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  3. Premiere: Richard Wagners "Parsifal" am Theater Ulm

Theater Ulm
25.03.2024

"Parsifal"-Premiere in Ulm: Ein neuer Heilsbringer steht bereit

Sabine Hogrefe als Kundry und Markus Francke als Parsifal in Richard Wagners "Parsifal" am Theater Ulm.
Foto: Kerstin Schomburg

Intendant Kay Metzger inszeniert Richard Wagners Bühnenweihfest "Parsifal" mit reichlich religiöser Symbolik. Das Theater Ulm wächst bei diesem fünfstündigen Mammutakt über sich selbst hinaus.

An Richard Wagners letztem Werk, dem Bühnenweihfest "Parsifal", scheiden sich die Geister. Man kann es lieben oder ablehnen – wobei das Klangerlebnis viele Menschen begeistert und aufwühlt, der Text aber seine Herausforderungen hat. Am Theater Ulm bescherte Kay Metzgers "Parsifal"-Inszenierung ein volles Großes Haus mit Publikum aus ganz Süddeutschland – und nach gut fünf Stunden Aufführung minutenlange stehende Ovationen.

Der Jubel ist verdient: Es ist ein musikalischer Mammutakt, in dem das Theater Ulm über sich hinauswächst – in den Gästen wie in den fest engagierten Sängerinnen und Sängern des Hauses, im Orchester, das Felix Bender wunderbar ausbalanciert leitet – und Kay Metzgers Inszenierung ist schlüssig und durchdacht. 

Das Bühnenbild zu Kay Metzgers "Parsifal" ist düster und minimalistisch

Richard Wagner, der sich in den Figuren dieses Werks an einen im frühen 13. Jahrhundert von Wolfram von Eschenbach verfassten Roman anlehnt, war die Landschaftsmalerei auf der Bühne wichtig. Heiko Mönnich gestaltet die Bühne 142 Jahre nach der Bayreuther "Parsifal"-Uraufführung für Metzgers Inszenierung genau gegenteilig: steriler, düsterer und minimalistischer ist die Gralsburg im Grunde nicht denkbar. Wobei vor allem zum Ende – und in Kundrys Kleidung – noch das liturgische Violett des Karfreitags hinzukommt, an dem der letzte Aufzug spielt. 

Kay Metzger packt reichlich religiöse Symbolik in seine Inszenierung – doch wer genau hinschaut, sieht: Diese Interpretation unterlegt eine universelle Religion um Wiedergeburt und Erlösung mit viel Mystik, mit teilweise christlichen und teilweise buddhistischen und hinduistischen Elementen und einem ideologischen Vegetarismus. Ob Wagner eine neue Religion begründen wollte, ist bis heute umstritten. Kay Metzgers "Parsifal"-Interpretation tendiert dazu, diese Frage mit Ja zu beantworten. Am riesigen Kruzifix auf der Bühne tauscht der Ulmer Intendant das "INRI"-Schild, das Jesus als König der Juden benennt, gegen ein anderes Schild aus. "INRI" liegt zerschlagen am Boden, "Gott ist tot" steht da stattdessen. Im Verlauf des ersten Aufzugs brechen Nägel, Christus pendelt nur noch an der linken Hand am Kreuz. Am Karfreitag liegt der Korpus sogar zerschlagen am Boden. Gralsritter, denen es nicht mehr gelingt, das umgefallene Kreuz aufzurichten, kehren den Staub weg: Hier geht etwas zu Ende – und Parsifal steht schon als neuer Heilsbringer bereit. Dem Hoffnungsträger salbt Kundry – ganz wie Maria Magdalena im Neuen Testament – die Füße und trocknet sie mit ihrem Haar. 

Von christlicher Nächstenliebe ist in "Parsifal" wenig zu spüren

Der Ulmer Parsifal kommt auch optisch wie ein Kaspar Hauser daher, tumb, abgeschieden von der Welt, weder die Namen seiner Eltern noch ein Woher oder Wohin kennend. Erst Kundry enthüllt ihm seinen eigenen Namen – der im Persischen "reiner Tor" bedeuten soll. Der, von dem sich alle Erlösung und Neubeginn erhoffen, muss fern der Ratio sein, aber er muss Askese und Mitleiden erlernt haben – wobei von christlicher Nächstenliebe im "Parsifal" wenig zu spüren ist. Blut fließt, unter anderem aus Amfortas' nicht heilender Wunde, aber auch die Blumenmädchen im an Szenen aus "Jesus Christ Superstar" erinnernden Zaubergarten Klingsors tragen blutige Kleider, sind männerverschlingende Wesen. Im Zaubergarten des Gurus Klingsor leuchten die Nägel in Händen und Füßen Christi wie glitzernden Plastik-Talmi, statt Dornenkrone trägt der Gekreuzigte einen Heiligenschein, und das Schild am Kreuz verkündet "LOVE". Die Gralsritter dagegen, sich bekreuzigend und stampfend in den Kampf marschierend, erinnern daran, dass von den Kreuzzügen bis zum Nationalsozialismus mit dem Segen der Kirche getötet wurde. 

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Für das Mammutwerk engagierte das Theater Ulm Gäste: Der Bass Wilfried Staber aus Heidelberg beeindruckt als Gurnemanz, Sabine Hogrefe gibt Kundry die Aura einer zugleich mütterlichen und verführenden Grenzgängerin zwischen realer Welt und Hexenwelt. Neben ihnen überzeugen die Sänger des Hauses nicht weniger: Dae-Hee Shins Bass und seine Schauspielkunst lassen den verzweifelt Schmerzen leidenden Amfortas, der einst die Gralsregel der Keuschheit des Grals mit Kundry übertrat, glaubhaft werden. Die Titelrolle des Parsifal vertraute Kay Metzger Tenor Markus Francke an, und er lohnt das in ihn gesetzte Vertrauen mit seiner bisher größten Leistung in Ulm. Martin Gäblers Klingsor ist ähnlich stark, vor allem dann, wenn er sich als Guru gerieren darf. Milcho Borovinovs Bass passt zur Figur des einstigen Gralskönigs Titurel, einzig bewegt er sich zu wenig wie jener sterbenselende Stammvater, der seit langer Zeit in seinem Grab haust. 

Weitere Aufführungen am 29. 3., 7. und 28.4., 9. und 18. 5.

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