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Denklingen/Stätzling: Vier Tote bei Unfall auf B17: Ermittlungen zur Ursache dauern an

Denklingen/Stätzling

Vier Tote bei Unfall auf B17: Ermittlungen zur Ursache dauern an

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    An der Unfallstelle auf der B17 erinnert ein Holzkreuz an das Unglück mit vier Toten.
    An der Unfallstelle auf der B17 erinnert ein Holzkreuz an das Unglück mit vier Toten. Foto: Thorsten Jordan

    Eine Woche ist seit dem Unfalldrama mit vier Toten auf der B17 bei Denklingen vergangen. Die Ermittlungen der Polizei zur Unglücksursache laufen. Mittlerweile liegt das Obduktionsergebnis der Unfallfahrerin vor. Wie berichtet, war eine 49-Jährige aus der Nähe von Friedberg mit ihrem Wagen, in dem die beiden zwölf und 14 Jahre alten Töchter sowie ein weiteres 14-jähriges Mädchen saßen, plötzlich in den Gegenverkehr geraten und dort mit einem Sattelzug kollidiert. Für die vier Autoinsassen kam jede Hilfe zu spät.

    Unfallursache ist weiterhin offen

    Vor dem Feuerwehrhaus in Stätzling, einem 2350 Einwohner zählenden Stadtteil von Friedberg, stehen viele Kerzen, Blumen und Erinnerungsfotos. Die verunglückte Familie war eng mit der Feuerwehr verbunden, beide Mädchen in der Jugendgruppe aktiv. Die Trauer im Ort ist nach wie vor spürbar und viele Menschen fragen sich nach dem Warum. Doch wie es am 3. Juni im südlichen Landkreis Landsberg zu dem Unfall kam, ist nach wie vor offen. „Ein unfallanalytisches Gutachten kann sich bis zu einem Jahr hinziehen“, sagt Nadine Hofmann von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt. Unmittelbar nach dem Unglück hatte ein Experte die Unfallstelle an der B17 zentimetergenau untersucht. Auch aus der Luft fertigte die Besatzung eines Polizeihubschraubers Fotos zur Dokumentation an. All diese Daten sind Grundlage für das unfallanalytische Gutachten.

    Ansonsten stehen den Ermittlern auch noch die Zeugenaussagen anderer Verkehrsteilnehmer und des 58-jährigen Lkw-Fahrers zur Verfügung, mit dessen Sattelzug der Wagen kollidierte. Darüber hinaus gibt es bislang keine weiteren Informationen. Auch der Pkw werde technisch untersucht. „Wenn dort irgendwelche Dinge festgestellt werden, wird eventuell ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben“, sagt Nadine Hofmann.

    Obduktion der 49-jährigen Fahrerin bietet keine weiteren Hinweise

    Keinerlei nähere Hinweise auf die Unfallursache habe die Obduktion der 49-jährigen Fahrerin ergeben. „Die Obduktion hat sich auch sehr schwierig gestaltet und es konnte nicht geklärt werden, ob der Unfall eine körperliche Ursache hatte.“ Noch stünden die Ergebnisse von Blutuntersuchungen hinsichtlich Alkohol, Drogen oder Medikamenten aus. Mit Ergebnissen sei in vier bis sechs Wochen zu rechnen. Keinerlei Auffälligkeiten ergab ein beim Lkw-Fahrer durchgeführter Alkoholtest. Dieser hat laut Polizei 0,0 Promille ergeben.

    Tragischer Unfall auf der B17: Bei Denklingen prallte ein mit vier Personen besetzter Wagen in einen Sattelzug.
    Tragischer Unfall auf der B17: Bei Denklingen prallte ein mit vier Personen besetzter Wagen in einen Sattelzug. Foto: Julian Leitenstorfer

    Auch in Ingolstadt, wo das Polizeipräsidium Oberbayern Nord seinen Sitz hat, hat der Unfall mit vier Toten für Bestürzung gesorgt. „Das hat natürlich auch unser Präsidium getroffen. Es war für uns ohnehin eine sehr schwarze Woche“, sagt Nadine Hofmann. Denn im Ingolstädter Zuständigkeitsbereich ereigneten sich binnen sechs Tagen mehrere Unfälle mit Todesfolge. Insgesamt starben von Freitag bis Mittwoch acht Menschen auf den Straßen.

    Unfall auf der B17: Ob die Ursache geklärt wird, ist fraglich

    Ob die Hinterbliebenen der Unfallopfer von der B17 jemals erfahren werden, wie es zu dem schrecklichen Unglück kam, scheint offen. Selbst Gutachten können nicht immer eine finale Aussage zu einer Unfallursache liefern. Nadine Hofmann sagt dazu: „Ob die ganzen Umstände überhaupt geklärt werden können – schwierig...“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Unfall auf der B17 - Was für eine Tragödie

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