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Corona: So läuft der digitale Unterricht in Landsberg

Corona

So läuft der digitale Unterricht in Landsberg

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    Auch die Mehrzahl der Landsberger Grund- und Mittelschüler wird derzeit digital unterrichtet. Die Stadtverwaltung hat in den vergangenen Monaten einiges in die digitale Ausstattung investiert. Vor allem die Arbeit mit dem „Schulmanager online“ wird von den Schulleitern gelobt.
    Auch die Mehrzahl der Landsberger Grund- und Mittelschüler wird derzeit digital unterrichtet. Die Stadtverwaltung hat in den vergangenen Monaten einiges in die digitale Ausstattung investiert. Vor allem die Arbeit mit dem „Schulmanager online“ wird von den Schulleitern gelobt.

    Seit Anfang Januar befinden sich Bayerns Schüler im Distanzunterricht. Damit der digitale Unterricht funktioniert, hat die Stadt als Sachaufwandsträger der Grundschulen und der Mittelschule in den vergangenen Monaten Ausbaumöglichkeiten überprüft und in die Wege geleitet. In der Sitzung des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses des Stadtrats wurden die Maßnahmen vorgestellt. Und auch wenn sich die Schulleitungen zufrieden zeigen, gab es doch einige Kritikpunkte von Stadträten.

    In seiner ersten Sitzung des Jahres hatte der Stadtrat den Ausbau der Verkabelung an den Grundschulen für die optimale Nutzung von Tablets und digitalen Tafeln beschlossen (LT berichtete). Über die Hälfte der auf etwa eine Million Euro angesetzten Kosten wird vom Freistaat übernommen. Um insbesondere sozial benachteiligte Schüler zu unterstützen, konnten mithilfe eines weiteren Förderprogramms 184 Tablets beschafft werden. Die Tablets sollen in den nächsten Tagen eintreffen. Stadträtin und Schulreferentin Margit Däubler (SPD): „Gerade in der aktuellen Lage ist es wichtig, niemanden aus den Augen zu verlieren und für möglichst gleiche Voraussetzungen zu sorgen. Bildung darf nicht von den finanziellen Mitteln der Eltern abhängen.“

    Zufrieden zeigt sich Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV), dass mit den unternommenen Anstrengungen der Distanzunterricht derzeit ohne große Probleme gewährleistet sei. Vor allem die Organisation des Schulalltags mit dem zur Verfügung gestellten „Schulmanager online“ laufe nach Rücksprache mit den Schulleitungen sehr gut. Mit diesem System ließen sich Module wie Krankmeldungen, Nachrichten an die Eltern, Videokonferenzen, Elternbriefe, digitales Klassenbuch und vieles Weitere leicht bewerkstelligen. „Wir haben uns frühzeitig für ein Portal entschieden, das stabil läuft und die Schulen in ihrer Arbeit unterstützt.“

    Anja Schweikert, die kommissarische Leiterin der Mittelschule: „Der Schulmanager erleichtert uns seit seiner Einführung die Arbeit in der Schulverwaltung stark. Seit dem Lockdown können wir die Unterrichtsmaterialien auf dem Schulmanager für die jeweiligen Klassen einstellen und die Schüler können uns im Anschluss durch Hochladen eines Dokumentes ihre Arbeitsergebnisse wieder zurücksenden.“

    Die Serverkapazitäten seien in der vergangenen Woche nach oben gefahren worden, sagte Christoph Zerle von der Stadtverwaltung in der Sitzung des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses. Nun bestehe eine stabile Verbindung und das Portal funktioniere einwandfrei. Einzig an der Schule in der Platanenstraße fehle der entsprechende Glasfaseranschluss. Elke Arle, die Leiterin der Grundschule, zeigt sich mit dem Schulmanager online dennoch sehr zufrieden.

    „Generell sind wir sehr zufrieden mit dem Schulmanager. Unter dem Modul ,Lernen’ können Texte, Filme oder Bilder durch den Lehrer hochgeladen beziehungsweise eingestellt werden“, sagt Heike Heck, die Leiterin der Grundschule am Spitalplatz: Die Kinder könnten dann wiederum ihre Arbeitsergebnisse hochladen und bekämen ein Feedback durch die Lehrkraft. Zudem würden die Kinder oder Eltern jeden Montag in bestimmten Zeitfenstern Lernpakete bei ihren Klassenleitern in der Schule abholen, damit die Eltern nicht alles selber ausdrucken müssen.

    „Wir haben dieses schulische Kommunikationssystem bereits zum Schuljahresbeginn eingesetzt und ich bin davon sehr überzeugt“, sagt Sandra Fuchs, die Leiterin der Grundschule Erpfting. Zum jetzigen Zeitpunkt laufe der Schulmanager sehr stabil und zuverlässig. „Der Schulmanager ist im Schulalltag eine enorme Hilfe und hat sich bewährt. Unser Ziel ist es, 100 Prozent der Eltern über den Manager zu erreichen. Das haben wir leider noch nicht ganz geschafft“, sagt Gabriel Reißner, Rektor an der Grundschule Katharinenvorstadt.

    Dass der Schulmanager vor allem in der ersten Woche mit Problemen zu kämpfen hatte, sagte Stadträtin Alexa Dorow (CSU), selbst Mutter einer Erstklässlerin an der Grundschule an der Platenstraße. Das bestätigte auch Christoph Zerle. Mittlerweile laufe das System aber. Dennoch sagte

    Axel Flörke (Landsberger Mitte) kritisierte, dass die Verwaltung bei der digitalen Ausstattung die städtische Musikschule vergessen habe. Dort gebe es keinen Breitbandanschluss und die Lehrkräfte müssten von zu Hause aus unterrichten. „Es kann nicht sein, dass wir Lehrer in die Kurzarbeit schicken und die Schüler keinen Unterricht haben“, sagte Flörke. Daher fragte er nach, ob nicht auch die Musikschule den Schulmanager nutzen könne. Laut Christoph Zerle sei das problemlos möglich. Es gebe ein dreimonatiges Testprogramm. Wenn sich die Arbeit mit dem Schulmanager für die Musikschule als praktikabel herausstelle, könnte dieses System dort auch auf Dauer genutzt werden. Wie Zerle informierte, bezahle die Stadt aktuell 1000 Euro im Monat für die Nutzung der Plattform.

    Ein Problem bei den Leihgeräten für Kinder sozial schwacher Familien sprach Alexa Dorow an. „Viele Eltern können sich die 300 Euro nicht leisten, die sie bezahlen müssen, wenn das Gerät kaputt geht.“ Aus diesem Grund würden etliche Eltern ein solches Leihgerät nicht beantragen, ist ihre Erfahrung.

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