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Auf dem Weg zum Kulturerbe

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Auf dem Weg zum Kulturerbe

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    Die Rekonstruktion eines ca. 5500 Jahre alten Wohnstallhauses auf dem Museumsgelände in Pestenacker. Foto: Walter Herzog
    Die Rekonstruktion eines ca. 5500 Jahre alten Wohnstallhauses auf dem Museumsgelände in Pestenacker. Foto: Walter Herzog Foto: Walter Herzog

    Von den über 1000 Funden im gesamten Alpenbereich, von der Schweiz, Frankreich, Österreich und Deutschland über Italien bis nach Slowenien, wurden insgesamt 156 Projekte für die länderübergreifende Kandidatur nominiert.

    In Bayern sind dies die Funde auf der Roseninsel im Starnberger See sowie die altsteinzeitlichen Feuchtbodensiedlungen Unfriedshausen (Gemeinde Geltendorf) und Pestenacker. Ob die Gemeinde Weil sich eines Tages mit ihrer prähistorischen Siedlung im "Who is Who" der berühmten Denkmäler dieser Welt wiederfindet, hängt nun zunächst vom Votum des Internationalen Rates für Denkmalpflege (Icomos) ab. Dieser hat die nominierten Fundstätten in den letzten Wochen begutachtet.

    Noch viel Arbeit zu leisten

    Für Bayern wurde beispielhaft die Roseninsel ausgewählt. Das Ergebnis ist noch offen. "Wir müssen abwarten, ob unsere bisher getroffenen Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung ausreichen und ohne Auflagen akzeptiert werden. Erst dann werden die prähistorischen Pfahlbauten dem Welterbekomitee zur Anerkennung vorgeschlagen", erklärt Landeskonservator Dr. Sebastian Sommer.

    Frühestens im Sommer 2011 werde das Welterbekomitee über die Aufnahme der Pfahlbauten aus Pestenacker in die Welterbeliste entscheiden. Bis dahin ist auch in der Gemeinde und im Landkreis noch viel Arbeit zu leisten. Die Gemeinden Weil und Geltendorf haben mit ihren zustimmenden Ratsbeschlüssen im letzten Jahr die grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Nominierung gelegt (LT berichtete).

    Der bisherige Träger des Steinzeitdorfes, der "Förderverein Prähistorische Siedlung Pestenacker" (PSP), hat sich mit seinem Vorstand Dr. Ernst Rieber neu aufgestellt. Das bestehende Museum soll attraktiver gestaltet werden. Rieber ist dabei, das Team zu aktivieren, Programme und Veranstaltungen zu konzipieren, feste Öffnungszeiten seien geplant und dann solle auch die Öffentlichkeitsarbeit wieder aktiviert werden.

    "Unser Grobkonzept sieht vor, besonders Jugendlichen und Schulklassen die Steinzeit mit all ihren Facetten in Form experimenteller Archäologie näher zu bringen", berichtet Rieber. Auch der bestehende Museumsbau in Pestenacker müsse erschlossen und ertüchtigt werden, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

    Buch zur Geschichte Pestenackers

    Unterstützend stehe dabei die Landesstelle für nichtstaatliche Museen zur Seite. Begleitend arbeitet Kreisheimatpfleger Dr. Guntram Schönfeld an einem Buch zur Ortsgeschichte Pestenackers, in dem auch über die geschichtliche Einordnung der Siedlung in Pestenacker informiert werden wird. Landrat Walter Eichner zeigte sich auf Nachfrage des LT dem Projekt gegenüber aufgeschlossen: "Weil wird diese Aufgabe alleine nicht stemmen können. Ich halte es für sinnvoll, alle Beteiligten zu gegebener Zeit an einen runden Tisch zu holen, um über die Ausgestaltung und die Freigabe notwendiger Mittel zu sprechen", signalisierte der Landkreischef Unterstützung.

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