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Foto: Malte Krudewig, dpa
Foto: Malte Krudewig, dpa

Gleich vierfach im Münchner Olympiastadion diesen Sommer: Till Lindemann mit Rammstein und einer Blut-und-Feuer-Live-Show.

Überblick
12.01.2023

Das bietet die Konzertsaison 2023 in Pop und Rock

Von Wolfgang Schütz

Von Rammstein bis zu Tokio Hotel, vom riesigen Olympiastadion bis zur kuschligen Kantine, von draußen in Füssen bis drinnen in Neu-Ulm: Eine Auswahl der kommenden Live-Shows.

Der große Überschuss an durch Corona verschobenen Konzerten ist abgebaut, die Branche hat ihre Probleme – dennoch sind die Kalender auch für 2023 voll mit Hochkarätigem unterschiedlicher Sparten. Bei den mitunter deutlich gestiegenen Ticketpreisen müssen sich wohl nun mehr Fans als bislang überlegen, ob die großen Star-Konzerte (ohne Absatzprobleme) nicht zu viel vom Budget verbrauchen, das ansonsten auch für mehrere kleinere Konzerte (mit teils prekär gewordenen Musikersituationen) zu klein wäre. 

Ob als Entscheidungshilfe oder bloß als Überblick, hier also eine Auswahl dessen, was sich in der Region und den Landeshauptstädten München und Stuttgart so bietet. Von einer Fortsetzung der Mega-Konzerte des vergangenen Jahres an der Münchner Messe ist bislang nichts bekannt.

Konzerte 2023 in Schwaben und Oberbayern: Rammstein, Pink und Depeche Mode im Olympiastadion

Obwohl Helene Fischer und Andreas Gabalier wieder auf Tour sind – diesmal spielen beide nicht im Münchner Olympiastadion, sondern in der Halle nebenan. Helene Fischer gleich vom 26. September bis zum 1. Oktober, nachdem sie in der Stuttgarter Schleyerhalle bereits vom 2. bis zum 7. Mai auftritt. Andreas Gabalier spielt nur ein Mal in der Olympiahalle (19. 5.) und in der Schleyerhalle (18.5.), dafür aber auch am 21. Juli in Füssen, am 11. August beim Schloss Salem Open Air. Die größten Stadien füllen andere Superstars 2023. Das Münchner Olympiastadion etwa bespielen Rammstein gleich viermal zwischen 7. und 11. Juni, Pink tritt immerhin zweimal dort auf, am 5. und 6. Juli, jeweils für einen Abend vor bis zu 80.000 Menschen spielen die auf ein Kern-Duo geschrumpften Depeche Mode am 20. Juni und Bruce Springsteen am 23. Juli. Bis zu 60.000 Fans bietet der Cannstatter Wasen in Stuttgart Platz – und dort zu feiern sind Dieter Thomas Kuhn am 22. Juli, Deichkind am 4. August, ist das Heimspiel von Cro am Tag darauf und eine Jubiläumssause von AnnenMayKantereit am 12. August. Die kommen freilich auch nach München, dort aber dann in die Olympiahalle. 

Dort, wie in der Schleyerhalle, gibt es zudem freilich Promi-Programm reichlich. Grönemeyer etwa spielt am 25. Mai in München und 30. Mai in Stuttgart, die Scorpions treten am 5. Juni in München und am 21. Mai in Stuttgart auf und Frei.Wild am 26. Mai in Stuttgart, am 27. Mai in München (und zudem unter anderem in Kempten in der BigBox am 2. Juni). Iron Maiden spielen 31. Juli und 1. August in der Olympiahalle, wo am 17. und 18. Mai Harry Styles tanzt, am 26. Mai Capital Bra rappt und am 24. Juni die Promis der Hollywood Vampires rocken. Fettes Brot spielen auf ihrer Abschiedstournee in Stuttgart in der Schleyerhalle (2.5.), in München aber in „nur“ in der zweitgrößten Halle, dem Zenith (30. 4.). Wie auch Limp Bizkit am 30. und 31. März (zuerst Stuttgart, dann München). Und wie Sido am 31. Oktober (Zenith) und am 7. November (Schleyerhalle). Nur zum Beispiel. Eine Besonderheit in Münchner Zenith: Das Gastspiel der Arctic Monkeys am 25. April. Und in Stuttgart: Das von Tokio Hotel am 9. und 10. Mai im Wizemann. Das führt aber schon zu Kleinerem – also in die sogenannten Mittelzentren. 

Festivals 2023: Neu ist "Summerstage" in Augsburg, zweite Auflage von "Superbloom" in München

Zuvor aber kurz der Blick auf die größten Sommerfestivals des Jahres. Bei Rock im Park (2.–4.6.) in Nürnberg stehen als Headliner bislang die Toten Hosen und Kings of Leon fest – beim Southside in Neuhausen ob Eck (16.–18.6.) Die Ärzte und Placebo, Queens of the Stone Age und Muse, Billy Talent und Peter Fox. Und in München lockt das Tollwood in Juni und Juli unter anderem mit Konstantin Wecker und den Fantastischen Vier, Procupine Tree und den Sportfreunde Stiller – das Superbloom-Festival findet am Wochenende zum 2. und 3. September in zweiter Auflage statt, unter anderem mit Imagine Dragons und Marteria, Martin Garrix und Ellie Goulding. 

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Augsburg hat dieses Jahr die Besonderheit neuer Open Airs am Gaskessel unter dem Titel „Summerstage“ zwischen 10. und 13. August. Dabei treten auf: Cro, Wanda aus Wien sowie an einem gemeinsamen Abend Michael Patrick Kelly und Johannes Oerding. Ebendort findet das Jugendfestival Modular auch 2023 wieder statt, vom 26. bis 28. Mai, unter anderem dabei sind Mimy und Josi mit ihrem neuen Projekt Havet. Der von 30. Juni bis 5. August im Stadtteil Oberhausen stattfindende „Sommer am Kiez“ treibt’s wieder besonders bunt: von einem „Ruhrpott Rodeo“ mit Punk-Helden wie Wizo und Slime über ein Reggae-Spezial unter anderem samt Alpha Blondy bis zu Konzerten von J.B.O. oder den Kassierern. Im Kongress am Park spielt zum Beispiel Bonnie Tyler (21.12.), in die kuschlige Kantine kommen unter anderem Die Sterne (20.3.) und Voodoo Jürgens (4.5.) – kein Konzert ist für die große Messehalle 2023 anberaumt. 

Live-Shows und Open Air: Patti Smith in Wiblingen, Peter Maffay in Kempten Open Air

In Ulm und Neu-Ulm ist in der Ratiopharm Arena Größeres geboten, beginnend etwa mit Metal-Heroen im Doppelschlag: Accept am 16. Februar und Manowar tags darauf – zudem stehen Helge Schneider (24.2.) Max Giesinger (10.3.) und das eigene Eisbrecher-Tagesfestival (15.7.) auf dem Programm. Das Ulmer Zelt lockt wieder zwischen 24. Mai und 8. Juli in die Friedrichsau, mit dabei unter anderem Hubert von Goisern. Beim Open Air im Klosterhof in Ulm-Wiblingen (23.–25.6.) treten in diesem Jahr Patti Smith, One Republic und Zaz, zum Wiley-Open-Air in Neu-Ulm (10./13.8) locken Roland Kaiser und Lea. Und auch das vertraute Obstwiesenfestival in Dornstadt (17. –19.8.) findet wieder statt. 

Im Allgäu schließlich spielen in Kempten neben Frei.Wild (siehe oben) auch in der BigBox David Garrett (27.5.) und Haindling (1.7.), Claudia Koreck (18.10.) sowie Seiler und Speer (23.11.) – und auf dem Residenzplatz Peter Maffay (17.6.). Bei Schloss Salem Open Air und bei den Füssener Königswinkel Open Airs: Roland Kaiser (21.7.) und Eros Ramazotti (16.+26.7.), Simply Red (25.+28.7.) und wieder mal Cro (23.7.). 

Und zu alledem kommt noch so viel Schönes, Kleineres, Regionaleres, Kurzfristigeres, das bei aller notwendigen Vorausplanung und beschränktem Budget bloß nicht übersehen werden sollte.

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