Nach dem Sturm kommt Ruhe. Die deutsche Kultband Rammstein hat bewegte Monate hinter sich: Im Jahr 2023 wurden Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann bekannt, die Anschuldigungen drehten sich um zweifelhaftes Verhalten gegenüber weiblichen Besucherinnen rund um die Konzerte und Aftershowpartys.
Während der 60-jährige Frontmann die Vorwürfe gegen sich stets zurückwies, hatten letztlich die Staatsanwaltschaften in Berlin und Litauen entsprechende Untersuchungen eingestellt. Der Grund: Mangelnde Beweislage. Die Auswertung der verfügbaren Beweismittel ergaben keine Anhaltspunkte, dass Lindemann „sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen“ vornahm.
Rammstein beendet Stadion-Tour 2024: „Heilender Akt“ für die Berliner
Ein „heilender Akt“ sollte für die in Berlin beheimatete Combo nun die Stadion-Tour 2024 werden - laut einer Mitteilung, welche Rammstein nach dem letzten Konzert in Gelsenkirchen am 31. Juli auf ihrer Website und sozialen Netzwerken veröffentlichte.
Mit der zu Ende gegangenen Tour setzte die seit 30 Jahren bestehende Musikgruppe auch ein Zeichen des Fortbestands, nachdem schon länger - und besonders im Zuge der letztjährigen Vorwürfe - Trennungsgerüchte die Runde machten. Die seien stets Spekulationen von außen gewesen, hieß es bei der Deutsche Presse-Agentur (dpa) Ende des vergangenen Jahres in Berufung auf das Umfeld der Band - und dass ein Rammstein-Ende bei den Mitgliedern nie ein Thema gewesen sei. Stattdessen habe man den Angaben zufolge gehofft, „einfach weitermachen“ zu können.
Band Rammstein äußert sich zu möglichem Aus und Vorwürfen aus 2023
Doch wie sieht die Zukunft von Rammstein nach dem Finale der Stadion-Tour aus? Fans können aufatmen, denn ein baldiges Ende scheint nicht in Sicht: „Wir möchten all unseren Fans, unseren Freunden und Besuchern unserer Konzerte ein großes Dankeschön aussprechen“, beginnt die Nachricht an die Fans. Es folgt eine Huldigung an die Anhänger und die gemeinsamen Erlebnisse. „Durch euch sind wir eine Band, die ihre Freude an der Musik und auf der Bühne wiedergefunden hat. Jedes Konzert war für uns ein heilender Akt. Wir danken euch dafür“, lautet die emotionale Botschaft.
Auch ein Statement zu den unrühmlichen Schlagzeilen der vergangenen Zeit ist darin zu finden. Es geht um die Anschuldigungen und den mittlerweile abgeflauten, medialen Sturm, der auf die Band einprasselte: „Wir setzen uns seit dem letzten Sommer aktiv mit den Vorwürfen auseinander, die gegen die Band erhoben wurden. Wir nehmen diese Auseinandersetzung ernst, auch wenn vieles daran haltlos und maßlos überzogen ist.“
Nun dürfen sich die sechs Musiker mit dem Hang zu theatralischen Bühnenshows erstmal eine längere Auszeit gönnen.
Wie geht es weiter? Rammstein „am Ende angelangt“, doch der Weg geht weiter
In den vergangenen Jahren hatte die 1994 gegründete Musikformation, deren Genre mitunter als „Neue Deutsche Härte“ bezeichnet wird, im Rahmen der Stadiontour nicht weniger als 135 Konzerte vor mehreren Millionen Fans gespielt. Wer nun jedoch befürchtet (oder gar hofft), Ramstein würde das Mikrofon, die Gitarre und andere Instrumente an den Nagel hängen, bekommt eine Botschaft mit auf den Weg:
„Diese gewaltige Stadiontour mit dieser großartigen Show und dieser außergewöhnlichen Bühne ist (...) am Ende angelangt.
- Rammstein ist es nicht.
- Wir sind es nicht.
- Ihr seid es nicht.
- Der Weg geht weiter …
- Adieu, Goodbye, AUF WIEDERSEHEN!!!“
Das heißt, die kontroverse Band mit den düsteren Texten, brachialen Klängen und außerordentlichen Bühnenauftritten wird Fans und andere Musikliebhaber noch länger auf dem weiteren Lebensweg begleiten.
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