In der voll besetzten Issinger Turnhalle ist es mucksmäuschenstill. Musiker und Zuhörer schauen gebannt zu den fünf Herren, die nun zum ersten Mal an diesem Nachmittag ihre Schilder mit den Bewertungen heben: Es ist viermal die „9“ und einmal die „8“ für Intonation und Stimmung des Pflichtstücks „At the Break of Gondwana“ der Musikkapelle Obermeitingen. Bis zum Abend haben die Juroren 120-mal ihre Tafeln gezeigt und damit sechs Kapellen bewertet, die zur Freude des Publikums beim 42. Bezirksmusikfest in Pflugdorf-Stadl in der offenen Wertung angetreten sind.
Mal drängten sich rund 80 Musiker des Schülerblasorchesters St. Ottilien in der Halle, mal hatten die 28 Bläser aus Mammendorf ganz viel Platz. Für einen Ohren- und Augenschmaus sorgte die Musikkapelle Mauls, die extra aus Südtirol zum Wertungsspiel angereist war und sogar ihre Marketenderinnen mitgebracht hatte. Die Pflicht- und Selbstwahlstücke reichten von der Polka bis zu sinfonischen Werken wie „Arcana“.
Zum Ausgleich für den Druck bei der offenen Wertung konnten sich die Juroren bei der übrigen Wertung abwechseln und hatten dadurch „viel Zeit für die Beratungsgespräche mit den Dirigenten“, freute sich Wille. Die Zuschauer kamen ebenfalls auf ihre Kosten: Der Bezirk veranstaltete erstmals ein Gewinnspiel, bei dem die Besucher sich als Juroren versuchen durften. „Das ist sehr gut angekommen“, freute sich Bezirksleiter Bernhard Weinberger. Die Gewinner der von den LEW gestifteten Geldpreise werden am 13. Mai nach dem Festzug zusammen mit den Wertungsspielergebnissen bekannt gegeben.