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Das Taylor Tagebuch: Alles zu Taylor Swift & der Eras-Tour in Deutschland. 16. Juli.

Taylor Swift

Das Taylor-Tagebuch - 16. Juli

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    Die erfolgreichste Popkünstlerin dieser Zeiten: Taylor Swift.
    Die erfolgreichste Popkünstlerin dieser Zeiten: Taylor Swift. Foto: Jane Barlow, PA Wire/dpa

    Taylor Swift, die Pop-Sensation der vergangenen Jahre, kommt für sieben Konzerte nach Deutschland. Das Time-Magazin kürte die 34 Jahre alte Amerikanerin zur Person des Jahres 2023 – als erste Pop-Sängerin überhaupt. Taylor Swift hat mehr Nummer-Eins-Alben als jede andere Künstlerin in der Geschichte der US-Charts herausgebracht. Zu ihren Trophäen zählen zwölf Grammy Awards. Darunter vier Awards für das Album des Jahres – ein Rekord. In diesem Tagebuch berichten wir, was Swifties umtreibt, was hinter dem Phänomen steckt, warum alle Travis Kelce lieben und was Eltern vor den Shows in Gelsenkirchen, Hamburg und München wissen müssen.

    16. Juli, 11.41 Uhr: „Neue Single“ von Taylor Swift – folgt ein Musikvideo?

    Über Nacht hat es neue Entwicklungen im Taylor-Swift-Universum gegeben. Das Lied „I Can Do It With A Broken Heart“ vom Album „The Tortured Poets Department“ wurde als Single veröffentlicht. Die Liedzeilen kennen Fans schon auswendig. Taylor Swift spielt es bereits auf der Eras Tour. Eigentlich ist also nicht viel passiert, keine neue Musik. Die erste Frage, die sich Fans aber stellen: Gibt es dazu ein Musikvideo?

    Hier gibt es keine Regel. Mal gibt es ein Video, manchmal erscheint keins. Auch wenn die Zeiten von VIVA und MTV, die in endlosen Schleifen, Musikvideos zeigten, längst vorbei sind, sind die Videos von Swift bei Fans stark nachgefragt.

    Dort versteckt der Popstars unzählige sogenannte . Diese „Oster-Eier“ sind kryptische Hinweise, geheime Botschaften oder Teaser zu neuer Musik. Sie spielen mit Farben, Zahlen und Symbolen. Manchmal gehen sie auf Gerüchte ein, von welcher Person ein Lied handelt, ohne sich dazu je öffentlich zu äußern.

    Swift plant weit im Voraus. Im November 2021 hat Swift in einem Interview mit Jimmy Fallon darüber gesprochen, wie sie bereits als Teenager anfing, Codewörter in ihre Texte einfließen zu lassen. Jedes neue Lied, jeder neuer Post und vor allem jedes neue Musikvideo wird von Swifties genau auf Easter Eggs untersucht. Das treibt die Klickzahlen der Videos natürlich nach oben und verstärkt die Bindung von Fans und Superstar.

    15. Juli, 12.21 Uhr: Spekulationen um neue Eras-Tour-Outfits in Mailand

    Ekstase bei italienischen Swifties: Die Eras Tour ist in Mailand, der heiligen Stadt der Mode, angekommen. Daher ist es nur passend, dass sich nach dem Konzertwochenende (13. und 14. Juli) alles um die Wahl von Swifts neuen Outfits dreht. Auf zahlreichen Social-Media-Kanälen diskutieren Fans, was die frischen Klamotten-Kombinationen zu bedeuten haben. Wir fassen die wichtigsten Spekulationen auf einen Blick zusammen:

    Welche neuen Outfits sind in Mailand dazu gekommen?

    • Fearless Set: Swift trägt ein neues schwarz-goldenes Kleid mit einem Spinnennetz-Muster von Roberto Cavalli
    • Speak Now Set: Swift trägt während des Songs „Enchanted“ ein neues, pompöses Kleid (es ist das insgesamt achte Kleid, das Taylor ausschließlich für dieses Lied trägt)
    • 1989 Set: Swift trägt eine farblich passende Kombination von Crop Top und Rock (blau am Samstag und pink am Sonntag) – das gab es zuvor erst einmal
    • Tortured Poets Department Set: Swift trägt ein neues Kleid mit kürzeren Handschuhen für den Song „Who‘s Afraid Of Little Old Me?“

    Und was hat das zu bedeuten?

    Wie so oft bei der Eras Tour, kann alles, was Taylor Swift tut, alles oder nichts bedeuten. Es ist ein großer Teil der Swiftie-Fankultur, jede kleinste Neuerung zu interpretieren - manchmal ad absurdum. Die aktuell dominantesten Theorien nach den Mailand-Konzerten drehen sich um das Rerecording von „Reputation“.

    Fans wollen etwa in dem neuen Fearless-Kleid einen Hinweis auf das Album Reputation entdeckt haben. Da das Muster an ein Spinnennetz erinnert, das wiederum in die Ästhetik von Reputation (Schlangen, Schwarz/Grün, Düster) passt, glauben viele Swifties nun, dass Swift als nächstes Album Reputation (2017) erneut aufnimmt.

    Ebenfalls heiß diskutiert: Bekommt „Who‘s Afraid Of Little Old Me?“ ein Musikvideo? Viele Swifties wünschen sich für das aktuellste Album TTPD (The Tortured Poets Department, 2024) nichts sehnlicher, als ein Musikvideo zum Fan-Favourite WAOLOM (ja, Abkürzungen sind im Swift-Versum häufig im Gebrauch). Mit dem neuen Kleid steigen aktuell wieder die Hoffnungen.

    Bonus: Was waren die Surprise Songs in Mailand?

    Bei jeder Show spielt Taylor kurz vor Ende zwei Surprise Songs, die nicht auf der Setlist stehen. Bei jedem Konzert fiebern die Fans auf die Überraschungslieder hin. Bei den Eras-Tour-Shows in Mailand durften sich Swifties diesmal über folgende Songs freuen:

    • Samstag, 13. Juli: Mashup von „the 1“ und „Wonderland“ (folklore und 1989) - Gitarre
    • Samstag, 13. Juli: Mashup von „I Almost Do“ und „The Moment I Knew“ (Red) - Klavier
    • Sonntag, 14. Juli: Mashup von „Mr. Perfectly Fine“ und „Red“ (Red) - Gitarre
    • Sonntag, 14. Juli: Mashup von „Getaway Car“ und „Out Of The Woods“ (Reputation und 1989) - Klavier

    14. Juli, 19:53 Uhr: Post-Konzert-Amnesie: Warum leiden viele Swifties an Erinnerungslücken nach Swift-Konzerten?

    Das Leben besteht aus Erleben und Vergessen. Die großen Momente im Leben vergisst man aber in der Regel eher nicht: Hochzeit zum Beispiel, auch wenn manche Menschen die nach ein paar Jahren ja dann auch gerne wieder vergessen würden. Egal. Manchmal ist es anders, würde man sich wahnsinnig gerne erinnern, kann es aber nicht? Christoph Kramer zum Beispiel an das Finale der Fußball-WM 2014. Weil er im Spiel nach einer Viertelstunde böse gegen die Schulter des Argentiniers Ezequiel Garay prallte, weiß er zumindest von der ersten Halbzeit nichts mehr – nicht einmal, wie er danach in die Kabine gekommen ist.

    So viel Vergessen wie bei den Swift-Konzerten ist dann aber doch außergewöhnlich. In London, in Paris, in Zürich, demnächst dann Gelsenkirchen…. Swifties, die eine Konzertkarte ergattert haben und am nächsten Tag aufwachen, sich verwundert die Augen reiben, weil: Wie war das noch mal gestern? Immer wieder berichten Fans, dass sie nach dem Konzert Erinnerungslücken haben, manche regelrechte Erinnerungslöcher, in denen der ganze Abend verschwunden ist: Post-Konzert-Amnesie. Wie kann das passieren?

    Hier noch einmal erklärt von Jörn Glasenapp, Autor des Buches „Taylor Swift. 100 Seiten“ (Reclam), zusammengefasst in, wie er selbst schreibt, laienhafter Kurzform, weil er schließlich kein Neurowissenschaftler ist, sondern Professor für Literatur und Medien, in Bamberg übrigens. Jedenfalls, so schreibt Glasenapp: „An Ereignisse, die uns emotional wenig tangieren, erinnern wir uns schlechter, an solche von hoher emotionaler Qualität besser. Ab einem gewissen Punkt aber, wenn das Erregungsmaß die Kapazitäten seiner Verarbeitung übersteigt, verkehrt sich dieser Zusammenhang. Denn dann blockiert unser Hippocampus angesichts der exzessiv ausgeschütteten Botenstoffe. Die Folge: Die Gedächtnisbildung nimmt ab, und das bisweilen drastisch, so dass es zu Filmrissen kommen kann, deren Länge im Falle mancher Swifties jene des Films Titanic sogar noch überstieg. So lange nämlich dauerte das Konzert mit all seiner akustischen, visuellen und taktilen Reizüberflutung, so lange wurde getanzt, mitgesungen und mitgeschrien, so lange währte der adrenalinintensive Ausnahmezustand“.

    Jörn Glasenapp, der schon mehrere Konzerte von Taylor besucht hat, kennt selbst diesen Zustand nicht. Er erinnert sich, wie er schreibt, sehr gut. Anders zum Beispiel als Jenna Tocatilan aus New York, die gegenüber dem Time Magazine erklärte: „Wenn ich das fünfminütige Video, das meine Freundin aufgenommen hat, nicht gesehen hätte, in dem ich zum Überraschungs-Song mitgerockt habe, hätte ich wahrscheinlich jedem erzählt, dass er nicht gespielt wurde.“

    „Swifties sind auch nur Menschen“, sagt Jörn Glasenapp

    Nicht-Swifties haben an dieser Stelle womöglich ein spöttisches Lächeln im Gesicht. Jörn Glasenapp aber schreibt: Swifties sind auch nur Menschen, wollen sich an ihr Leben nicht so sehr erinnern, als es vielmehr erleben. „Entsprechend ist ihre Post-Konzert-Amnesie, bloß ein Tribut an ihr vergangenes totales In-der-Situation-Sein bei der Show sowie die unbändige Freude, die sie dabei verspürt haben.“ Irgendwie beneide er sie sogar.

    Dennoch: Wer Konzertkarten ergattert hat, erzählt vermutlich nicht vor dem großen Abend: „Mensch, hoffentlich bekomme ich diese Post-Konzert-Amnesie, das wäre komplett irre.“ Daher für alle jene noch diesen Tipp von Ewan McNay, Professor am Fachbereich Psychologie an der State University of New York in Albany: Wenn man vor einem Bären wegrenne oder auf einem Konzert schreie, dann signalisiere das dem Gehirn Angst. McNay empfiehlt folgende Strategie: Still stehen und sich entspannen. Damit signalisieren man dem Gehirn, dass man sich nicht zu sehr aufregen müsse. Das könne die Gedächtnisbildung fördern. Das klingt vernünftig, aber auch nicht nach dem, wonach sich der Swiftie sehnt: Schreien, hüpfen, tanzen, mitsingen: „I was there, I remember it all too well.“ 

    13. Juli, 23:31 Uhr: Prinz William tanzt zu „Shake It Off“ - was sind die liebsten Swift-Songs unserer Swifties?

    Kennen Sie eigentlich ein Lied von Taylor Swift? Nach der Tanzeinlage von Prince William beim Taylor-Swift-Konzert in London haben Sie spätestens jetzt den Pop-Hit „Shake it off“ gehört. Den meisten fällt noch „Love Story“ ein, veröffentlicht bereits im Jahr 2008. Auch „Blank Space“ und „Anti-Hero“ ist einigen noch ein Begriff.

    Hillary Clinton, ehemalige US-Außenministerin und Ex-Präsidentschaftskandidatin, hört gerne den Song „Betty“ von dem Album „folklore“. Das ist auch das Lieblingslied von Schauspieler Ryan Reynolds. Natürlich, schließlich ist das Lied nach seiner Tochter benannt. Reynolds gehört mit seiner Frau Blake Lively zu den engsten Freunden des Pop-Stars.

    Unter den Swifties gibt es klare Favoriten: Beispielsweise die zehnminütige Version von „All Too Well“ von dem Album „Red“. Das Magazin Rolling Stone nannte es den großartigsten Song von Swift. Auf „All Too Well“ können sich viele Fans einigen, in der Setlist der Eras Tour ist die zehnminütige Version fester Bestandteil.

    Welche Lieder Sie vor Beginn der Eras Tour in Deutschland gehört haben sollte, verraten wir Ihnen. Allerdings hat jeder Swifie eine eigene Bestenliste. Unsere Tipps:

    Hannahs Top-Five:

    • Gold Rush

    • Style

    • Don‘t Blame Me

    • The Great War

    • August

    Tabeas Top-Five:

    • All Too Well

    • Exile

    • Peter

    • The 1

    • Ivy

    12. Juli, 17:45 Uhr: Swifties in akuter Konzert-Vorfreude - Fans hoffen auf einen Gastauftritt von Travis Kelce

    Taylor Swifts Konzerte in Deutschland rücken näher und näher. Eine der größten Fan-Gruppen in Deutschland stimmt in einem offenen Brief die Swifites ein: „Die Vorstellung, dass wir Taylor Swift bald live auf der Bühne erleben dürfen, gibt uns jeden Tag neue Energie“, schreiben die Admins in der geschlossenen Facebook-Gruppe „Taylor Swift - The Eras Tour - Gelsenkirchen“. Die Vorfreude ist in den Online-Communitys deutlich spürbar. Die letzten Vorbereitungen laufen: Outfits werden zusammengestellt, „Friendship Bracelets“ (die selbstgemachten Armbänder zum Tauschen) gebastelt – und Ingwer-Tee fleißig getrunken. Krank sein, nicht jetzt!

    Das Hamburger Abendblatt lüftet derweil das Geheimnis, wo der Superstar während der Zeit im Norden Deutschlands unterkommt. Unter Fans ein No-Go – Swifites versuchen, die Privatsphäre der 34-Jährigen stets zu respektieren. Teenager, die vor Nobelhotels kampieren, wie einst bei Michael Jackson vor dem Bayerischen Hof in München, sind nicht zu erwarten. Dieser unausgesprochene Deal zwischen den Fans und dem Superstar funktioniert vor allem, weil Swift in ihren Liedern immer wieder beschreibt, wie der Ruhm und Berühmtheit ihrem Privatleben schaden.

    Warum Taylor Swift ihr Privatleben streng schützt

    Nach öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten zwischen Taylor Swift und dem Rapper Kanye West und dessen Ex-Frau Kim Kardashian zog sich Swift um 2017 für eine Zeit aus dem Rampenlicht zurück. Es habe sich angefühlt wie der „Karriere-Tod“, sagte Swift im vergangenen Winter dem Magazin Time. „Das hat mich psychologisch an einen Ort gebracht, an dem ich noch nie zuvor gewesen bin. Ich zog in ein fremdes Land. Ein Jahr lang verließ ich mein Mietshaus nicht. Ich hatte Angst, zu telefonieren. Ich stieß die meisten Menschen in meinem Leben weg, weil ich niemandem mehr vertraute.“

    Kaum vorstellbar, denn seit einem Jahr ist Taylor Swift mit Travis Kelce, dem Football-Star der Kansas City Chiefs, liiert. Nie habe Fans (und auch der Rest der Welt) so viele Bilder, Videos und Inhalte über Taylor Swift erhalten wie in den vergangenen zwölf Monaten. In den sozialen Medien vergeht kaum eine Woche ohne neue Swift-Schlagzeilen. Kelce ist selbst Superstar und Medienprofi – und er hat einen eigenen Podcast, der seit einem Jahr in den amerikanischen Podcasts-Charts durch die Decke geht. Während der Footballspieler und dreifache Super-Bowl-Champion schon dutzende Male mit verschiedensten Kosenamen über Taylor Swift öffentlich gesprochen hat, hat Swift noch nie vor aller Welt den Namen des neuen Freunds in den Mund genommen.

    In London erschien Kelce dann allerdings auf der Bühne und mimte den Background-Tänzer, außerdem tauchte der Footballer in einem Instagram-Post von Swift aus – Ausnahmezustand im Swift-versum. So viel Privatheit hat Taylor Swift seit Mai 2016 nicht mehr geteilt. Ein Swift-Song-Tipp dazu: „Getaway Car“.

    12. Juli, 10 Uhr: „Shake it off“ bringt den Boden zum Beben

    Taylor Swift bringt den Boden zum Beben: Der Schweizer Erdbebendienst hat während des Konzertes im Letzigrund-Stadion an acht Stationen in Zürich Erschütterungen gemessen. Wie der SRF berichtete, war das Konzert an Messstationen, die bis zu sechs Kilometer entfernt waren, spürbar.

    Diese Art von Beben tritt häufiger auch bei Fußballspielen auf. Zwei Wochen zuvor wurden beim Konzert der Band AC/DC in Zürich ebenfalls Erschütterungen gemessen.

    Die stärkste Erschütterung registrierte der Schweizer Erdbebendienst während Swifts wohl bekanntestem Song „Shake it off“. In London zeigte kürzlich erst der britische Thronfolger, Prince William, wie man zu dem Pop-Hit richtig tanzt. Der ganze Körper wird bewegt. Schüttle alles ab, was dich stresst. Banal und therapeutisch zugleich.

    Um ein Beben im Boden auszulösen, braucht es besonders rhythmische Musik zum Tanzen. „Andererseits wird ein Teil der Erschütterungen durch die Vibration verursacht, die von den Lautsprechern ausgelöst werden und sich im Untergrund in Wellen verwandeln“, erklärte Michèle Marti, Leiterin Kommunikation des schweizerischen Erdbebendienstes der ETH Zürich dem Schweizer Fernsehen SRF. Schon bei früheren Konzerten der US-Amerikanerin seien bei „Shake it off“ die stärksten Erschütterungen gemessen worden.

    11. Juli, 17.30 Uhr: The Eras Tour Setlist: Auf diese Songs müssen Swifties in Europa verzichten

    Am liebsten würden Hardcore-Swifties auf der Eras Tour natürlich alle Songs ihrer „Mother“ hören. Auf den dreistündigen (!) Konzerten muss Swift ihre Fans allerdings enttäuschen. Die Sängerin bringt nämlich nur einen Bruchteil ihres Lebenswerkes auf der Eras Tour Setlist unter. Um genau zu sein: „nur“ 47 ihrer über 270 Lieder werden live gespielt.

    Da kann es schon sein, dass der ein oder andere Swiftie seinen Lieblingssong vermisst. Das war seit Beginn der Eras Tour im März 2023 der Fall. Doch seit Swift ihre Mega-Shows in Europa spielt, mussten Fans einen weiteren schweren Schlag einstecken: Taylor hat sechs Lieder gestrichen. Während die Nord- und Südamerika noch in den Genuss von unfassbar unterschätzten Liedern wie „The Archer“ und „Long Live“ kamen, müssen europäische Swifties verzichten.

    Diese sechs Songs sind nicht mehr Teil der Eras Tour Setlist:

    • The Archer (Lover)
    • Long Live (Speak Now)
    • the 1 (folklore)
    • the last great american dynasty (folklore)
    • ’tis the damn season (evermore)
    • tolerate it (evermore)

    Besonders bitter: Vier der sechs gestrichenen Songs stammen von den Alben „folklore“ und „evermore“, die ohnehin viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Die Pandemie-Alben sind Swifts lyrische Meisterwerke – aber auch weniger Mainstream als ihre restliche Musik.

    Weichen mussten die sechs Lieder wegen Swifts neuem Album „The Tortured Poets Department“. Gleich sieben Songs performt Taylor nun Woche um Woche auf den Bühnen Europas – und liefert dabei die kreativsten Choreografien der ganzen Setlist ab. Der Verlust ist also auch ein Gewinn für Swifties. Und wer weiß: Vielleicht tauchen die „verlorenen“ Lieder ja als Surprise Songs trotzdem auf. Taylor ist ja immer für eine Überraschung zu haben.

    10. Juli, 12.20 Uhr: Rügenwalder bietet Traumjob bei Taylor Swift-Konzert

    Ein Traumjob für Swifties! Wer noch auf der Suche nach einem Ticket für die Eras Tour in Hamburg ist, könnte sich die horrenden Beträge auf dem Zweitmarkt sparen und dagegen sogar Geld verdienen. Für eine Nacht sucht der Lebensmittelkonzern Rügenwalder Mühle einen Wurstpromoter. Richtig gehört, während Taylor Swift auf der Bühne im Volksparkstadion steht, können ein paar Wenige den kreischenden Fans Würstchen verkaufen.

    Eigentlich nichts Neues, diese Jobs gibt es bei jedem Fußballspiel und bei jedem anderen Konzert. Die Stellenanzeige des Lebensmittelkonzerns ist allerdings klug und absurd zugleich. Auf einem mit Strasssteinen verzierten Grill liegen braun gebrutzelte Würste. Bei dem Job verdient der Wurstpromoter, laut Anzeige, keinen Renten-, dafür aber einen Karmapunkt. Der Arbeitgeber bietet nach eigenen Angaben für eine Nacht eine „Ausgezeichnete Work-Liveshow-Balance“.

    Dass große Unternehmen auf den Erfolgszug Swift mit aufspringen wollen, ist nicht verwunderlich. In der Stellenanzeige wird der Superstar zwar nie namentlich erwähnt. Die Wortwahl, das Datum und der Ort verraten natürlich sofort, um was es hier geht.

    Für verzweifelte Swifies auf der Suche nach einem Weg ins Stadion ist das kein schlechter Deal. Eine Arbeitsstelle für einen Abend, an einem der begehrtesten Orte in Europa an diesem Tag, zu diesem Zeitpunkt. Und für die Rügenwalder Mühle – ein Marketingerfolg, ganz davon abgesehen, wie gut die Würste am Ende schmecken werden. 

    9. Juli, 17 Uhr: Noch eine Woche bis zur Eras Tour in Deutschland!

    Zürich, Mailand – Gelsenkirchen. Nur noch gut eine Woche, dann tritt Taylor Swift in Deutschland auf. Genau 16 Monate und 112 Shows nach Beginn der Eras Tour am 17. März 2023 in Glendale, Arizona (auch unter dem Namen „Swift City“ bekannt) wird die Tour endlich Deutschland erreichen.

    Erst Gelsenkirchen (oder auch Swiftkirchen), dann Hamburg und München. Seit Monaten laufen bei mir im Auto auf dem Weg in die Redaktion nahezu ausschließlich Swifts Songs. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, da gingen die Karten für die Konzerte in Deutschland in den Vorverkauf. Ich darf mich zu den Glücklichen zählen, die direkt ein Ticket ergattert haben. Bis heute hatte ich also 362 Tage Zeit, um mir die Zeilen der 275 Songs irgendwie einzuprägen. (Nicht einmal die Hälfte sitzt!)

    31 davon veröffentlichte Swift erst im April 2024. Das elfte Studioalbum „The Tortured Poets Deparment“ erschien mitten während der Tour. Das Album TTPD (Swifties, die Fans von Taylor Swift, lieben Abkürzungen) brach alle Rekorde. In der ersten Woche wurde das Album 1,76 Milliarden Mal gestreamt. Dabei trat Taylor Swift in keiner Talkshow auf, gab keine Interviews und nahm auch keine PR-Termine zum Release wahr. Wie auch, die Pop-Königin (von Fans auch „Mother“ genannt) steckte in den Vorbereitungen und Proben für den europäischen Teil der Tour. Eine Tour, die die erfolgreichste der Musikgeschichte werden könnte. Offizielle Zahlen zur Eras Tour gibt es noch nicht. In dreieinhalb Stunden spielt Swift Lieder aus 17 Jahren ihrer Karriere. Jedes ihrer Alben ist eine andere Ära.

    „Das fühlt sich so weit weg an“: Im Dezember steht Swifts letzte Eras-Show an

    Doch ein Ende der Eras Tour ist in Sicht. Das bestätigte Swift persönlich in Liverpool während des 100. Konzerts der Tour. „Die Feier der 100. Show bedeutet für mich, dass ich mir zum ersten Mal eingestehe, dass diese Tour im Dezember zu Ende geht“, sagte Swift. „Das fühlt sich so weit weg an“, so US-Amerikanerin vor den Fans in England. Am 8. Dezember wird Swift in Vancouver die letzte Show spielen. Diese Tour sei für sie definitiv anstrengend, aber auch die freudigste, lohnendste und wunderbarste Sache, die ihr im Leben passiert sei, sagte die 34-Jährige.

    Swifties verschwenden daran noch keine Gedanken. Noch 40 Mal nimmt die Pop-Königin ihre Fans mit durch ihre Diskografie, die von Country-Musik über klassische Pop-Songs bis zu melancholischem Folk reicht. Und wenn Taylor Swift irgendwo auf der Welt auftritt, dann singen und fiebern nicht nur jedes Mal etwa 60.000 Konzertbesucher in aufwendigen Kostümen mit Glitzer im Gesicht mit. Über den Globus verstreut stellen sich Swifties von Nacht zu Nacht den Wecker, bleiben länger wach oder unterbrechen ihren Alltag, um auf Instagram oder Tiktok die Konzerte live mitzuverfolgen.

    Das ist möglich, weil jeden Abend einige Dutzend Fans vor Ort live streamen und ihr Erlebnis online teilen. Die Influencerin Tess Bohne aus Utah in den USA wird bei jeder Show dann sozusagen zur Regisseurin. Sie sammelt die Streams und schaltet auf ihrem Account mal von Stream A zu Stream B und sorgt dafür, dass Swifties keine Minute der Eras Tour verpassen.

    Jeder Auftritt von Taylor Swift birgt eine Überraschung für die Fans

    Doch warum will man diese Show zehn, zwanzig oder hundertmal durch einen wackelnden, verpixelten Livestream sehen? Immerhin gibt es die Eras Tour bereits in Full HD als Konzertfilm bei einem großen amerikanischen Streaminganbieter. Kurz vor Ende des Konzerts taucht Taylor Swift alleine auf der Bühne auf. Sie nimmt eine Gitarre in die Hand, sagt ein paar Worte und spielt ein Lied. Welches? Das ist eine Überraschung. Nachdem sie fertig ist, setzt sie sich ans Klavier und spielt einen zweiten Surprise Song, also ein Überraschungs-Lied. Hier ist alles möglich, denn Swift mischt gerne auch mal zwei oder drei Lieder der 275 zusammen.

    Und wer Taylor Swift auch nur für eine kurze Zeit verfolgt, weiß: Nichts, was die 34-Jährige macht, ist unüberlegt. Sie versteckt Botschaften und gibt kleine Hinweise, über die sich die Fans den Kopf zerbrechen. Vor den Konzerten rätseln die Fans bereits tagelang, welches Lied sie in der entsprechenden Stadt, an diesem Datum spielen könnte. Manches ist offensichtlich. Ihren Song „Paris“ spielt Swift natürlich in Paris. Ein Lied, das ihrer Mutter gewidmet ist („Best Day“), spielte sie am Muttertag.

    Heute Abend: Zürich. Weder Heidi, die Alpen noch Zürich kommen in Swifts Songs vor, auch Schokolade oder Raclette spielen keine Rolle. Gar nicht so einfach herauszufinden, was die Fans heute Abend erwartet – sicher ist allerdings: Neben den 50.000 Besucherinnen und Besucherin im Letzigrund-Stadion werden etwa 30.000 weitere Swifties online die 113. Show verfolgen.

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