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Streamingserien: Von Cyberaktivisten und Westernhelden: Streaming-Tipps im Februar

Streamingserien

Von Cyberaktivisten und Westernhelden: Streaming-Tipps im Februar

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    Die Zwillingsschwestern und Hackerinnen Anna (Saskia Rosendahl) und Benni (Hanna Hilsdorf) in einer Szene des Cyber-Thrillers "A Thin Line".
    Die Zwillingsschwestern und Hackerinnen Anna (Saskia Rosendahl) und Benni (Hanna Hilsdorf) in einer Szene des Cyber-Thrillers "A Thin Line". Foto: dpa

    Eine Serie über Klima-Aktivistinnen, Neues von Martina Hill und Christoph Waltz als Horror-Chef: Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Februar bei Streaming-Anbietern oder im Bezahlfernsehen starten. 

    Martina Hill hat eine Show auf Amazon Prime

    • "Señorita 89" (ab 5. Februar, Magenta TV) – Hübsche Frauen im Bikini, eine Villa unter tropischer Sonne und überall Kameras: Die Location in dieser mexikanischen Serie erinnert an die Flirtshow "Der Bachelor", doch in Wahrheit ist es ein Horrorknast für Kandidatinnen, die sich für die Wahl zur Miss Mexico 1989 bewerben. Sie wollen so der bitteren Armut entkommen, in der ihre Familien leben. Dazu nehmen sie an einem Vorbereitungsprogramm teil, bei dem sie aber zur bloßen Ware degradiert werden: Sexueller Missbrauch, unfreiwillige Schönheitsoperationen, Erniedrigung. Nach dem Tod einer Teilnehmerin begehren die Frauen in dieser sozialkritischen Serie gegen ihre Ausbeutung auf.
    • "Hilarious" (ab 9. Februar, Amazon Prime Video) – "Pastewka", "LOL" und "One Mic Stand": Amazon setzt auf deutsche Comedy. Jetzt darf Martina Hill bei dem Streamingdienst ihr Comeback als Sketchkomikerin feiern und schlüpft wie einst in "Knallerfrauen" in verschiedene Rollen. Sie nimmt Frauenbilder aufs Korn und zieht, mit Promis wie Kurt Krömer und Annette Frier, Werbespots und Fernsehserien durch den Kakao: Sie parodiert Auswanderer-Soaps, Krimiserien, die Gummibärchen-Reklame. "Hilarious" ist übrigens das englische Wort für urkomisch, und an dieser Messlatte scheitert Hill bisweilen. Da fehlt dem Humor oft die feine Klinge.

    Der Kultfilm Django findet eine Serien-Fortsetzung

    • "A Thin Line" (ab 16.2., Paramount+) – Sie kleben sich an Straßen, beschmieren Gemälde und lieferten sich in Lützerath Scharmützel mit der Polizei: Mit ihren Aktionen polarisieren Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen die Gesellschaft. Wo verläuft die Grenze zwischen legalem Protest und kriminellem? Um diese Frage kreist diese deutsche Serie, in deren Fokus die Schwestern Anna (Saskia Rosendahl) und Benni (Hanna Hilsdorf) stehen, zwei Cyberaktivistinnen, die den Bau einer Autobahn stoppen und damit einen Wald retten wollen. Doch nachdem ein Hackerangriff auf die Regierung auffliegt, radikalisiert sich die eine Schwester, während die andere mit dem BKA kooperiert. Auseinandersetzung mit einer der brennenden Fragen unserer Zeit: Aktueller geht's nicht.
    • "Django" (ab 17. Februar, Sky) – Der Italowestern "Django" von 1966 ist ein Klassiker. Der Streifen beeinflusste mit seiner Brutalität und seinem Humor auch Starregisseur Quentin Tarantino. Jetzt gibt es eine Serienadaption, die sich lose an den Kultfilm anlehnt, aber viel stärkere Frauenrollen erzählt. Anno 1882 kommt der Cowboy Django (Matthias Schoenaerts) in die Stadt "New Babylon", einem Auffangbecken für gestrandete Außenseiter – er sucht seine verschollene Tochter und wird in blutige Konflikte verwickelt. Das Ganze ist sehr episch, sehr schmutzig, und wie schon im Film lacht das fast postapokalyptisch wirkende Szenario jeder Wildwest-Romantik Hohn.

    Christoph Waltz spielt den Horror-Boss in "The Consultant"

    • "The Consultant" (ab 24.2., Amazon Prime Video) – Er ist der vielleicht erfolgsreichste deutschsprachige Schauspieler der Gegenwart: Zweimal hat Christoph Waltz den Oscar gewonnen, in "James-Bond"-Filmen gab er den Bösewicht Blofeld. Nun spielt er die Hauptrolle in dieser Serienadaption eines Gruselromans: Diabolisch verkörpert Waltz den Unternehmensberater Regus Patoff, einen Typen, der seine Nasenhaare mit derselben Akribie stutzt wie er seinen Bleistift spitzt – unheimlich. Als der Horror-Chef eine App-Spielefirma sanieren soll, kämpfen deren Angestellte um ihren Job und um ihr Leben. Eine Hochglanz-Thrillerserie mit schwarzem Humor.
    • "Drift – Partners in Crime" (ab 24. Februar, Sky) – Diese Serie erinnert an den TV-Klassiker "Alarm für Cobra 11", und das ist kein Zufall – beides stammt von derselben, auf Fahrzeugstunts spezialisierten Produktionsfirma. Ken Duken spielt den volltätowierten Polizisten Ali, der im Hinterzimmer eines Boxklubs haust. Als er einen Gangster überführen soll, kommt es in den Bergen zu einer Verfolgungsjagd mit mehr als nur Blechschaden. Als Actionserie solide gemacht – wer Anspruch sucht, setzt aber lieber vorher den Blinker.
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