. Nicht weit davon entfernt war drei Wochen zuvor die erste nächtliche Suchaktion abgebrochen worden. Und er weiß noch gut, wie die Kriminalbeamten aufgrund der vielen Utensilien in der Kiste guter Dinge gewesen waren, den Täter schnell zu finden. "Der Chef der Kripo hat damals gesagt, das garantiere ich ihnen, den Täter haben wir gleich."

    Im Nebenzimmer des Gasthofs Eberhardt wurden ein Nachbau der Kiste und die dort gefundenen Gegenstände ausgestellt. Als "makaber" empfindet Altbürgermeister Hubert Mahler das noch heute, aber die Ermittler hofften dadurch Hinweise zu erhalten. Mit der Festnahme Werner M.s, so hofft Mahler, sei der Makel des ungelösten Kriminalfalls nun getilgt. Ein Makel vor allem deshalb, weil von Anfang an die Vermutung nahe lag, der Täter müsse aus der Gegend gekommen sein. Auch wenn Ursulas Eltern keinen Wert mehr auf eine Aufklärung der Tat gelegt hätten, so sei aus "Vernunftgründen" doch wichtig, dieses Geschehen zu einem Abschluss zu bringen. Und vielleicht kommt damit jetzt der Fall Ursula Herrmann, der ein ums andere Mal in den Medien wieder hervorgeholt wurde, zum Abschluss.

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