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Das neue Kabinett: Der Stratege bastelt an der digitalen Zukunft

Das neue Kabinett

Der Stratege bastelt an der digitalen Zukunft

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    Der neue Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur kommt aus der Region: Alexander Dobrindt, Bundeswahlkreisabgeordneter und Generalsekretär der CSU, wird, wie von Bayerns Ministerpräsident soeben bestätigt, von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Kabinett berufen.

    Während andere Personalien bis zur letzten Minute vor der Bekanntgabe noch mit Unsicherheiten belegt waren, galt der gebürtige Peißenberger Alexander Dobrindt schon seit Wochen als „ministrabel“. Ihm wurde nachgesagt, dass ihn Ministerpräsident Horst Seehofer für seine loyalen Dienste, vor allem aber für die erfolgreiche Organisation und Koordination der zurückliegenden und für die CSU erfolgreichen beiden Wahlkämpfe (Landtag, Bundestag) belohnen werde. Bei jeder Gelegenheit und geradezu auffällig lobte der Chef seinen Generalsekretär für dessen Rolle bei den Wahlkämpfen. Landsbergs CSU-Oberbürgermeister Mathias Neuner kann das bestätigen. Jedes Mal, wenn Seehofer in den vergangenen Monaten in der Gegend war, habe er im Gespräch seinen Generalsekretär gelobt: „Mein bester Mann.“

    Davon ist auch Landrat Walter Eichner überzeugt. „Die Erfolge der CSU gehen auch maßgeblich auf den Einsatz von Alexander Dobrindt zurück.“ Ihn freue die neue Aufgabe für den 43-Jährigen sehr. In gleichem Atemzug erinnert er an das erste Aufeinandertreffen mit dem jungen Kommunalpolitiker Dobrindt, der sich zusammen mit anderen Kandidaten im Zederbräu beim Kreisverband um die Nominierung für die Bundestagskandidatur bewarb. „Da stand ein junger Kerl vor uns, unbekannt, aber sehr charmant und eloquent im Auftreten.“ Der Rest ist bekannt. 2002 zieht der junge Mann in den Bundestag ein, 2009 macht ihn Seehofer zum CSU-Generalsekretär.

    Alex Dorow, CSU-Kreisvorsitzender, sieht das Verkehrsministerium so bedeutungslos nicht, sondern vielmehr auf die Zukunft ausgerichtet („Das Ressort hat große Zukunft“). Deshalb ist für ihn der Posten ein großer Vertrauensbeweis Seehofers, schließlich gehören die beiden Themen „Verkehr“ und „digitale Infrastruktur“ zu den Favoriten des Ministerpräsidenten. So strebt Seehofer die Umsetzung der Mautgebühr auf deutschen Autobahnen ebenso vehement und zielstrebig an wie die digitale Weiterentwicklung.

    „Laptop und Lederhose“ werden also künftig im preußischen Berlin eine größere Rolle zu spielen haben, befindet auch der langjährige Weggefährte und einstige Förderer Dobrindts, Landtagsabgeordneter Dr. Thomas Goppel. „Mit unglaublichem Einsatz und einem guten Strategievermögen ausgestattet, ist ihm von Seehofer jetzt die Krone aufgesetzt worden.“ Goppel verfolgt derzeit aus Ungarn die Vorgänge in

    Dass jetzt aber im Landkreis Landsberg das verkehrspolitische oder digitale Schlaraffenland warte, so weit wollen weder er noch Eichner in ihren Erwartungen gehen. „Ich hoffe allerdings, dass wir in Berlin jetzt einen verständigen Ansprechpartner in einflussreicher Position vorfinden werden.“ Goppel zählt dabei die Bahnverbindung in die Schweiz ebenso zu wichtigen Themen wie den Handlungsbedarf sowohl auf der S-Bahn-Linie 4 wie auch in Bezug auf die A96. Doch eine direkte Linie ins Ministerium, ergänzt Alex Dorow, sei nie verkehrt. Mathias Neuner schätzt außerdem die Bodenständigkeit Dobrindts. Er sei trotz aller Verpflichtungen immer wieder in der Region – das nächste Mal beim Frühjahrsempfang der Landsberger CSU (23. Februar) – dann eben als Minister.

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