Taylor Swift ist am Samstag, 27. Juli, das erste Mal in München aufgetreten. Im Olympiastadion waren 74.000 Fans versammelt. Vor dem Stadion und auf dem Olympiaberg hat sich ebenfalls eine gewaltige Menge an Menschen eingefunden. So voll war das Areal rund um das Stadion lange nicht. Wir haben gleich nach dem Ende ein paar Konzertbesucher befragt, wie sie den Auftritt fanden und haben auch selbst ein paar Zeilen mit unseren Eindrücken geschrieben - alles ungefilterte erste Eindrücke.
Susi, 25 Jahre (Wien)
Es war so cool, ich habe Taylors Konzerte bisher nur im Live-Stream verfolgt, es ist einfach ganz anderes, hier zu sein und ihre Stimme zu hören. Ich habe das Konzert mit meinem Kumpel vom Olympiaberg aus gesehen, man hört richtig gut von da oben. Die Leute waren alle super nett, haben uns Freundschaftsbändchen geschenkt, Essen angeboten und Videos geschickt, wie wir tanzen. Es hat einfach so Spaß gemacht. Ich höre Taylor schon seit zwölf Jahren, mein Lieblingssong unter allen, die sie gespielt hat, war definitiv „The smallest man who ever lived“ vom neuen Album „The Tortured Poets Department“. Kleidungsmäßig habe ich mich am Song „Bad Blood“ aus der 1989-Era orientiert. In Wien sehe ich Taylor dann live im Stadion, da habe ich ein Ticket bekommen. Ich freue mich schon so. Aber jetzt wird erst mal weiter gefeiert, ich habe Geburtstag, auch deswegen sind wir hergefahren.
Henrike (Pfaffenhofen)
Wir haben uns das Konzert vom Olympiaberg aus angesehen. Ich war mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern hier, die Ältere ist 16 Jahre alt und hatte ein Ticket fürs Stadion. Wir wollten sie eigentlich nur herbringen und wieder nach Hause fahren, aber wir hatten Glück mit dem Parkplatz und sind geblieben. Die Stimmung hat uns super gefallen, es war zwar relativ steil zum Sitzen am Berg, aber die Akustik war gut und am besten war sowieso das Publikum, alle haben mitgesungen und sich gefreut, das war richtig toll. Wir waren schon um 11.30 Uhr hier, unsere Tochter stand als Nummer 410 in der Schlange und war dann im Stadion wohl auch recht weit vorn. Anfangs haben wir noch Nachrichten hin- und hergeschickt, aber irgendwann ging nichts mehr, weil das Netz völlig überlastet war. Bestimmt hat es ihr auch super gefallen. Eigentlich wollte sie auch gern aufs „Noishausen Festival“ in Schrobenhausen, um ihre aktuelle Lieblingsband Plume zu sehen. Aber Taylor ging dann doch vor, wir haben das Ticket schon vor einem Jahr gekauft. Als ich mit meiner Tochter den Film zur Eras-Tour angeschaut habe, habe ich gemerkt, dass ich doch mehr Lieder kenne, als ich dachte. In Vorbereitung auf das Konzert hat sie noch mal viel Taylor gehört und uns alle gecoacht. Und Freundschaftsbändchen haben wir natürlich auf gebastelt.
Richard, 49 Jahre (Augsburg)
Was für ein Wahnsinn, was für ein Rummel, was für eine Show. Da will man als Kulturredakteur wissen, was dran ist an den vielen Schlagzeilen über Taylor Swift Superstar, da schaut man mal rein in den Eras-Konzertfilm und dann noch einmal, weil das Charme hatte. Ein paar Monate später ist es so weit: München, Olympiastadion, einer von 74.000. Als Taylor dann tatsächlich in Glitzer-Cowboy-Boots die Bühne betritt, erreicht das Stadion ungeahnte Lautstärken. Taylor Swift, das ist nicht nur die geniale Songtexterin, Taylor Swift, das sind im Stadion auch die Swifties, 74.000 eigene Inszenierungen, mit Swift-Shirts oder in Boots, mit Glitzer an den Wangen oder Glitzer am Rock, mit Freundschaftsbändchen und natürlich Smartphones, die an diesem Konzertabend wie an jedem Swift-Konzertabend das Netz zum Glühen bringen. Jeder Moment wird gefilmt und in Bildern festgehalten. Überall also immer auch Arme, Displays, verstellte Sicht - und dieses Phänomen. Und die Musik, das Konzert, die Show? Ein dreieinhalbstündiger Rausch.
Nick, 33 Jahre (Köln)
Ich habe die Eras-Tour dreimal gesehen, zweimal in Gelsenkirchen und jetzt in München. München hat mir am besten gefallen. Die Arena ist wunderschön. Die Sonne am Nachmittag war großartig, am Ende noch eine Regenshow zu bekommen, war mega. Was mir auch aufgefallen ist: Gelsenkirchen war organisierter. In München war das Chaos am Einlass einfach furchtbar, das Konzert war super.
Claudia, 69 Jahre (Augsburg, Berlin)
Eigentlich fehlen einem die Worte: Es ist amazing, unforgettable. Man vergisst es nicht, es berührt dich, es bewegt dich, es inspiriert dich. In dreieinhalb Stunden wirst du mehr und mehr Teil dieser Aufführung, dieses Stücks. Das habe ich noch nie erlebt. Tausende von Menschen werden über Beleuchtung, über Sprache, über Mitsingen, über Herzen, über Luftballons Teil der Aufführung wurden. Ich habe auch noch nie ein Konzert erlebt, wo eine Künstlerin dreieinhalb Stunden durchpowert, ohne Punkt und Komma, mit einem großartigen Team und dabei noch eine solche Freundlichkeit und Herzlichkeit mit auf die Bühne bringt, auch mit einem Augenzwinkern. Es ist unvergesslich. Und wie sie am Schluss im Regen steht, das hat sich mit der gigantischen Eröffnungsfeier von Paris verbunden.
Luise, 21 Jahre (Freiburg)
Seit ich das Ticket bekommen habe, habe ich mich auf diesen Abend gefreut. Der Abend heute war unbeschreiblich für mich, das war richtig krass. Als sie auf die Bühne kam, war das wie ein Stress, aber ein Stress im guten Sinn. Das war ein ganz anderes Gefühl als Taylor Swift auf dem Bildschirm. Ich habe mich im Vorfeld jetzt nicht so eingelesen, dass ich alles über den Ablauf wusste, ich wollte mir ein paar Überraschungen lassen. Es wirkt sehr authentisch. Man hat das Gefühl, dass es wie eine Interaktion mit Taylor wirkt.
Tuuli, 28 Jahre (Finnland)
Wir waren seit heute Mittag hier, um uns anzustellen. Der Einlass war dann recht chaotisch, da hatten wir uns etwas mehr typisch „deutsche Organisation“ erwartet. Die Show mit Taylor war großartig, ich bin seit ihrem Debut-Album (2006) Fan! Schade, dass wir morgen schon ganz früh wieder zurück nach Finnland fliegen.
Ella, 18 Jahre (Finnland)
Ich gehöre eher der neuen Generation der Swifties an. Ich kannte ein paar der gespielten Lieder nicht, hatte aber trotzdem Riesenspaß. Vor allem die Surprise Songs habe ich geliebt! Die Eras Tour hier in München ist für Tuuli und mich ein perfektes gemeinsames Geburtstagsgeschenk: Sie hatte gestern Geburtstag, bei mir ist es in wenigen Stunden soweit.
Hannah, 19 Jahre (Memmingen)
Kein Schreikampf, keine Tränen – meine Reaktion auf das Eras-Tour-Konzert mag nicht in das typische Bild eines langjährigen Swifties passen. Seit gut zehn Jahren kenne ich jede Liedzeile von Taylors Songs, feiere jede neue Ankündigung. Natürlich war ich etwas erschlagen, als „The Taylor Swift“ die gigantische Bühne des Olympiastadions in München betreten hat. Aber irgendwie hat es sich auch richtig angefühlt: Endlich sehe ich die Künstlerin, deren Liedzeilen für mich Zuhause bedeuten, wenige Meter von mir entfernt. Absehen von der festgeschriebenen Setlist, die mich trotz ständiger Social-Media-Beschallung abgeholt hat, haben mich vor allem die Surprise Songs begeistert. Die Mashups von „Fresh Out The Slammer“ mit „You Are In Love“ und „ivy“ mit „Call It What You Want“ haben mir doch noch einen Quiecker entlockt. Wie so oft gab mir Taylor das Gefühl, nur für mich zu singen – auch mit dem ein oder anderen Patzer. Sympathisch, das ist meine Taylor!
Da würde ich nicht mal mit Freikarten hinwollen. Zu viele Menschen. Und vom Hocker reißt mich die Dame nicht. So spontan würde mir keiner ihrer Songs einfallen. Viel Hype um nichts!
Sehr seltsame Definition von "nichts" - ob man ihre Musik nun mag oder nicht sei mal dahingestellt. Sie schafft es allerdings weltweit Millionen Menschen zu begeistern, weit über ihre Konzerte hinaus und ist auch im öffentlichen Leben sehr positiv präsent. Melden Sie sich bitte wieder wenn Sie so viel "nichts" hinkriegen...
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