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Denkmalschutz: An den Kirchen gibt es immer was zu tun

Denkmalschutz

An den Kirchen gibt es immer was zu tun

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    Ein Sorgenkind ist die Pfarrkirche in Unterdießen. 	<b>Archivfoto: Thorsten Jordan</b>
    Ein Sorgenkind ist die Pfarrkirche in Unterdießen. <b>Archivfoto: Thorsten Jordan</b>

    Landkreis Vor allem kirchliche Baustellen haben auch in diesem Jahr Kreisheimatpflegerin Heide Weißhaar-Kiem im Landkreis beschäftigt. In der jüngsten Sitzung des Kulturbeirats des Kreistags berichtete sie über ihre Tätigkeit. Häufig mache die Statik Probleme, und bisweilen wurden in den sakralen Räumen auch interessante Funde gemacht, zum Beispiel in der Frauenkirche in Petzenhausen. Die dortige Sakristei ist der Chorturm der Vorgängerkirche. Und dort seien mittelalterliche Fresken entdeckt worden. Keine figürlichen Darstellungen wie in Pürgen, wie Weißhaar-Kiem einschränkte, aber doch schöne Rippenfassungen, die nun rekonstruiert worden seien. Über einen Fund berichtete Weißhaar-Kiem auch aus Thaining: Im Kirchturm seien Krippenfiguren entdeckt worden.

    Ansonsten ist die Kreisheimatpflegerin insbesondere mit statischen Problemen konfrontiert. Davon konnte sie gleich aus einer ganzen Reihe von Dörfern berichten. In der Kapelle in Hattenhofen bei Egling sei ein Teil der Dachsparren sogar in der Luft gehangen. Am Kirchturm in Unterdießen seien Risse festgestellt worden, „die den Statiker die Stirn runzeln ließen“. Dort müsse sehr rasch gehandelt werden, allerdings nicht nur wegen der Statik, wie Weißhaar-Kiem erwähnte, sondern auch wegen des schmalen Zeitfensters, in dem gearbeitet werden könne. Einerseits müsse auf die dort brütenden Vögel Rücksicht genommen werden, andererseits könnten die Maurerarbeiten nicht im Winter fortgesetzt werden.

    In der Pfarrkirche in Dettenschwang müsse das Blechdach erneuert werden, in der Ulrichskirche in Holzhausen seien „erhebliche Mängel“ an Empore und Dachstuhl festgestellt worden, die ebenfalls zu einem Standfestigkeitsproblem führen. Ein Wasserschaden müsse in der Kirche St. Leonhard in Utting behoben werden, um den wertvollen Deckenstuck nicht zu gefährden. Als „Sorgenkind“ bezeichnete Weißhaar-Kiem den Spatzenturm in Prittriching. Dessen Renovierung sei „konservatorisch eine Herausforderung“, erklärte die Kreisheimatpflegerin, denn das historische Ziegelmaterial müsse erhalten werden.

    In Dießen hatte Weißhaar-Kiem in den vergangenen Monaten häufig mit dem ehemaligen Kloster St. Vinzenz zu tun, wo sich jetzt eine psychosomatische Klinik befindet. Mit dem Umbau könne man aus denkmalpflegerischer Sicht „insgesamt zufrieden sein“. In dem Komplex befinde sich nicht mehr viel Originalsubstanz aus der Zeit der Augustiner-Chorherren, es sei mancher Kompromiss geschlossen worden. Mit den Einbauten aus den 1930er-Jahren sei sorgsam umgegangen worden. Öfter zugange war die Kreisheimatpflegerin zudem im Schacky-Park. Sie erwähnte dabei die einstige Parkbeleuchtung mit Betonvasen, die die Glühbirnen trugen. Sechs dieser Vasen seien rekonstruiert und neu aufgestellt worden.

    Aus Schondorf berichtete Weißhaar-Kiem von einem Neuzugang in der Denkmalliste. Es handelt sich um das Anwesen in der Landsberger Straße. Im Wohnteil habe sich das älteste Schulhaus im Landkreis erhalten. Möglicherweise werde das Anwesen einer kulturellen Nutzung zugeführt, deutete die Kreisheimatpflegerin an. (ger)

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