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Ausstellung: Gegensätze ziehen sich an

Ausstellung

Gegensätze ziehen sich an

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    Die Ausstellung „statisch – akrobatisch“ stellt Werke von Irene Fastner und Heike Pillemann (Foto) einander gegenüber.
    Die Ausstellung „statisch – akrobatisch“ stellt Werke von Irene Fastner und Heike Pillemann (Foto) einander gegenüber. Foto: Nue Ammann

    „Statisch-akrobatisch“ lautet der Titel der Ausstellung in der Galerie Josephski-Neukum in Issing und suggeriert ein Zusammentreffen gegensätzlicher Positionen. Und Gegensätze, so die Binsenweisheit, ziehen sich an. Das trifft auch auf die Arbeiten von Irene Fastner und Heike Pillemann zu.

    Im ersten Ansehen scheinen die Arbeiten, darunter Malerei, zum Teil auch Hinterglas-, Zeichnungen, Radierungen und collagierte Papierarbeiten, in Opposition zu stehen: klare Linien und Farbflächen, eindeutige, naiv bis comichaft angelegte Darstellungen eingefrorener, alltäglicher Situationen bei Irene Fastner, und diesen gegenüber Heike Pillemanns expressive Bildgeschehnisse teilweise mit skizzenhaft realitätsbeschreibenden Elementen, die in ihrer Komposition ein traumähnliches, chaotisches Neben- und Übereinander zeigen.

    Mit elf vorangegangenen Einzelausstellungen (seit 1989) in der Galerie Josephski-Neukum ist Heike Pillemann eine feste Größe im Künstlerkader der Galerie. Mit Irene Fastner verbindet sie unter anderem eine bereits mehrjährige künstlerische Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Dreiergruppe „Do the Do“, in der sie mit dem bei Josephski-Neukum bekannten Künstler Tom Kristen Schnipsel aus ihren Atelierpapierkörben in poetische, irrwitzige und auch nachdenkliche Stenografien verwandeln.

    Irene Fastner ist in der Issinger Galerie ein Neuzugang, auch wenn ihre Biografie als Künstlerin bereits 1988 mit dem Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München begann, das sie 1994 als Meisterschülerin bei Professor Helmut Sturm abschloss. „Wir haben zuerst gezögert“, erläutert Joschi Josephski die späte Zusammenarbeit mit Irene Fastner, „bis wir dann die Feinheit in der Malerei von Irene Fastner erkannt haben.“ Ein Prozess, den wohl auch jeder Betrachter durchlaufen wird, denn die markanten Figuren in Irene Fastners Bilder scheinen einem förmlich entgegenzuspringen und dabei lautstark die eigene Bedeutung auszurufen.

    Ob man beide Werke in gleicher Weise wertschätzt, ist bei dieser Ausstellung nur von nachrangiger Bedeutung. Das wirklich Eindrucksvolle und unbedingt Sehenswerte ist, dass aus formal auffälligen Gegensätzen ein zu bestaunendes Ganzes wird, das im Kern unisono spricht.

    Die Ausstellung „statisch – akrobatisch“ in der Galerie Josephski-Neukum in Issing, ist zunächst bis zum 15. Dezember und in 2020 erneut zwischen dem 4. und 12. Januar, jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 19 Uhr, geöffnet. Im Internet: www.galerie-josephski-neukum.de

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