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Denklingen: Vier Bauarbeiter tot: So ist der Ermittlungsstand in Denklingen

Denklingen

Vier Bauarbeiter tot: So ist der Ermittlungsstand in Denklingen

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    Auf einer Baustelle in Denkingen sind vier Bauarbeiter beim Einsturz einer Betondecke gestorben.
    Auf einer Baustelle in Denkingen sind vier Bauarbeiter beim Einsturz einer Betondecke gestorben. Foto: Thorsten Jordan

    Am Tag nach dem Baustellen-Drama in Denklingen sitzt der Schock in der Lechraingemeinde tief. Vier Bauarbeiter starben am Freitag beim Einsturz einer Betondecke. Jetzt läuft die Arbeit der Ermittler auf Hochtouren. So ist der derzeitige Ermittlungsstand.

    Für die Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und auch für die Polizei war das Unglück einschneidend. Zum Teil gruben die Helfer mit bloßen Händen, um die Verschütteten zu retten. Allerdings konnte den vier Männern nicht mehr geholfen werden. Die Bauarbeiter im Alter von 16, 34 und 37 Jahren waren zum Teil sofort tot. Sie waren mit dem Bau eines Verbindungstraktes zwischen zwei Gebäuden beschäftigt. Die Baustelle befand sich auf dem Gelände ihres Arbeitgebers, einer örtlichen Baufirma, die im Denklinger Gewerbegebiet ihren Firmensitz hat.

    Auf einer Baustelle in Denklingen ist am Freitagvormittag ein Gerüst eingestürzt. Mehrere Arbeiter wurden verschüttet, vier von ihnen sind tot.
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    Auf einer Baustelle in Denklingen ist am Freitagvormittag ein Gerüst eingestürzt. Mehrere Arbeiter wurden verschüttet, vier von ihnen sind tot.

    "Das ist keine Großbaufirma, sondern eine alteingesessene Firma mit bestem Ruf", sagt Andreas Aichele. Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord aus Ingolstadt war am Freitag an der Unglücksstelle und beantwortete zahlreiche Medienanfragen vor Ort. Die Nachricht vom Unglück verbreitete sich in der Gemeinde wie ein Lauffeuer. Angehörige kamen zum Unglücksort. Sie wurden von einem Kriseninterventionsteam und mehreren Notfallseelsorgern betreut. Und nach der Bergung verabschiedeten sie sich von ihren getöteten Angehörigen. "Viele hatten das Bedürfnis, sich vor Ort zu verabschieden", so Pressesprecher Aichele. Noch am Freitag ordnete die Staatsanwaltschaft Augsburg eine Obduktion bei allen vier Opfern an. Bis Mitte nächster Woche sollen die Ergebnisse feststehen.

    Bis die Ursache für das Drama in Denklingen geklärt ist, kann es dauern

    Für die Ermittler geht es jetzt darum, die Unglücksursache zu klären. Vertreter von Gewerbeaufsichtsamt und von Berufsgenossenschaft untersuchten die Unfallstelle. Außerdem wurde ein weiterer Gutachter hinzugezogen. Die Experten sollen unter Leitung der Kripo Fürstenfeldbruck klären, warum die frisch gegossene Betondecke einstürzte und die Männer unter sich begrub. "Die Frage ist, ob schuldhaftes Verhalten von jemandem vorliegt. Wenn jemand etwas falsch gemacht hat, werden wir es herausfinden. Genauso, wenn es einfach nur ein tragischer Unfall war", sagt Andreas Aichele von der Polizei. Es sei jedoch noch viel zu früh, um eine konkrete Einschätzung zur Ursache abzugeben.

    Der Unfallort wurde von der Polizei gesichert. Dort darf nichts verändert werden, bis alle Spuren gesichert und die Ermittler fertig sind. Es kann laut Andreas Aichele mehrere Wochen dauern, bis die Ursache feststeht.

    Lesen Sie dazu auch: Feuerwehrkommandant nach Unglück mit vier Toten: "Ein ganz schöner Schlag"

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