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Foto: Anika Molnar
Foto: Anika Molnar

Auf Netflix startet Anfang April die Serie "Transatlantic", die in Frankreich im Jahr 1940 spielt.

Streaming-Tipps
03.04.2023

Nazis, Roboter und Spione – die Serienstarts im April

Von Cornelia Wystrichowski

Mit "Succession" kommt eine der besten Serien der vergangenen Jahre an ihr Ende. Und zwei der einflussreichsten US-Regisseure haben ein neues Action-Spektakel geschaffen.

Eine Serie von den „Avengers“-Machern, ein verliebter Roboter und die Geschichte von Ostdeutschlands erstem schwarzen Polizisten: Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im April bei Streaming-Anbietern oder im Bezahlfernsehen starten.

Schwarzer Humor und Drama bei "Beef", Sci-Fi-Romantik bei "Tender Hearts"

  • Beef (ab 6. 4., Netflix) – Sie sind beide wütend: Der gescheiterte Bauunternehmer Danny (Steven Yeun), Sohn südkoreanischer Einwanderer, und die reiche Galeristin Mia (Ali Wong). Bei einem Parkmanöver vor einem Supermarkt rasseln die beiden zusammen, liefern sich eine wilde Verfolgungsjagd quer durch Los Angeles. Es ist der Beginn einer Feindschaft, die in der schwarzhumorigen Comedyserie immer weiter eskaliert. Das ist wegen der boshaften Streiche witzig, wird in den zehn Episoden aber auch dramatisch und wirft ein interessantes Schlaglicht auf eine Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs.
  • Tender Hearts (ab 6. 4., Sky) – Im Kinofilm "Ich bin dein Mensch" lernt eine Frau einen humanoiden Roboter kennen, der darauf programmiert ist, der optimale Lebenspartner für sie zu sein. Einen ähnlichen Stoff erzählt diese neue deutsche Serie, nur amüsanter: Friederike Kempter spielt die von Männern enttäuschte Mila, die sich in einer nahen Zukunft einen sogenannten Lovedroid mietet: Bo (Madieu Ulbrich) soll ihr im Bett Vergnügen bereiten, aber auch im Alltag als Mann an ihrer Seite funktionieren. Als Mila sich in Bo verliebt und der freundliche Roboter zunehmend ein eigenes Bewusstsein entwickelt, wird die Sache kompliziert. Eine Science-Fiction-Serie aus weiblicher Sicht.

"Succession": Die vielleicht beste Serie des vergangenen Jahres geht ins große Finale

  • Transatlantic (ab 7. 4., Netflix) – Frankreich im Jahr 1940: Die Nazis sind in Paris einmarschiert, und in der Hafenstadt Marseille stranden immer mehr Menschen auf der Flucht. Unter ihnen sind viele Künstler und Intellektuelle wie der Philosoph Walter Benjamin, der in der siebenteiligen Miniserie von Moritz Bleibtreu gespielt wird. Im Zentrum: eine Hilfsorganisation, die es wirklich gab, mutige Männer und Frauen, die Verfolgten des NS-Regimes bei der Flucht aus Frankreich halfen. Serienschöpferin Anna Winger erzählt die Saga als flotte Abenteuergeschichte mit pfiffigen Helden, die mit ihren Schützlingen in eine Villa am Stadtrand ziehen, wo sich viele Beziehungen entwickeln.
  • Succession (ab 11. 4., Sky) – Die vielleicht beste Serie der vergangenen Jahre geht zu Ende: "Succession", das fantastische High-End-Drama über einen Medienmogul (angelehnt an Rupert Murdoch) und seine dysfunktionale Familie. Großartige Dialoge, faszinierende Einblicke in die Welt der Megareichen, vielschichtige Charaktere prägen das Puzzle über einen Kapitalistenclan – mit Biss und Witz erzählt es vom erbarmungslosen Ringen zwischen Patriarch Logan Roy (Brian Cox) und seinen vier erwachsenen Kindern um die Herrschaft im wankenden Medienimperium. In der vierten Staffel rückt der Verkauf des Konzerns näher, und diese Aussicht löst bei den Roys Ängste aus. Wie wird ihr Leben ohne kulturellen und politischen Einfluss künftig aussehen?

Die zweitteuerste Amazon-Serie "Citadel" geht Ende April an den Start

  • Sam – Ein Sachse (ab 26. 4., Disney+) – Die Biografie von Samuel Meffire ist atemberaubend: Er kam in der DDR als Sohn eines Kameruners zur Welt, der am Tag seiner Geburt starb, womöglich war es Mord. Samuel hatte diverse Jobs, wurde in der Wende-Ära Sachsens erster schwarzer Gesetzeshüter und von den Medien als Symbolfigur eines neuen Deutschlands gefeiert. Doch dann stürzte er ab, verübte mehrere Überfälle, floh nach Afrika und wanderte in Deutschland für sieben Jahre ins Gefängnis. Disney+ erzählt Sams wechselvolle Vita in seiner ersten deutschen Eigenproduktion als Geschichte eines Außenseiters auf der Suche nach Identität und Heimat.
  • Citadel (ab 28. 4., Amazon Prime Video) – Die Russo-Brüder Anthony und Joe gehören zu Hollywoods einflussreichsten Regisseuren und Produzenten. Nicht kleckern, sondern klotzen ist das Motto ihrer Spionageserie "Citadel", die als zweitteuerste Amazon-Serie (nach "Der Herr der Ringe") angekündigt wird. Im Mittelpunkt steht eine Spionageagentur, die verhindern soll, dass ein finsteres Syndikat die Weltherrschaft an sich reißt. Die Helden haben sechs Folgen Zeit, um mit viel Action und im Hochglanzlook die Welt zu retten.
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