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Das alte Forsthaus wird wieder zur Dienststelle

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Das alte Forsthaus wird wieder zur Dienststelle

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    Die Nachricht sorgte 2007 für Unverständnis und durchaus auch Trauer: Dießen wurde eines der Opfer der großen bayerischen Verwaltungsreform und verlor seine Forstdienststelle an Hagenheim. Jetzt, elf Jahre später, vollziehen die Bayerischen Staatsforsten die Kehrtwende. Wie der Landsberger Betriebsleiter Robert Bocksberger dem Landsberger Tagblatt auf Nachfrage bestätigte, wird der Forstbetrieb für das Ammerseerevier ab dem kommenden Jahr wieder von

    Dießen hat viel Wald

    Der Bereich Dießen gehört zu den waldreichsten Gebieten des Landkreises. Der Staatswald ist dabei zum großen Teil ein Erbe der Kloster- und Stiftswaldungen von Andechs, Wessobrunn und Dießen. Zuständig für die Bewirtschaftung dieser Flächen im Markt Dießen sind die Forstdienststellen in Hagenheim und Thaining. „Es war daher immer unser Wunsch, dass der Forstbetrieb wieder nach Dießen zurückkehrt“, freut sich nun Bürgermeister Herbert Kirsch über die Entscheidung, die Forstdienstelle Hagenheim nach Dießen zu verlegen. Er bestätigt, dass ihn Robert Bocksberger über entsprechende Umzugsüberlegungen von Hagenheim nach Dießen bereits vor einiger Zeit informiert habe.

    Bei dem Gemeindechef schmerzt immer noch eine alte Wunde, wenn er auf die Entscheidung von 2007 angesprochen wird. Man habe sich damals gegen die „Einsparung massiv gewehrt“. Kirsch hatte sich sogar eindringlich an die Leitung der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg gewandt und darauf hingewiesen, dass Dießen als flächenmäßig größte Gemeinde wohl auch den größten Teil an staatlichen Wäldern aufweise. Er argumentierte damals: „Diese Wälder, die, wie auch das Naturschutzgebiet Seeholz, alle im Landschaftsschutzgebiet Ammersee-West gelegen und größtenteils FFH-Gebiete sind, erfordern nach unserer Auffassung eine kompetente Betreuung durch eine am Ort angesiedelte Dienststelle.“

    Die Behörden haben sich alle Türen offengehalten

    Kirschs Intervention hatte keinen Erfolg. Im Zuge einer weiteren Straffung der Forststruktur sollten vier von damals 14 Revieren des Forstbetriebs Landsberg eingespart werden, erklärte Nikolaus Stöger, der damalige Leiter des Forstbetriebs in

    Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, hatte 2007 aber in seinem Antwortschreiben an Herbert Kirsch immer die Möglichkeit offengelassen, dass Dießen wieder einmal „Sitz eines Reviers oder einer Funktionsstelle der Bayerischen Staatsforsten wird“. Robert Bocksberger bestätigt, dass diese Möglichkeit all die Jahre latent immer im Raum gestanden habe. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass sich die Bayerischen Staatsforsten nie vom Gebäude in der Rotter Straße getrennt hatten. Das wird nämlich bis heute vom damaligen Dießener Revierförster Rainer Döppl bewohnt, der sich inzwischen laut Robert Bocksberger im Ruhestand befindet.

    Was in Thaining passiert

     „Rainer Döppl wird im Herbst aus dem Haus ausziehen“, erklärt der Betriebsleiter. Dann werde das Gebäude saniert und an die künftigen Erfordernisse angepasst und modernisiert. Zudem werde in die Wildkammer investiert, die all die Jahre dort weiter betrieben worden war. Anfang 2019 könne dann, so hofft jedenfalls Bocksberger, der neue Revierförster dort einziehen. Der bisherige Revierzuschnitt bleibe von der Veränderung unberührt und weiterhin bestehen.

    Nun ist es also soweit. Im nächsten Jahr setzt sich mit der Rückkehr eines Staatsförsters in das Forstamt in der Rotter Straße eine immerhin über 200-jährige Tradition in der Marktgemeinde fort. Die bisherige Dienststelle in Hagenheim werde dann jedoch nicht etwa aufgegeben. Dafür hat Robert Bocksberger bereits eine andere Verwendung geplant: „Wir werden dort vier bis sechs Anwärter unterbringen in einer Art Wohngemeinschaft.“

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