i
Foto: Sky
Foto: Sky

Lily-Rose Depp in einer Szene der neuen Serie "The Idol".

Streaming
01.06.2023

Sex, Stars und Skandale – neue Serien im Juni

Von Cornelia Wystrichowski

Johnny Depps Tochter spielt in "The Idol" die Hauptrolle. Die Serie hat vor dem Start für Wirbel gesorgt. Dazu gibt es eine neue Gangster-Reihe aus Berlin.

Ein Mal im Monat stellen wir die interessantesten Neuerscheinungen vor, die bei den Streaminganbietern starten:

  • The Idol (ab 5. Juni, Sky) – Sex, Stars und Skandale: Die erotisch aufgeladene Serie mit Johnny Depps Tochter Lily-Rose und Sänger Abel „The Weeknd“ Tesfaye hat schon im Vorfeld für Wirbel gesorgt. Depp spielt die Popikone Jocelyne, die nach einem Nervenzusammenbruch zurück nach oben will. In einem Nachtclub lernt sie Tedros (Tesfaye) kennen, eine Art Guru, und verfällt ihm sexuell. In lustvollen BDSM-Exzessen kann sie sich aus den Zwängen des Business befreien und findet neue Inspiration. Regisseurin Amy Seimetz hatte 80 Prozent der 75-Millionen-Dollar-Serie gedreht, als sie absprang. Ihr Nachfolger, Starregisseur Sam Levinson („Euphoria“), setzt seine Hauptfigur Jocelyne gewagt in Szene und zeigt sie mit Körperflüssigkeiten im Gesicht und beim Masturbieren mit Eiswürfeln. Ein dunkel-sinnliches Psychodrama mit geschliffenen Dialogen und einer sehenswerten Lily-Rose Depp.
  • Kohlrabenschwarz (ab 8.6., Paramount+) – Michael Kessler ist ein Tausendsassa: Man kennt ihn als Parodisten aus Sendungen wie „Switch“, als Moderator und Schauspieler. In der Serie „Kohlrabenschwarz“ spielt Kessler den Polizeipsychologen Stefan Schwab, der in Rosenheim als Co-Ermittler in merkwürdige Fälle hineingezogen wird: Kinder verschwinden, Figuren aus alten Sagen tauchen auf, eine Blutspur zieht sich durchs Voralpenland. Die Serie nach dem gleichnamigen Podcast verknüpft Krimistorys mit Mystery-Elementen und einem Comedytwist, in einer Nebenrolle ist Axel Milberg als inkompetenter Kommissar zu sehen.
  • Marie Antoinette (ab 21. Juni, Disney+) – Wer auf prächtig ausgestattete Historienserien steht, ist hier gut aufgehoben: Emilia Schüle verkörpert Marie Antoinette, die österreichische Erzherzogin, die als verschwenderische Königin von Frankreich Geschichte schrieb und nach der Französischen Revolution unter der Guillotine starb. Der französische Achtteiler steckt seine Protagonisten in Kostüme von Chanel und wirft ohne Anspruch auf historische Exaktheit einen feministischen Blick auf das Leben der jungen Frau. Die Handlung beginnt mit der Ankunft der 14-jährigen Österreicherin am französischen Hof. Gedreht wurde das opulente Frauendrama unter anderem auf Schloss Versailles.
  • Schlafende Hunde (ab 22. Juni, Netflix) – Nach „4 Blocks“ und „Asbest“ startet die nächste Serie über kriminelle Clans in Berlin, Morde, Korruption und eine überforderte Polizei, die auf verlorenem Posten steht. Max Riemelt spielt den abgestürzten Ex-Polizisten Mike Atlas, der vor einer Weile das Clanmitglied Mussa hinter Gitter gebracht hat – Mike fand die Beweise dafür, dass der junge Mann einen Richter ermordet hat. Als Mussa sich in seiner Zelle das Leben nimmt, klappt nicht nur Mike die geschlossene Mordakte wieder auf, sondern auch die engagierte junge Juristin (Luise von Finckh), die mehr über den angeblichen Suizid erfahren will. In der Serie brilliert Martin Wuttke als schmieriger Anwalt.
    i
    Foto: Netflix
    Foto: Netflix

    Max Riemelt als Mike Atlas in der Serie "Schlafende Hunde".

  • I'm A Virgo“ (ab 23. Juni, Prime Video) – Eine groteske Comedyserie mit ernster Botschaft: In dem Achtteiler geht es um den schwarzen Jugendlichen Cootie (Jharrel Jerome), der neun Meter groß ist. Die Eltern verstecken den sanften Riesen in den eigenen vier Wänden, wo Cootie seine Zeit mit Fernsehen und Comics verbringt – er verehrt den Superhelden „The Hero“ (Walton Goggins). Als Cootie eines Tages die wahre Welt kennenlernen will und das Haus verlässt, erwischt ihn das Leben mit voller Breitseite: Er gewinnt Freunde, lernt, dass „The Hero“ ein mieser Kerl ist, und findet in alten Zeitungen Belege dafür, dass es schon früher Leute wie ihn gab – sie wurden auf Jahrmärkten ausgestellt und als Monster diskriminiert. Die ungewöhnliche Serie verfällt nie in eine bittere Erzählart, sondern bleibt bis zum Schluss absurd.
  • Hijack (ab 28. Juni, AppleTV+) – Es ist ein Thriller wie aus dem Musterkatalog: „Hijack“ mit „Luther“-Star Idris Elba wartet mit einer Flugzeugentführungs-Story auf. Die Serie bietet solide Action im Hochglanzformat. Die Handlung wird als Kammerspiel und in Echtzeit erzählt – sieben Folgen begleiten den siebenstündigen Flug von Dubai nach London: Zunächst lernt man Crew und Passagiere kennen, allen voran den smarten Sam Nelson, ein versierter Wirtschafts-Verhandlungsführer. Dann entfaltet sich das Schurkenstück: Die Kidnapper haben Waffen an Bord geschmuggelt, bringen das Flugzeug in ihre Gewalt, bedrohen die Passagiere – Nelson will sie mit einem riskanten Plan retten. Idee und Drehbuch stammen übrigens von George Kay, dem Mann hinter der Erfolgsserie „Lupin“.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Lesen Sie dazu auch
Facebook Whatsapp Twitter Mail