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Top Streaming-Hits im Oktober: Gruseln mit neuen Serien

Serien

Streamingtipps für Oktober: Schauriges für den Gruselmonat

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    Friedrich Mücke spielt in „Ich bin Dagobert“ den Erpresser Arno Funke.
    Friedrich Mücke spielt in „Ich bin Dagobert“ den Erpresser Arno Funke. Foto: RTL / Zeitsprung / Wolfgang Ennenbach

    Where’s Wanda?“ (ab 2. Oktober, AppleTV+) – Als „Tatort“-Kommissarin wurde sie nach nur fünf Einsätzen ausgemustert, jetzt wird Heike Makatsch zur Serienheldin. Sie spielt die Kleinstadt-Mutter Carlotta Klatt, deren Teenager-Tochter Wanda eines Tages nicht nach Hause kommt und die daraufhin zur Hobby-Ermittlerin in eigener Sache wird. Denn nachdem Polizei und Öffentlichkeit monatelang vergeblich nach der mutmaßlich entführten Wanda gesucht haben, nehmen Carlotta und Ehemann Dedo (Axel Stein) die Dinge selber in die Hand. „Where’s Wanda“ ist die erste deutsche Serie von AppleTV+ und wird von dem Streamingdienst als Dark Comedy angepriesen. Das weckt Hoffnung auf eine ordentliche Portion schwarzen Humor, aber wirklich viel davon hat die Serie leider nicht zu bieten.

    Ich bin Dagobert“ (ab 2. Oktober, RTL+) – Er nannte sich nach der reichsten Ente der Welt und war in den 90ern einer der meistgesuchten Kriminellen Deutschlands: Der Berliner Kaufhauserpresser Arno Funke alias Dagobert. In der True-Crime-Serie „Ich bin Dagobert“ spielt Friedrich Mücke den Bombenbauer als hochbegabten Einzelgänger, der im Leben Pech gehabt hat: Er atmet in einer schmierigen Autowerkstatt beim Lackieren giftige Dämpfe ein, leidet unter schweren Depressionen und kann erst als Ganove seinen Erfindergeist ausleben. Das Psychogramm eines Verbrechers verbirgt seine Sympathie für Arno Funke nicht, der bei der Produktion als Berater zur Seite stand. 1994 wurde Funke erwischt und 1995 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, 2000 kam er frei und stand drei Jahre später als Kandidat der Dschungelshow „Ich bin ein Star!“ noch einmal im Rampenlicht.

    We’re on it, Comrades“ (ab 4. Oktober, ZDF-Mediathek) – Akte X im Kommunismus: 1983 leistet sich die sozialistische Führung der CSSR in dieser skurrilen Serie ein Institut zur Untersuchung paranormaler Phänomene. Unter strenger Geheimhaltung untersucht eine bunte Truppe schrulliger Wissenschaftler rätselhafte Dinge: Wurde ein Bauchredner wirklich von seiner eigenen Puppe erwürgt? Haben Aliens einen Hobby-Ufologen auf dem Gewissen? Bei ihren Ermittlungen stoßen der naive Ingenieur Vojta (Jan Cina) und der regimekritische Skeptiker David (Jiri Machacek) meist auf sehr irdische Kriminalfälle. Die achtteilige tschechisch-deutsche Comedyserie kommt ein wenig betulich und aus der Zeit gefallen daher.

    Schwarze Früchte“ (ab 18. Oktober, ARD-Mediathek) – Den Antrittsbesuch bei den Eltern seines Freundes hätte sich Lalo anders gewünscht. Nicht dass die zwei wohlsituierten Gutmenschen ihn als schwulen schwarzen Partner ihres Sohnes ablehnen würden, im Gegenteil: Die beiden Villenbesitzer triefen nur so vor verkrampftem Wohlwollen, aber gerade deshalb endet der Abend im Desaster. Lalo wird gespielt von Lamin Leroy Gibba, der auch die Idee zu dieser Serie hatte, die von den Lebenswelten schwarzer queerer Menschen in Deutschland erzählt, aber unabhängig davon auch universelle Geschichten über junge Leute auf der Suche nach ihrem Platz im Leben behandelt. Die sechs Folgen erzählen episodisch, zeitgemäß und interessant, wirken aber insgesamt ein bisschen ziellos. 

    Before“ (ab 25. Oktober, AppleTV+) – Er ist dank seines trockenen Humors einer der beliebtesten Entertainer der USA, moderierte schon neunmal die Oscar-Verleihung und wurde spätestens 1989 mit der Kinokomödie „Harry und Sally“ berühmt: Billy Crystal. 35 Jahre danach spielt er in der Serie „Before“ nicht mehr den ulkigen Lover, sondern einen trauernden Witwer. Seit dem Tod seiner Ehefrau Lynn (Judith Light) versinkt der Kinderpsychiater Eli in Trauer und würde am liebsten gar nicht mehr arbeiten. Doch sein neuester Patient, der völlig verstörte kleine Noah (Jacobi Jupe), drängt sich ungefragt in sein Leben und hat nicht nur eine ominöse Verbindung zu Elis Vergangenheit, sondern auch gruselige Visionen. Was steckt dahinter?        

    Tom Schilling spielt in „Achtsam Morden“ den gestressten Familienvater Björn.
    Tom Schilling spielt in „Achtsam Morden“ den gestressten Familienvater Björn. Foto: Stephan Rabold, Netflix

    Achtsam morden“ (ab 31. Oktober, Netflix) – Atemübungen, Meditieren, Entschleunigung: Achtsamkeit gilt seit ein paar Jahren als Allheilmittel für psychische Gebrechen, und der Autor Karsten Dusse hat den Hype in seinen erfolgreichen Romanen um den Rechtsanwalt Björn Diemel mit viel schwarzem Humor aufs Korn genommen. In der Serienverfilmung von „Achtsam morden“, die sinnigerweise an Halloween startet, verkörpert Tom Schilling den gestressten Familienvater Björn, der als Anwalt eines stadtbekannten brutalen Mafiabosses keine ruhige Minute hat und jeden Kindergeburtstag verpasst – zum Ärger seiner Frau. Gut zu wissen: Dusses Romanreihe besteht aus bislang fünf Büchern, eine Fortsetzung der Thriller-Comedy ist also nicht ausgeschlossen.

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