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Biomasseheizkraftwerk: Grenzwerte bei Staub überschritten

Biomasseheizkraftwerk

Grenzwerte bei Staub überschritten

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    Das Kauferinger Biomasseheizkraftwerk bläst an Spitzentagen, wenn viel Wärme benötigt wird, zu viel Staub aus den Kaminen.
    Das Kauferinger Biomasseheizkraftwerk bläst an Spitzentagen, wenn viel Wärme benötigt wird, zu viel Staub aus den Kaminen. Foto: Sibylle Seidl-Cesare

    Das Kauferinger Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) steht unter genauer Beobachtung der Regierung von Oberbayern: Eigentlich ist das für eine Anlage dieser Größenordnung nichts Ungewöhnliches, aber die Abteilung Technischer Umweltschutz der Behörde hat ein Auge darauf geworfen, was aus dem Kamin des Kraftwerks kommt. Denn in den vergangenen Wochen, als das Kraftwerk wegen der lang anhaltenden Kälte auf Spitzenlast fuhr, wurden mehrfach die Grenzwerte bei den Staubemissionen überschritten. Deshalb muss das Kraftwerk mit geringerer Leistung gefahren und bei der Anlagentechnik nachgebessert werden.

    Bei der Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten hatte Gabriele Triebel (GAL) das Thema bereits zur Sprache gebracht. Konkrete Nachfragen des Landsberger Tagblatts bei der Regierung von Oberbayern haben bestätigt: Wenn das Biomasseheizkraftwerk, in dem mit Hackschnitzeln Wärme erzeugt wird, auf voller Leistung läuft, fliegt mehr Staub aus dem Kamin, als es die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte erlauben. „Die Auswertung der uns vorliegenden Wochenberichte für 2012 hat ergeben, dass die festgelegten Tages- und Halbstunden-Emissionsgrenzwerte mehrfach überschritten wurden“, teilt Ines Schantz, Pressesprecherin der Regierung, mit. Der höchste gemessene Tagesmittelwert lag demnach bei 37 Milligramm pro Kubikmeter, der höchste Halbstundenmittelwert bei 44 Milligramm. Die Grenzwerte liegen laut TA Luft bei 20 beziehungsweise 40 Milligramm.

    Zuständigkeit bei Überwachung der Anlage hat sich geändert

    Seit 1. Januar ist laut Immissionsschutzgesetz nicht mehr das Landratsamt Landsberg für die immissionsschutzrechtliche Überwachung des BMHKW verantwortlich, sondern aufgrund des Umfangs der öffentlichen Versorgung die Regierung von Oberbayern.

    „Es gab Überschreitungen, die lokalisiert wurden. Wir fahren die Anlage derzeit wieder im grünen Bereich. Die Überschreitungen waren an eiskalten Tagen im Januar, wo die Anlage auf Höchstlast gefahren ist. Da muss man sich vorstellen, was da die Anlage leistet“, sagt Bürgermeister und Werkleiter Klaus Bühler. „Der Grenzwert war vor gar nicht langer Zeit noch bei 50 Milligramm gelegen.“ In den vergangenen Wochen habe es zwei Ortstermine mit den Experten der Regierung von Oberbayern und Vertretern der Anlagenfachfirma gegeben, um das weitere Vorgehen abzustimmen. „Wir gehen mit der Regierung partnerschaftlich an die Sache, um das Problem zu beheben.“ Demnächst soll der Marktgemeinderat informiert werden, welche anlagentechnischen Besserungen erforderlich sind.

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