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Bauweise: Aus Strohballen, Holz und Lehm

Bauweise

Aus Strohballen, Holz und Lehm

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    So sieht das Strohballenhaus momentan aus, es wird aber noch verkleidet.
    So sieht das Strohballenhaus momentan aus, es wird aber noch verkleidet. Foto: Fotos: Julian Leitenstorfer

    Epfach Im ersten Moment hört es sich etwas merkwürdig an: ein Haus aus Strohballen. Klingt zwar gemütlich, aber nicht unbedingt stabil oder brandsicher. Das dachte Lucia Lehner anfangs auch, hat sich aber eines Besseren belehren lassen. Jetzt ist sie so überzeugt von der

    Eigentlich kommt Lucia Lehner aus Denklingen, wo sie Permakultur (siehe Infokasten) betreibt, Gemüse und Obst anbaut. „In

    Aber sie war neugierig geworden, recherchierte im Internet, stieß auf den Fachverband für Strohballenbau Deutschland – und auf Zimmerermeister Ulrich Schmidt aus Mühlacker bei Pforzheim, seines Zeichens staatlich geprüfter Bautechniker, der sich auskennt mit dieser Art, Häuser zu bauen. Und er überzeugte sie von der „ökologischen und nachhaltigen Bauweise, von der sehr guten Dämmung durch das Stroh und dem großen Energiespareffekt – und vom wunderbaren Wohnklima in so einem Haus, weil alles komplett ohne Schadstoffe ist“, wie er berichtet. „Und man braucht kein CO2 und nicht so unglaublich viel Wasser wie bei Beton. Man braucht nur einen Trekker, der die Ballen bringt.“

    Mäuse oder Insekten seien im Übrigen hier genauso wenig zu befürchten wie in jedem anderen Haus. Ebenso verhält es sich laut Schmidt mit dem Brandschutz, alle wichtigen Vorgaben seien erfüllt. Denn das Stroh – bei Lehners Haus mit rund 117 Quadratmetern Wohnfläche werden 800 Ballen gepresstes Stroh benötigt – liege ja am Ende nicht offen da, sondern wird als Dämmstoff zwischen Fichtenholzbalken verwendet und dann innen komplett mit Lehm verputzt. Und außen wird alles mit Holzweichfaserplatten verkleidet und dann mit Putz versehen, erklärt der Fachmann.

    Günstig, aber zeitaufwendig

    Zwar handelt es sich bei Stroh um einen günstigen Baustoff, allerdings ist diese Bauweise mit viel größerem Zeitfaktor verbunden, sagt Ulrich Schmidt, also daher nicht günstiger als andere. Alleine das Aufbringen des Lehms koste viel Zeit – „dafür zieht der Lehm hervorragend alle Giftstoffe aus der Luft und sorgt so zusätzlich für ein tolles Klima“. Um die Stabilität muss sich auch keiner Sorgen machen – dafür sorgt die massive Holzkonstruktion des Hauses. Die Holzbalken sorgen im Wohnraum für viel Gemütlichkeit.

    Lucia Lehner kaufte sich in Epfach ein 400-Quadratmeter-Grundstück für ihr Haus und kann es kaum erwarten, einzuziehen. Viele Epfacher kämen zum Schauen vorbei – „es ist eine echte Attraktion“, freut sich die baldige Strohhausbesitzerin. Vor allem ist sie auf den Winter gespannt. Dann muss sie kaum heizen in ihrem Energiespar-und-Umwelt-Haus („Das könnte ich komplett recyceln!“), das einen Küchenheizherd mit integrierter Wandheizung haben wird. „Man braucht kaum Strom und das Wasser wird mit Schwerkraft heiß gemacht.“ Permakultur pur also.

    Infos www.fasba.de, www.natuerlich-schmidt.de

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